Zur Geschichte des Pfarr- und Begegnungszentrum Bütgenbach
Ein Haus der Begegnung für Jung und Alt
Die Entstehungsgeschichte des heutigen Pfarr- und Begegnungszentrums Bütgenbach liegt weit zurück. Bereits Pastor Paul Libert (1937-1967) träumte von einem Jugendheim oder Pfarrheim in Bütgenbach. So legte er am 1. Januar 1963 ein Sparbuch mit der Bezeichnung "Pfarrheimbau" an und deponierte darauf die Summe von 120.000 BEF. In einem Pfarrbrief von Pastor Paul Libert vom 5. Oktober 1966 heißt es: "Aus dem Nachlass von Frl. Tonchen Hilgers mit den Zinsen 145.000 BEF."
Alle Ortsvereine in Bütgenbach waren um 1975 auf der Suche nach einer angepassten Unterkunft. Ein Projekt des FC Bütgenbach, welches u.a. mehrere Umkleideräume sowie eine Kantine umfasste, war noch unter Bürgermeister Alfred Thunus, hauptsächlich von den Ratsmitglieder Ludwig Wey und Herbert Heck voran getrieben worden.
Als jedoch nach der Fusion der Altgemeinden Bütgenbach und Elsenborn im Jahre 1978 im neuen Gemeinderat unter Bürgermeister Herbert Heck die Erkenntnis sich durchsetzte, dass in allen Ortschaften der Großgemeinde jegliche Infrastruktur sowohl im sportlichen wie auch im kulturellen Bereich fehlte, ließ man das Projekt des FC Bütgenbach zu Gunsten einer neuen Idee fallen, die darin bestand, allen Vereinen zu helfen, falls diese durch Eigeninitiative zum Gelingen beitragen würden.
Für Bütgenbach hieß dies: die Verantwortlichen des Fußballklubs und des Reitervereins bauen das Sport und Reitzentrum gemeinsam. Angedacht war, dass der Turnverein ebenfalls in diesem Projekt unterkommen könnte. Als dies nicht klappte, suchte der Verein bei der Gemeinde um dringende Unterstützung. Weil alle positiv gestimmt waren und nach einer gemeinsamen Lösung suchten, fanden der Bürgermeister, der Pfarrer und die verbliebenen Vereine zu einer zufriedenstellenden Lösung. Die Gemeinde baute für den Turnverein, das Cordina Ballett, die Hot Shoes und die Gemeindeschule eine Turnhalle. Die restlichen Vereine erhielten ihre (Probe-)Lokale im Pfarrheim. Die Gemeinde Bütgenbach investierte 12,5 Millionen Franken (310.000 €) in das Bauprojekt.
Pastor Peter Messerich (1967-1985) träumte weiter von dem Bau eines Pfarrheims und sparte weiter, zahlte mehrmals Geld auf das Konto ein, so dass sich die Geldsumme langsam erhöhte. Doch merkte er sehr bald, dass das Geld niemals reichen würde. In den letzten Jahren seiner Tätigkeit als Pfarrer von Bütgenbach-Berg kam daher der Gedanke auf, den Bau gemeinsam mit der Zivilgemeinde zu verwirklichen. Er verpflichtete sich, manche Arbeiten mit Ehrenamtlichen auszuführen. Der Plan bestand darin, eine Turnhalle und Räume für die Pfarre und die Vereine zu schaffen.
Die Lastenhefte und Pläne waren bereits ausgearbeitet. Kurz bevor aber der erste Spatenstich gemacht werden sollte, wurde nochmals neu geplant, so dass sämtliche Dorfvereine hier untergebracht werden konnten.
In einer Besprechung des Kirchenfabrikrates St. Stefanus mit dem Kollegium der Gemeinde Bütgenbach und dem Architekten Johann Boemer am 16. Februar 1987 wurden folgende Punkte angenommen: Der finanzielle Beitrag der Pfarre zum Bau des Pfarrheims wurde definitiv auf 1.000.000 BEF festgelegt.
Folgende Arbeiten mussten in Eigenleistung durch Ehrenamtliche der Pfarre ausgeführt werden: Mauerwerk aus Natursteinen am Pfarrheim, Eingang, Pfeiler, Giebel und Kamin. Für die Benutzung des Pfarrheims wurde ein langfristiger Mietvertrag zwischen der Gemeinde und der GoE abgeschlossen. Die Gemeinde sollte Eigentümerin der Gebäude werden.
