Predigten aus dem Leben gehalten von :

Pfarrer Lothar Klinges,
Lindenstraße 25, B - 4750 Weywertz
Tel. 003280446069; Telefax: 003280447769

Zurück zur Predigtauswahl

Predigten zu besonderen Anlässen
Silberhochzeitspaare

5. Mai 2001

EINFÜHRUNG:
Liebe Silberpaare, Ihr könnt in diesem Jahr auf 25 Jahre gemeinsamen Lebens, gemeinsamer Liebe zurückblicken. Ihr feiert heute mit uns, mit Eurer Pfarrgemeinde, das Fest der Silberhochzeit. Weisst Du noch, als wir damals vor dem Traualtar traten? Wenn ihr heute das Ablum durchlättert, müsst ihr wohl schmunzeln über die Mode damals, die Frisur. Und ihr seht das Leuchten in den Augen. Und diese Hochzeit war nicht Ziel, sondern Anfang... eine Hochzeit wird nicht ..."geschlossen" ... sondern "eröffnet"... Den Ring, den ihr euch damals angesteckt hab, er gehört zu Euch. Ihr habt euch seitdem redlich umeinander gemüht, in guten und in bösen Tagen. Ihr sagt heute noch einmal JA zueinander. Über ein Meer voller Bewegung, aber auch sanfter Wellen, voller Sturm, aber auch windstiller Weite seid Ihr gezogen. Grün nennt man jene Hochzeit, die vor 25 Jahren gefeiert wurde. Und Grün bedeutet Leben und Frühling, Frische und Hoffnung. Silber wird sie auch genannt. Silber wird im Lauf der Jahre wertvoller und kostbarer. Und wie das Silber, so ist auch die eheliche Gemeinschaft zu pflegen, damit sie ihren Glanz behält. Heute teilen wir Eure Freude mit euch... denn geteilte Freude ist doppelte Freude, und eine Schwester der Freude ist die DANKBARKEIT. So ist die Silberhochzeit ein Fest der Freude, ein Fest der Dankbarkeit, ein Fest der Erinnerungen, ein Fest in die gemeinsame Zukunft. Schön, dass heute viele den Mut haben, Silberhochzeit nicht allein in einer privaten Familienfeier zu begehen. Ihr verbindet mit dem Fest Eurer Silberhochzeit bewusst diesen Gottesdienst in der Kirche, um DANK zu sagen und um neuen Segen zu erbitten. Zudem ist Euer Ehejubiläum inmitten unserer Pfarre, ein starkes Zeugnis und eine große Ermutigung für junge Leute, die sich angstvoll fragen, ob eine lebenslange Bindung einengt oder ob sie Leben erst wirklich ermöglicht.

Tagesgebet : Gott, du Schöpfer des Lebens, im Anfang hast Du Mann und Frau füreinander geschaffen. Segne und festige den Bund dieser Eheleute, damit sie die Einheit Christi mit seiner Kirche immer vollkommener darstellen. Darum bitten wir durch Christus....

Fürbitten : P. Lasset uns beten zu Gott, dessen gütige Hand uns im Leben führt : (zwischen den Bitten: halten wir einen Augenblick der Stille)
- für unsere Silberhochzeitspaare, die in diesem Jahr voll Dank auf die 25 Jahre zurückschauen in denen sie ihre Liebe in Freud und Leid miteinander teilen durften: daß sie noch viele Jahre füreinander ein Segen sind - STILLE
- für die Kinder und Angehörigen unserer Silberpaare: daß sie nach dem Vorbild dieser Ehepaare einander zur Seite stehen, wo immer es nötig ist.
- für alle, die ihr Ziel nicht erreicht haben oder deren Ehe gescheitert ist: daß sie erkennen, wo sie gebraucht werden und selbst Liebe schenken können.
- für die jungen Leute, die sich auf ihre Ehe vorbereiten: daß sie aus der Erfahrung dieser Ehepaare lernen, was das Leben glücklich macht.
- für alle, an die wir am heutigen Tag besonders denken, die diesen Tag gern erlebt hätten, aber von Gott heimgerufen wurden: daß sie für immer im Frieden Gottes leben.
P. Vater im Himmel, in deiner Hand steht das, was war, und das, was sein wird. Wir bitten dich, sei diesen Paaren weiterhin nahe, und gib uns allen Kraft, einander beizustehen durch Christus, unsern Herrn. Amen

EVANGELIUM: Vom Haus auf dem Felsen: 6,47-49 Ich will euch zeigen, wem ein Mensch gleicht, der zu mir kommt und meine Worte hört und danach handelt. Er ist wie ein Mann, der ein Haus baute und dabei die Erde tief aushob und das Fundament auf einen Felsen stellte. Als nun ein Hochwasser kam und die Flutwelle gegen das Haus prallte, konnte sie es nicht erschüttern, weil es gut gebaut war. Wer aber hört und nicht danach handelt, ist wie ein Mann, der sein Haus ohne Fundament auf die Erde baute. Die Flutwelle prallte dagegen, das Haus stürzte sofort in sich zusammen und wurde völlig zerstört.

