"Bitte, nicht jeden Tag Weihnachten!"
Kinder-Theater 2016 der Kreativen Werkstatt
Am Mittwoch, dem 4. Mai, um 19 Uhr kommt im Mozartsaal in Worriken das neue Stück der Kindertheatergruppe der Kreativen Werkstatt erstmals zur Aufführung. Das ist das dritte Mal, dass Ilona Stoffels, Animatorin der Kreativen Werkstatt, ein Theaterstück mit Kindern und Jugendlichen einübt. Dieses Mal geht es um eine ungewöhnliche Story mit einem Hang zur Albernheit, exotische Schauplätze, skurrile und überzeichnete Figuren, die einem trotz aller Realitätsferne doch irgendwie bekannt vorkommen, und schmissige Ohrwürmer mit einem breiten Spektrum musikalischer Stile von Jazz, Rap, über Ballade, Tarantella, Ethno bis Pop. Da bleibt kein Auge trocken. „Prinz Owi“ hat das Zeug zur Kultfigur und spiegelt dabei den täglichen Wahnsinn rund ums Erziehen, Pubertieren und Aufwachsen wider.Denn letztlich steckt in uns allen ein Stück „Owi“. Prinz Owi will jeden Monat Weihnachten feiern. Das macht der ganze skurrile Hofstaat mit, auch wenn es alle schrecklich nervt. Die Tanne „Douggy“ ist schon ein trockenes Gerippe, Oberschönling Don Antello kann kaum mehr die Mägde auf Trab halten, und Mama Königin mag auch keine Plastik-Quietsche-Entchen mehr als Geschenk verpacken. Es muss sich was ändern: Prinz Owi soll endlich König lernen! Aber wo?
„Reisen bildet!“ denkt sich die rasch einberufene Konferenz. Der Hof beschließt, und der Schreiber notiert: „Bildungsreise mit Kamel nach Arabien. Krone einpacken, Sonnencreme nicht vergessen!“ Doch im fernen Osten sorgen ein Paradiesvogel und ein Sternschnüppchen für turbulente Begegnungen. Ein "Musical" mit Sprachwitz, schrägen Typen und jeder Menge starker Musik.
Aufführungstermine:
- Mittwoch 4. Mai 19 Uhr (ausverkauft)
- Dienstag 17. Mai um 13.30 Uhr (ausverkauft)
- Dienstag 17. Mai um 19 Uhr.
Erwachsene: 9 € (Vorverkauf: 8 €)
Kinder (bis 16 J.) : 6 € (Vorverkauf: 5 €)
Karten per Email reservieren an kreative.werkstatt@skynet.be
oder per Telefon unter 080 641 710.
Kindertheater: Ein klassischer „Verhörer“ ist Ideengeber für eine skurriles Kindermusical "Bitte, nicht jeden Tag Weihnachten!"
Wie Prinz Owi mit orientalischem Zauber "König lernt"
Bütgenbach
Eine Show aus märchenhaften Attraktionen, mitreißender Musik und amüsanten Wortspielereien präsentierten junge Talente in Bütgenbach. Am Vorabend von Christi Himmelfahrt, am Mittwochabend fühlte man sich im Mozartsaal wie im Orient. Dort führte nämlich die Kindertheater-Werkstatt Bütgenbach die Premiere ihres einstudierten Musicals "Bitte, nicht jeden Tag Weihnachten!" auf, eine ungewöhnliche Story um Prinz Owi, der lernen muss, König zu werden.
von Lothar Klinges
„Stille Nacht, heilige Nacht! Gottes Sohn, O, wie lacht...“ Unzählige Kinder fragen sich jedes Jahr wieder an Weihnachten, wer wohl dieser „Owi“ sein könnte und warum der wohl lacht? Dieser klassische „Verhörer“ war Ideengeber für das Kindermusical In ca. 100 Minuten wird die Geschichte des Prinzen Owi erzählt, der jeden Monat Weihnachten feiern will und damit den ganzen Hofstaat tyrannisiert. Seine Mutter versucht, ihn mit etwas mehr Bildung vom ewigen Weihnachten weg und etwas näher an seine bevorstehenden Regierungsaufgaben zu leiten, und plant deshalb eine Bildungsreise für den angehenden König.
16 Kinder aus Bütgenbach, Ligneuville, Faymonville, Büllingen, Weckerath, Schönberg und Elsenborn liefen bei der Aufführung am Mittwochabend zur Hochform auf und wurden zu gefeierten Musical-Stars der Kindertheater-Werkstatt Bütgenbach. Orientalischer Prunk, jazzig-poppige Songs und ein Rap, orientalische Klänge und Bauchtanz machten den Abend zum Ohren- und Augenschmaus der Extraklasse. Komische Typen und Situationen, spaßige Gags und Wortwitze brachten das Publikum zum Lachen. Unter der Leitung der Theaterpädagogin Ilona Stoffels, die seit zehn Jahren die Theaterwerkstatt der Kreativen Werkstatt Bütgenbach-Mürringen leitet, haben die Kinder mit viel Mimik und Gesten das zauberhafte Musical „Bitte, nicht jeden Tag Weihnachten“ in Worriken aufgeführt. Für sie alle war es ein von einem breiten Spektrum musikalischer Stile umrahmtes großartiges Projekt, das nach zehn Wochen zu Ende ging und im Alltag weitergelebt werden will.
Es ist ein Stück, das die tägliche Auseinandersetzung rund ums Erziehen, Pubertieren und Erwachsenwerden widerspiegelt, sich aber auch mit dem tieferen Sinn von Weihnachten beschäftigt, das in unserer Gesellschaft vielfach an der Oberflächlichkeit, am Spaßcharakter hängen bleibt und die wahre Bedeutung verloren hat.
