Kirchenführer für die Pfarrkirche St. Stefanus
Sehenswürdigkeiten in der Bütgenbacher Pfarrkirche
Kirchenführer für die katholische Pfarrkirche St. StefanusGeschichtlicher Rückblick, die alte Pfarrkirche, Sehenswürdigkeiten in der Kirche
Kirchenführer für die katholische Pfarrkirche St. Stefanus
Geschichtlicher Rückblick / Terugblik historiek / Rétrospective historique
Die Abtei Malmedy, 648 am Fuße des Hohen Venns gegründet, war für unser Gebiet der kulturelle Ausstrahlungspol. Das Urkundenmaterial der Abtei Stablo-Malmedy bildet den Hintergrund der heimatlichen Geschichtsforschung. In diesem umfangreichen Archivbestand nehmen die Urkunden von 1130/31 einen besonderen Platz ein. Vor fast 880 Jahren besaß die Doppelabtei 46 Kirchen — darunter auch Bütgenbach.
Die Erwähnung von 1130/31 ist die erste urkundliche Bezeugung des Ortes Bütgenbach, der jedoch älter ist und als eine frühfränkische Siedlung im Einflussbereich der Abtei Malmedy angesehen werden kann. Als Vogt der Abtei Malmedy besitzt der Graf von Luxemburg „Butenbach“ als Benefizium aus der Hand des Kaisers Lothar III. Dies wird in einer Urkunde bezeugt, die zwischen 1200 und 1209 angesetzt werden kann.
Durch die Gräfin Ermesinde von Luxemburg, die in zweiter Ehe Walram von Limburg geheiratet hatte, kam Bütgenbach an das Haus Limburg. Walram sicherte 1214 der Klostergemeinschaft von Stablo-Malmedy den freien Weintransport durch das Gebiet seiner „villa Butenbac“ zu.
Mit Wahrscheinlichkeit sind die Herren von Limburg die Erbauer der Burg Bütgenbach. die im Jahre 1237 erstmals bezeugt wird, als es zu einer Fehde zwischen Walram (dem Jüngeren) und dem Bischof von Lüttich kam: die Lütticher zerstörten den Turm („turrim ejus de Butinkenbach“), den Turm der Burg, und verwüsteten überdies die Herrschaft Bütgenbach.
Die früheste Zugehörigkeit der Kirche von Bütgenbach scheint nach Malmedv zu weisen. Bis ins hohe Mittelalter und darüber hinaus wurden der Zehnte und gewisse Opfergaben des Bütgenbacher Pfarrsprengels dem Pfarrer und der Pfarrkirche von St. Gereon in Malmedy geliefert. Darüber gibt eine Originalurkunde vom Jahre 1366 Auskunft, die auch den Namen des ersten, uns bekannten Bütgenbacher Pfarrers enthält.
1130/31 gehörte die Kirche von Bütgenbach zum Tafelgut des Abtes und musste zur Bestreitung des Haushalts des Abtes und seines Reiches beitragen. Sie zahlte dafür jährlich in die Hände des Abtes 40 Solidi. Außerdem musste Bütgenbach mit zur Unterhaltung des Geleuchts in der Klosterkirche von Stablo beitragen.
Das Pfarrgebiet Bütgenbachs umfasste die Orte Elsenborn, Nidrum, Weywertz, Berg und Bütgenbach sowie die beiden wallonischen Orte Faymonville und Sourbrodt. Die Entfernung von Malmedy und die Lage in einem anderen Herrschaftsgebiet (Limburg-Falkenburg) dürften dazu beigetragen haben, dass Bütgenbach schon sehr früh die pfarrkirchliche Selbständigkeit erhielt. Faymonville und Sourbrodt — letzteres ist eine Spätsiedlung — waren zwei Orte, deren Romanisierung im 17. Jahrhundert durch ein Überschwappen der wallonischen Bevölkerung des Abteigebietes eingeleitet wurde.
Der Burgort Bütgenbach wird also zuerst als Kirchort genannt. Sicherlich ist die Kirche auch älter als die Burg, die später die Bedeutung des Ortes festigte.