Im Jahr 1987 wurde das Pfarrheim gebaut. Am 13. März 1987 wurde auf Anregung der Kirchenfabrik die Gesellschaft ohne Erwerbszweck Pfarrwerke St. Stefanus Bütgenbach-Berg gegründet. Diese sollte die Belange der Pfarre in Sachen Pfarrheim vertreten. Am 13. Mai 1988 fand ein Treffen aller ehrenamtlichen Maurer statt, um die Arbeiten am Pfarrheim zu besprechen. Im Sommer 1988 wurden Maurerarbeiten von Ehrenamtlichen ausgeführt: Ludwig Wey, Alois Schröder, Manfred Heinen, Oskar Brüls, Günter Müller, Josef Paquay, Paul Hermanns, Walter Argembeaux und Josef Dollendorf.
Am 24. Oktober 1989 fand eine Informationsversammlung für die Vereine statt. Folgende Vereine erklärten sich bereit, der GoE Pfarrwerke St. Stefanus Bütgenbach-Berg beizutreten: Pensioniertenbund, Landfrauen, Pfarrbibliothek und Kirchenchor. Der Kgl. Musikverein "Burgklänge" teilte sich den Raum mit dem Kgl. Kirchenchor St.Stefanus. Ein Raum im Keller, der "Messdienerraum", stand der Pfarre für Katechese und Messdiener zur Verfügung. Dieser Raum wurde auch von der PJG, der Pfarrjugendgruppe, benutzt. Anlässlich einer außergewöhnlichen Generalversammlung am 2. November 1989 traten die oben erwähnten Vereine sowie der Spielmannszug der Vereinigung bei. Auch wurde ein Konzessionsvertrag mit der Gemeinde verabschiedet.
Am 7. Dezember 1989 wurde dieses Konzessionsvertrag mit der Gemeinde über die Benutzung der Räume für eine Dauer von 25 Jahren bis zum 31. Dezember 2015 unterzeichnet. Der Anteil der Pfarre an den Baukosten belief sich auf 1.000.000 BEF, sowie 500.000 BEF für verschiedene durchgeführten Maurerarbeiten. Am 1. Januar 1990 wurde das Pfarrheim in Betrieb genommen.
Dem Finanzbericht von der Gründung bis zum 31. Dezember 1990 ist zu entnehmen, dass sich die Einnahmen aus Spenden für den Bau des Pfarrheims auf 1.063.012 BEF beliefen. Aus dem Nachlass von Florentine Elsen-Binten erhielt die VoE Pfarrwerke im August 1991 einen Betrag von 65.900 BEF. Abzüglich der Erbschaftssteuer und der Honorarkosten belief sich der Nettobetrag auf 57.887 BEF.
Für den Fotoklub, im Herbst 1998 gegründet, wurde ein kleiner Raum im Keller abgetrennt, der als Fotolabor eingerichtet wurde. Der Fotoklub stellte im Frühjahr 2012 allen Benutzern die große Leinwand im Pfarrsaal als Leihgabe zur Verfügung und darf dafür den Raum des Fotolabors gratis benutzen.
Am 22. September 2004 fand im Pfarrsaal des Pfarrheimes eine außerordentliche Generalversammlung statt. Die Satzungen wurden in Übereinstimmung mit der neuen Gesetzgebung abgeändert. Die VoE "Pfarrwerke St. Stefanus Bütgenbach-Berg" wurde umbenannt in VoG "Pfarr- und Begegnungszentrum Bütgenbach". Die neu gegründete KLJ Bütgenbach wurde 2004 als neues Mitglied einstimmig in die VoG aufgenommen. Ihr wurde der Raum der Pfarrjugendgruppe PJG zugewiesen.
Im September 2008 hat die Pfarrbibliothek Bütgenbach das Pfarrheim verlassen und ein neues Domizil in der Gemeindegrundschule bezogen. Bis dahin befand sie sich beengt in einem kleinen Raum des Pfarrheims, nachdem sie vorher über der Sakristei der Pfarrkirche untergebracht war, wo sich nunmehr ein kleines Museum befindet. Der Raum der Pfarrbibliothek erhielt im Dezember 2011 den Namen "Pastor-Messerich-Raum" und dient heute vorrangig der Erstkommunionkatechese. Heute sind folgende Vereine Mitglied der Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht "Pfarr- und Begegnungszentrum" Bütgenbach: Cordina Ballett, Kirchenchor St. Stefanus, Musikverein Burgklänge, Freundeskreis der Pensionierten, Frauen in Bewegung, Pfarre, Spielmannszug, Katholische Landjugend und die KKG Rot-Weiß.