Dem Hofstaat in der Bütgenbacher Burg geht der verspielte, exzentrische Prinz Owi (Uma Wey) mit seinem Weihnachtsfeier-Spleen auf den Keks. Er will jeden Monat einmal Weihnachten feiern.
Mama Königin (Zoé Chauvin) hat einen schweren Stand. Natürlich ist sie daran auch selber etwas schuld, denn sie verwöhnt das Bürschlein nach Strich und Faden. Prinz Owi ist ein typischer Teenager, der voll in der Pubertät steckt.
Der Tanne "Sir Douglas" (Talia Chauvin) trocknen schon die Nadeln aus. Hofschreiber Borkowski (Michelle Plattes) und der italienisch-deutsch radebrechende Don Antello (Renina Fattal), selbsternannter Spezialist für Benimmfragen, machten die Aufführung mit bemerkenswerter schauspielerischer Leistung zu einem äußerst ansprechenden Gesamtwerk.
Mit Prinz Owi muss sich etwas ändern, und Mama Königin befiehlt: „Prinz Owi braucht Bildung, er soll König lernen!“
Doch die adlige Verwandtschaft ist für seine Bildung kaum geeignet. Ob es Dr. Meyer (Hanna Steinbach) mit seinen Reisen gelingen wird, Prinz Owi etwas Bildung zu verschaffen? Die Bildungsreise mit dem ganzen Hofstaat führt schließlich ins „Reich vom Scheich“ im Orient.
Eine farbenprächtig gekleidete Bauchtänzerinn (Laura Fattal), orientalische Musik, ein Kamel (Luis Plattes und Lara Hick) und Lotusblüten (Elisa Keller, Sophie Linden, Alina Drömmer) versetzten die Zuschauer in die Gemächer eines arabischen Scheichs. Ein Sternenhimmel konnte plötzlich tanzen, Marmorstatuen (Eric Franzen, Marius Töller, Luis Plattes) erwachten zum Leben, und ein Drache (Eric Franzen) bot seine Künste als Feuerspucker an. Der Scheich Hadschi (Alina Drömmer) und sein Hofstaat mit Prinzessin Leila (Ava Wey), mit der er eine Sternschnüppchen-Nacht verbringt, sodass er glücklich wird und königliche Fähigkeiten erwirbt, so wie dem recht „beautyfulsten“ verrückten Paradiesvogel (Vanessa Linden) machen dann aus dem Weihnachts-Kindskopf Prinz Owi doch so etwas wie einen „vernünftigen“ künftigen König.
Wie Sternschnuppen (Sophie Linden, Markus Töller und Lara Hick) wirklich Wünsche erfüllen können und was für Wünsche und Träume in den Menschen schlummern, erzählt die Geschichte vom Prinzen, der nur nach dem Lust-Prinzip lebt und für den „Spaß“ immer heute und „Bildung“ erst später auf dem Plan steht“.
Ein Happy End gibt's auch für die arme Königin und den reichen Scheich, der seine Schatztruhe für den Bütgenbacher Burghof öffnet. Der exaltierte Maestro-Hofmarschall Don Antello freundet sich mit dem eitlen Paradiesvogel (Vanessa Linden) an.
Mit Ovationen und enthusiastischem Beifall dankten die Besucher im proppenvollen Mozartsaal allen Mitwirkenden für die Aufführung, ebenso allen, die das ehrgeizige Projekt ermöglicht haben. Der Aufwand war gewaltig und der Andrang auf die Uraufführung des Kindermusicals enorm. Entsprechend gut war dann auch die Stimmung im Saal, und der nicht enden wollende begeisterte Applaus war eine Belohnung für alle, die auf und hinter der Bühne zum großartigen Erfolg der Veranstaltung beigetragen hatten.
Den Akteuren, denen anzumerken war, wie sehr ihnen das Stück Freude bereitete, und die ihre Rollen richtig auslebten, gelang es, eine Inszenierung in Szene zu setzen, die nicht nur musikalisch begeisterte. Dank der Ideen zahlloser Helferinnen und Helfer verrieten auch die Kulissen, farbenfrohe und phantasievolle Kostüme und Requisiten viel Kreativität, Fingerspitzengefühl und dankenswerte Liebe zum Detail.
Zehn Wochen haben die Kinder geprobt, berichtete Ilona Stoffels, denn die Handlung und die nicht einfachen Lieder mussten intensiv einstudiert werden. Wenn Kinder frei und auswendig sprechen, ist das eine Leistung. Wenn sie aber singen, solistisch und vor erwachsenem Publikum, erfordert das Mut und Selbstverstrauen. Der Übungsfleiß und der ausdrucksvolle Vortrag der Solisten waren absolut lobenswert.
Ilona Stoffels, die immer ein Händchen für kindgerechte Stücke bewiesen hat, hat auch bei dieser dritten Auflage mit Text und Sprachwitz, mit schrägen Typen und starker Musik wieder ins Schwarze getroffen.
Während die Schüleraufführung am 17. Mai um 13.30 Uhr ausverkauft ist, gibt es noch Eintrittskarten für die Vorstellung um 19.00 Uhr. Karten per e-Mail anfordern an kreative.werkstatt@skynet.be. Erwachsene: 9 Euro (Vorverkauf: 8 €), Kinder (bis 16 J.): 6 € (Vorverkauf: 5 €). Der nächste Theaterkurs der Kreativen Werkstatt findet vom 15. bis 19. August für Kinder von acht bis zwölf Jahren in Bütgenbach statt. Teilnahmegebühr: 79 Euro (für Mitglieder: 74 Euro)