Reste des ersten Gotteshauses, dessen Erwähnung in das Jahr 1130/31 fällt, sind nicht mehr vorhanden. Die alte Kirche war ein gotischer Bau. Nach Plänen des Malmedyer Architekten Cunibert wurde 1931, genau 800 Jahre nach der Ersterwähnung des Gotteshauses, ein Neubau errichtet.
Der hl. Stefanus gilt als Hauptpatron, der hl. Georg als zweiter Pfarrpatron. Daneben wird auch noch Servatius verehrt. Die Wahl des Nebenpatrons Georg geht sicherlich auf die nahen Burgherren zurück.
Pfarrkirche St. Stefanus / Parochiekerk St. Stefanus / Eglise paroissiale St-Etienne
Die alte Kirche stand auf dem Gelände des heutigen Friedhofes. Nachrichten zur Baugeschichte der alten Kirche fehlen, die Anlage ist daher zeitlich nicht sicher zu bestimmen. Der Turm und Kern des Langhauses könnten noch der ursprünglichen Anlage des 11.-12. Jahrhunderts angehören. Sie wurde, obwohl sie unter Denkmalschutz stand, nach dem letzen Weltkrieg abgerissen.
Die jetzige Kirche wurde in reo-romanischer Bauart nach den Plänen des Architekten H. Cunibert aus Malmedy errichtet und entstand in den Jahren 1929-1931. Die Bauarbeiten begannen im Jahre 1929, während der Umzug aus der alten Kirche in die neue Pfarrkirche 1931 erfolgte und das erste Kirchweihfest 1932 unter Pfarrer Wilhelm Claßen stattfand.
Der hohe Glockenturm in der Südwestecke der Pfarrkirche wurde dem „Eifeldom“ von Kalterherberg nachempfunden, wenngleich es für den zweiten Turm nicht mehr reichte. Deshalb wurde der einzige Turm höher „aufgestockt“. Die vier Ecken des Turm zeigen in die vier Himmelrichtungen.
Die alte Pfarrkirche St. Stefanus
De oude parochiekerk St. Stefanus
L'ancienne Eglise paroissiale St-Etienne
Zur Christianisierung unserer Gegend hat die um die Mitte des 7. Jh. vom heiligen Remaklus gegründete Doppelabtei Stavelot-Malmedy wesentlich beigetragen, wenn auch das Abteigebiet später nicht mehr bis Bütgenbach reichte. In einem Urkundenbuch der Abtei Malmedy wird die Pfarre Bütgenbach 1130 erstmals erwähnt. Es ist anzunehmen, dass Bütgenbach damals bereits ein Kirchdorf war. Als Burgort wurde die Ortschaft erst im Jahre 1237 zum ersten Mal erwähnt. Damals wurde der "Turm" von Bütgenbach, d. h. die Burg oder ein Teil davon, zerstört. Es war die Burg an der Warche, die später die Bedeutung des Ortes festigte.
Wenn Bütgenbach schon sehr früh selbständige Pfarre wurde, dann dürfte das an seiner Entfernung von Malmedy gelegen haben sowie an seiner Lage außerhalb des Abteigebietes, nämlich im Herrschaftsgebiet Limburg-Falkenburg.
Zum Pfarrgebiet gehörten während mehreren Jahrhunderten neben Bütgenbach die Ortschaften Berg, Elsenborn, Nidrum und Weywertz sowie die wallonischen Orte Faymonville und Sourbrodt. Taufen, Heiraten und Begräbnisse fanden damals lediglich in Bütgenbach statt. Politisch gehörte das Gebiet mit Vianden von 1417 bis 1795 zu Nassau-Oranien.
Die ehemalige Bütgenbacher Pfarrkirche stand im vorderen Teil des heutigen Friedhofs. Da es keine urkundlichen Belege über den Bau der ersten Kirche gibt, kann sie zeitlich nicht bestimmt werden. Möglicherweise gingen der romanische Turm und ein Teil des Langhauses noch auf den ursprünglichen Bau zurück. Im 15.-16. Jh. wurde in gotischem Stil ein neuer Chor errichtet. Weil die Kirche im Jahre 1680 als baufällig galt, wurde sie einer gründlichen Renovierung unterzogen.
