Predigten aus dem Leben gehalten von :

Pfarrer Lothar Klinges,
Lindenstraße 25, B - 4750 Weywertz
Tel. 003280446069; Telefax: 003280447769

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Predigten zur Adventszeit - Lesejahr A
1. Advent

2. Dezember 2001
Mt 24,37-44


Predigten in der Adventszeit - Lesejahr A

1. Adventssonntag (Jes 2,1-5; Mt 24,37-44) - 2. Dezember 2001

Bitte sagen Sie mir Ihre Meinung oder schreiben Sie mir. Meine Anschrift lautet: Pfarrer Lothar Klinges, Lindenstraße 25, B - 4750 Weywertz - Tel. 003280446069 - Telefax: 003280447769 - e-Mail: pfarramt@weywertz.be

Liebe Mitchristen,

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging, und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein. Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen. Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht. Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. (Mt 24,37-44)

Immer wieder geht in unserer Eifel die Angst um, wenn Einbrecherkolonnen oder einzelne Einbrecher unterwegs sind und die Gegen unsicher machen. Oder auch: wer kennt sie nicht die Angst davor, etwa nach dem Urlaub nach Hause zu kommen und ein furchtbares Durcheinander vorzufinden. Die Einbrecher gehen so leise und professionell vor, dass man sie gar nicht bemerkt, selbst wenn sie im Schlafzimmer sind. Die Angst, dass jemand in das Haus oder die Wohnung einbricht. Ein Alptraum, im Bett zu liegen und zu hören, dass jemand durch die Zimmer schleicht.

Und der Zorn erst darüber, dass da jemand in die Privatsphäre unseres Lebens ein dringt. Diese Erfahrung unseres Lebens nimmt Jesus als Beispiel dafür, dass wir "wachsam und bereit" sein sollen.

Auch Jesus Christus, der Herr über Leben und Tod, wird unvermutet in unser Leben kommen - wie der Dieb in der Nacht.

Was ist das für eine eigenartige Botschaft? Eher wohl ein Drohwort nach dem Motto: Wartet nur ab! Ich finde schon den Tag, an dem ihr nicht aufpasst. Irgendwann wird es euch erwischen! Ihr wisst doch, wie schnell auf der Straße etwas passieren kann! Ihr wisst doch, dass es beim Tod nicht der Reihe nach geht, sondern dass die Menschen von Krankheiten und Tod überrascht werden können! Ein düsterer Adventsanfang?

Das Evangelium will keine Drohbotschaft sein, sondern uns zum Denken und Nachdenken anregen. Und das tut uns allen gut. Diese Botschaft will uns doch deutlich vor Augen führen, dass wir als Christen jeden Tag unseres Lebens wichtig nehmen sollen. Aufmerksam beobachten was der Tag uns wohl bringen mag, damit wir bereit werden für das Wesentliche. So werden wir offen, dass Jesus Christus jederzeit bei uns ankommen kann. Diesen Appell haben wir beileibe nötig.

Wie oft schon standen wir an Weihnachten am Christbaum und wunderten uns, dass es schon soweit war. Wir lassen uns so sehr von den Geschäftigkeiten gefangen nehmen, dass Weihnachten auf einmal im Haus war wie der Dieb in der Nacht. Weihnachten hatte sich in unser Haus gestohlen, ohne dass wir innerlich vorbereitet waren.

In einer Legende wird geschildert, wie die Wachsamkeit im Hause einer Familie gepflegt wurde: Die Familie erwartete Jesus Christus. Darum ließ sie bei ihren Mahlzeiten immer einen Platz frei für den Fall, dass Er kommen würde. An einem Winterabend klopfte ein einsamer Wanderer an die Tür des Hauses. Verfroren und armselig betrat er das Zimmer, in dem die Familie zum Essen versammelt war. Der Fremde nahm auf dem freigehaltenen Stuhl Platz. Er aß und trank und wärmte sich auf. Dann dankte er herzlich und ging wieder hinaus in die Nacht. Da erkannte die Familie: In diesem Fremden hat uns Jesus Christus selbst besucht.Sind wir bereit? Haben wir unsere Augen geöffnet, achten wir auf das, was jetzt wichtig ist, was jetzt an der Reihe ist. Wachsam und aufmerksam sein für das, was der braucht, der uns begegnet. Bei am Sprechen über Nächsten- und Gottesliebe nicht das übersehen, was der Aller-Nächste, in unserer eigenen Familie, nötig braucht. Nicht überhören, dass die Ehepartnerin heute und jetzt eines guten Wortes, einer Zärtlichkeit oder der Unterstützung bedarf.

Vielleicht entdecke ich dann auch in dem Menschen, für den ich jetzt da bin, Jesus Christus selbst. Wenn ich im vor-weihnachtlichen Treiben weniger auf die Geschenke achte als auf den, den ich beschenken will, dann springen Funken über. Da kann Advent werden - Advent heißt ja zu Deutsch: Ankunft. Weil ich mich meinem Ehepartner froher zuwenden, kann er intensiver bei mir ankommen.

Wenn die Kinder spüren, dass am Abend die Mutter oder der Vater nicht nur nach Hause kommen und die Wohnung betreten, sondern wirklich angekommen sind, mit ihrem Herzen.

In einer solchen Atmosphäre können wir spüren: In der liebevollen Begegnung mit Menschen begegnet uns Gott. Gott kommt uns nahe. Er kommt bei uns an.


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