Die alte Kirche war ein einschiffiger verputzter Bruchsteinbau mit vortretendem Turm und fünfseitigem Chor mit einer Länge von 22,80 Metern und einer Breite von 9,10 Metern. Sie war dem heiligen Stefanus geweiht, zweiter Pfarrpatron war der heilige Georg.
Zu Beginn des 20. Jh. machte sich in der alten Kirche ein akuter Platzmangel bemerkbar. Darum fasste man 1920 unter Pfarrer Bernhard Busch eine Vergrößerung des Gebäudes ins Auge. Nach vielen Beratungen stellte sich diese Erweiterung jedoch als zu teuer heraus. Daraufhin beschlossen der Kirchenvorstand und die Gemeinde einen Neubau in der Dorfmitte.
Der Malmedyer Architekt H. Cunibert wurde mit der Erstellung der Pläne beauftragt. Die Bauarbeiten begannen 1929, und der Umzug in die neue Stefanuskirche am Marktplatz erfolgte 1931 unter Pfarrer Wilhelm Claßen.
Die alte Kirche am Friedhof blieb noch einige Jahre stehen, doch die Bausubstanz zerfiel zusehends. Schließlich erachteten es die örtlichen Behörden als notwendig zu handeln. So wurde 1938 der Turm abgerissen und 1951 auch das Langschiff. Den Chor wollte man als Totenkapelle verwenden, doch die notwendigen Entscheidungen blieben aus, so dass auch er 1953 dem Erdboden gleich gemacht wurde.
Sehenwürdigkeiten / Bezienswaardigheden / Spectacles
01
Am Haupteingang zur Pfarrkirche erkennt man links die Statue des hl. Petrus mit Schlüssel und Petersdom.
Rechts ist der hl. Remaklus mit der Kathedrale von Malmedy in der Hand zu erkennen, da Bütgenbach zum Einzugsbereich der Abtei Malmedy gehörte.
02
Die zwölf Pfeiler im Innenraum der Pfarrkirche weisen auf die zwölf Apostel hin. Ein überdachter Eingang in neoromanischer Bogengalerie führt in das Langhaus.
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Grabstein des Johann Reinhard von Bulich, 3,35 : 1,15 M (1593), zeigt wie vor einem Gehäuse mit seitlichen Pfeilern und Giebel auf einer Sockelplatte den voll gerüsteten betenden Ritter, vor den Füßen den Helm. Auf den Pfeilern, durch Spruchbänder gekennzeichnet, die Ahnenwappen, links Buylich, Die Rewe, Cruseler und Lanschau. Rechts: Enschringen, Barbanson, Honlingen und Armoises. Im Giebel, von zwei Putten gehalten, das Wappen Bulich und eine Tafel mit der Inschrift: „Anno Domini 1593 den 15. Januari ist in Gott entschlaffen der Etteler Johann Rinardt Van Bulich und Ligeht alhe neben begraben, Got si im gnedig Amen“.
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Grabstein des Jacob von Reiffenberg, 2,60 M: 90 cm, mit der Figur in Flachrelief, voll gerüstet, zwischen den Füßen der Helm, seitlich vier Wappen, durch Inschriften auf dem Plattenrand bezeichnet: Soyhetz und Verlinont, Reiffenberg und Lyerneux. Im Giebelartigen Aufsatz des Wappen Reiffenberg und die Inschrift: „Anno 1576 den 23 Juni ist der woll edelgeborner Jacob von Reiffenberg gestorben Gott sey seiner Seelen gnedig“.
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Weihwasserbecken
Ein gotischer Weihwasserstein, aus Kalkstein, 97 cm hoch, Pfeiler mit gotischem Stab- und Maßwerk und der Jahreszahl 1560. Auf dem Becken in Flachrelief die Wappen Reiffenberg und Rolshausen.
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Holzgruppe der Pieta, 88 cm hoch, halbrund, in neuer Polychromie, der Sockel ergänzt, gute Arbeit des 16. Jahrhunderts.
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Die Nebenaltäre sind einfache Barockarbeiten mit Säulenaufbau.
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Taufstein des 18. Jh., aus Rechter Schieferstein, 89 cm hoch, mit schlicht dekoriertem vierseitigem Pfeiler, ovalem Becken mit teilweise abgeblätterter Blumenverzierung und gut gegliedertem, mehrfach abgetrepptem Messingdeckel.
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Im vorderen Bereich befindet sich ein massiver Laternenturm, der den Chorraum wie eine Laterne erleuchten soll. Dieser Turm wurde geschlossen und 2010 wieder geöffnet, damit er wieder seiner Bestimmung, Licht an diesen zentralen Ort des Gotteshauses hereinzulassen, gerecht werden kann. Der Laternenturm wurde der Art von Cluny (Burgund) nachempfunden.
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Kronleuchter aus dem Jahr 1654, 1,16 Meter hoch, in Gelbguss. An den scheiben- und kugelförmigen Einziehungen der Schaftröhre, nach der Zahl der Rosenkranzgeheimnisse, in drei Reihen je fünf rankengeschwungene Lichtträger, zwischen ihnen Greifenarme, oben ein Doppelbild der Madonna im Strahlenkranz. Mit einem traurigen Gesicht blickt sie auf den Altar, Opfertod Christi, während sie mit dem frohen Gesicht auf das Volk schaut. Nach Angabe im Buch der Rosenkranzbruderschaft wurde der Leuchter im Auftrag von Reinh. Christoph v. Reiffenberg und seiner Gattin Maria Salome von Lontzen im Jahr 1654 der Aachener Gelb- und Glockengießer Franz von Trier für 65 Reichstaler und 36 Stüber gegossen. Im Jahre 1906 wurde er durch den Aachener Stiftsgoldschmied Bernhard Witte wiederhergestellt. Der Kronleuchter wurde von der Familie Reiffenberg gestiftet bei der Gründung der Rosenkranzbruderschaft im Jahre 1654.
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Eine wertvolle, einmalige thronende Madonna mit Kind (88 cm hoch, ohne den erneuerten Sockel, Eichenholz, hohl, rückwärts im 19. Jh. durch Brett geschlossen; ergänzt sind die rechte Hand der Madonna, der rechte Arm und linke Unterarm des Kindes und die beiden Kronen) mit Kind aus der ersten Hälfte des 14. Jh., etwa um 1320, in neugotischer Farbfassung. Während das starre Bild der „Sedes Sapientiae" („Sitz der Weisheit") noch aus der Romanik übernommen wurde, so hat das Bild einer menschlichen Mutter aber klar an Bedeutung zugenommen. Das alte Bild der thronenden Madonna, die ihrerseits durch ihre Haltung einen Thron für ihren Sohn bildet, wandelt sich in der Gotik zur liebevollen Mutter mit einem Lächeln. Dieses fast schon schelmische Grinsen der Bütgenbacher Madonna ist typisch für die Kölner Werkstätten in dieser Zeit und wurzelt in unserem rheinischen (kölsche) Wesen, zu dem ja auch Bütgenbach - als Teil des Rheinlandes – gehören. Man könnte sich vorstellen, dass der Künstler ein Mensch rheinischer Frohnatur war, und beim Anbringen des Zepters an Maria wohl auch ein Narrenzepter im kölsche Karneval gedacht hat, eine eigenwillig-humorige Liebeserklärung des Künstlers an Maria.
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Die Fahne der Rosenkranzbruderschaft mit dem hl. Dominikus, der den Rosenkranz erhält.
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Die Fenster im Chorraum stellen das Leben des Pfarrpatrons, des hl. Stefanus, dar. Unter den sieben Diakonen der Gemeinde von Jerusalem (Apg 6, 5) spielte Stefanus eine besondere Rolle. Er wird geschildert als ein Mann voll Gnade und Kraft, voll des Heiligen Geistes. Er tat sich in der Auseinandersetzung mit Wortführern des hellenistischen Judentums hervor. Die Auseinandersetzung wurde zum Streit und endete schließlich damit, dass Stefanus vor den Hohen Rat geschleppt und zum Tod verurteilt wurde. Stefanus ist das Urbild des christlichen Märtyrers; er hat Jesus als den gekreuzigten und in die Herrlichkeit Gottes erhöhten Messias verkündet, er hat „den Menschensohn an der Seite Gottes“ gesehen und für ihn Zeugnis abgelegt durch sein Wort und mit seinem Blut.
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Teile der Kommunionbank des 18. Jahrhunderts, aus Blaustein, in Holzfarbe, mit großem Blattornament auf den Feldern, in der Mitte das Agnus Dei.
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Romanischer Taufstein, 75 cm hoch, 63 cm Durchmesser, aus Blaustein, zylinderförmig, nach oben sich erbreiternd und mit vier Köpfen am Rande, die Unheil vom Täufling abhalten wollen.
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Die Rosetten-Fenster der Pfarrkirche stellen die Dreifaltigkeit dar: Gott-Vater mit dem Auge Gottes, der Hl. Geist und Jesus Christus.
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Statue des hl. Stefanus, des Pfarrpatrons von Bütgenbach, dargestellt im Ornat des Diakons mit Steinen, geboren um Christi in Geburt wahrscheinlich in Jerusalem gestorben um das Jahr 40 in Jerusalem.
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Die Fahne mit der Darstellung des hl. Stefanus.
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St. Georg zu Pferd, den Drachen tötend, freiplastische Gruppe, Holz, 78 cm hoch, geschnitzte Arbeit des 17. Jh., in neuem Anstrich. Seit dem 4. Jahrhundert ist in Lydda (Palästina) die Verehrung des Märtyrers Georg bezeugt. Er stammte aus Kappadozien und war römischer Offizier. Unter Kaiser Diokletian erlitt er 303 einen grausamen Tod. In der späteren, reichlich ausgeschmückten Legende erscheint Georg als der Held, der glorreich den Kampf mit dem höllischen Drachen besteht. Der unbesiegbare Glaubensheld wurde zum großen Soldatenpatron.
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Der hl. Servatius (mit Bischofsstab und Buch dargestellt): Ungefähr um 340 wurde der vermutlich aus Armenien stammende Servatius zum Bischof von Tongeren ernannt. In Tongeren und Maastricht ließ Servatius Marienkirchen erbauen. Als er fühlte, dass seine Lebenszeit abgelaufen war, machte sich Servatius der Legende nach zu Fuß auf den Weg nach Maastricht, um dort zu sterben.
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Marienkapelle: Das Besondere dieser Marienkapelle ist das Bild einer bedeutenden byzantinischen Ikone aus dem Jahr 1898. Diese Ikone stellt Maria mit dem Jesuskind dar. Dazu folgende Aufschrift: „Heilige Maria, die wir unsere Zuflucht zu dir nehmen, bitte für uns“. Diese Ikone wird deshalb auch das „Bild von der immerwährenden Hilfe“ genannt. Das ursprüngliche Original stammt aus der Zeit um das Jahr 1500 und befindet sich heute im byzantinischen Museum in Athen. Die Ikone hat einen goldenen Hintergrund. Damit wird gesagt, dass nicht das Bild als Gegenstand verehrt wird, sondern gleichsam durch das geweihte Bild hindurch in die göttliche Dimension hineingeschaut wird. Diese bedeutende Ikone gehört zu den Passionsmadonnen. Maria schaut den Betrachter aus traurigen Augen an und bezieht ihn direkt in die Leidensgeschichte Christi mit ein. Sie hat den Kopf geneigt und stützt mit der linken Hand ihren Sohn. Christus klammert sich mit beiden Händen schutzsuchend an die rechte Hand seiner Mutter. Er schaut in die entgegengesetzte Richtung, bildet eine Brücke zwischen dem Jetzt und dem Kommenden. Da sieht er die Engel mit den Leidenswerkzeugen (Speer und Stab mit Essigschwamm sowie Kreuz und Dornenkranz). Das kommende Leid zeichnet dem Kind eine Sorgenfalte auf die Stirn. Kein liebliches Bild also, sondern ein Bild des Trostes, das den Betenden mitnimmt auf den Weg auch durch Trauer, Schrecken, Sorgen und Leid, den Weg, den auch Jesus und Maria gehen. Maria trägt auf dem linken Arm den Jesusknaben, dessen Blick von der Mutter abgewandt ist. Er schaut zu dem Engel, der rechts herbeischwebt und ein Kreuz in den verhüllten Händen trägt. Ihm entspricht links im Bild auf gleicher Höhe neben dem Kopf der Gottesmutter ein zweiter Engel, der weitere Leidenswerkzeuge bringt: einen Ysopstab mit Essigschwamm und eine Lanze. Beim Anblick des Kreuzes erschrickt das Kind. Hilfe suchend greift es nach der rechten Hand seiner Mutter und stößt mit dem linken Fuß gegen den rechten, wodurch sich eine Sandale löst und herabfällt. Die griechischen Schriftzeichen geben an, welche Personen dargestellt sind, und zwar neben dem Kopf Marias: »Mutter Gottes«, über dem linken Engel: »Erzengel Michael«, über dem rechten Engel: »Erzengel Gabriel«, neben dem Kopf des Kindes: »Jesus Christus«.
Glocken
Die vier Glocken tragen folgende Inschriften:
1. HOSANA HEISE ICH AL BÖS WEDER VERDRIVEN ICH • HENRICH WOL (F) VON PRUM GUS MICH (der Glockengießer Heinrich Wolf von Prüm war um 1500 tätig).
2. STEFFANUS HEISCHEN ICH DEN DONRE VERDRIVEN ICH JAN VAN TRIER GOUS MICH ANNO DOMINI MVcXXVII (1752)
3. DUAE ECCLESIAE BUETGENBACHENSIS CAMPANAE SUB FINEM SAECULI XVIII A FRANCOGALLIS EREPTAE BENIGNO FAVORE EXCELSISSIMI IMPERATORIS GUILELMI I EX TORMENTIS AENEIS FRANCOGALLORUM ANNO 1871. PLANE DEVICTORUM RESTITUTAE SUNT ANNO SEQUENTI.
4. EX CAMPANA MINORE ORTAM • GUILELMUS JOSEPHUS SCHUMACHER LEGAVIT ME MUNIFICENTIA IMPERATORIS GUILELMI I AUXIT ME ANDREAS RODENKIRCHEN FUSIT ME. REINERUS KRATZ PAROCHUS BAPTIZAVIT ME FIDELES BÜTGENBACHEN-SES AUDITE ME MDCCC LXXII. (1872)
Pfarrer
Folgende Pfarrer haben bisher in der Pfarre St. Stefanus gewirkt, bzw. wirken in ihr:
- 1. Johannes: 1366
- 2. Peter von Amel: 1438-1452
- 3. Peter von Malmedy: 1452-1468
- 4. Thomas Doutrelepont: 1468-1517
- 5. Johan Warsonius: 1531
- 6. Peter Besungen: 1576-1584
- 7. Nikolaus Burdich: 1584 - vor 1599
- 8. Nikolaus Büllingen: 1599-1617
- 9. Paul Himmerweis: 1617-1636
- 10. Hubert Nidrum 1636-1654
- 11. Johann Wilhelm Scharmützel: 1654-1702
- 12. Bernhard Knauff: 1704-1732
- 13. Matthias Cremer: 1732-1742
- 14. Matthias Stephani: 1742-1743
- 15. Franz Joseph Bonnelance: 1743 Pfarrverwalter
- 16. Franz Schomüs: 1744-1765
- 17. Lorenz Piret: 1765-1792
- 18. Andreas Koener: 1792-1795
- 19. Jean Nicolas Dumont: 1795-1803
- 20. Johann Peter Plattes: 1803-1837
- 21. Thomas Claes: 1837-1870
- 22. Wilhelm Reiner Kratz: 1870-1886
- 23. Hubert Josef Goerdten: 1887-1916
- 24. Bernhard Busch: 1916-1925
- 25. Wilhelm Claßen: 1925-1937
- 26. Paul Libert: 1937-1967
- 27. Peter Messerich: 1967-1985
- 28. Willy Margraff: 1985-2003
- 29. Lothar Klinges: seit dem 1. Juni 2003
Umfangreiche Fotogalerie zur Pfarrkirche St.Stefanus