Nach der Predigt: SEGNUNG DER EHELEUTE Bekräftigt den Ehebund, den Ihr geschlossen habt. Nehmt Euch heute vor Gottes Angesicht neu an als Mann und Frau. Erneuert Euer Versprechen, Euch die Treue zu halten in guten und in schlechten Tagen, in Gesundheit und in Krankheit. Ich will dich lieben, achten und ehren, solange ich lebe." Wie einst vor 25 Jahren so reicht Euch einander auch jetzt wieder die Hände. So hat vor 25 Jahren der Priester mit der Stola Eure Hände umschlungen, um anzudeuten, daß Ihr einander nie verlassen, sondern in gegenseitiger Hilfe durchs Leben gehen wollt. Ihr habt Euer Versprechen gehalten. Bewahrt auch in Zukunft einander und tragt alles Leid miteinander, alle Tage Eures Lebens! "Der Herr festige euch in der Hoffnung und lasse euch in der Liebe wachsen. Er gebe euch die Kraft, in eurer Familie das Beispiel eines christlichen Lebens zu geben und auch in der Gesellschaft die befreiende Kraft der Treue Gottes zu bezeugen. Dazu segne euch der Gott allen Segens, + der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. Amen."

Ansprache
Liebe Silberpaare, Wo habt Ihr Euch kennen gelernt? Was war an Eurem(rer) PartnerIn so faszinierend, dass Ihr Euch entschlossen habt zu heiraten und eine Familie zu gründen? Welchen Reifungsprozess habt Ihr bis zum heutigen Tag zurückgelegt? Ihr seid wie gute Ingenieure, Statiker und Architekten ans gemeinsame Werk gegangen, um eine stabile Brücke zu erstellen, die Eure Herzen bis zum heutigen Tag verbindet. Was meine ich damit? Bekanntlicherweise baut man eine Brücke nicht auf Sand, sondern auf guten Felsen, auf einem festen Fundament. Jesus sagt irgendwo in der Bibel: Wer auf mich baut, hat nicht auf Sand, sondern auf guten Felsen gebaut.
So wuchs also die Brücke, Pfeiler um Pfeiler: Vertrauen, Verständnis, Ehrlichkeit, Toleranz, Geduld.... Die Brücke, die Eure Herzen verbindet, ist die LIEBE! Die entscheidende Frage, die Ihr Euch in dieser Stunde stellt, ist, wie sieht eigentlich unsere Brücke heute aus? Müssen nicht die Pfeiler wieder mal restauriert werden, so wie viele Autobahnbrücken immer wieder eine Restaurierung benötigen, weil sie großen Belastungen ausgesetzt sind und weil sie der Witterung ausgesetzt sind. Wind Sturm, Regen Eis, Schnee, usw. So ergeht es Euch auch in der Ehe. Es ist nicht immer lauter Sonnenschein. Ihr habt bis zum heutigen Tag schon viele Stürme überlebt, auch Frost und Stürme sind Euch nicht fremd. Aber hoffentlich auch viele sonnige Abschnitte, wo Ihr Eure Seele baumeln lassen konntet. Dass solche Abschnitte in Eurem Eheleben immer wieder möglich sind, ist es wichtig, auf bestimmte Werte zu achten, worauf es letztlich ankommt, damit Ehe und Beziehung gelingen können. Unser Pfarrgemeinderatsmitglied Hildegard Sarlette hat dazu auch wieder ein sehr tiefsinniges und nachdenkliches Gedicht geschrieben.  Es ist unser Geschenk, das Geschenk Eurer Pfarre, an Euch zum Festtag.

Liebe Silberpaare!
Es sind nun vergangen fünfundzwanzig Jahr, dass ihr euch gegeben das Jawort am Traualtar, vertrautet eurer Liebe, die euch miteinander verband und wagtet die Reise zu zweit in noch fremdes Land. Zur Silberpaarmesse seid ihr gekommen heut', um Rückschau zu halten und Danke zu sagen für diese Zeit. Brachte die Reise auch nicht nur Freude und Sonnenschein, wenn sie war beschwerlich und brachte manche Pein. Doch war etwas falsch oder hätte besser können sein es ist nicht mehr zu ändern, drum lasst es hinter euch. Anstrengung und Müh' euch nicht aufgeben ließ, das Silber Jubiläum nun dankbar feiern dürft. Möchte euren künft'gen Eheweg als Brücke schauen, die euch trägt und der ihr könnt vertrauen. Dafür aber ein gutes Fundament nötig sein wird und Pfeiler die stabil und verläßlich sind. Die Pfeiler, die ich gefunden will ich jetzt aufzählen, mögen sie euch Hilfe sein für ein gutes Verstehen. Ein Grundpfeiler für euch die Liebe ist, tragt Sorge, dass er nicht brüchig wird. Darum unterlaßt bei euch Kritik und Rechthaberei, denn damit wäre bestimmt die Harmonie vorbei. Auf eurem Weg will der Pfeiler der Treue heißt sagen, ich stehe zu dir, so wie du bist an allen Tagen. Frieden ist nicht wo ihr alles schluckt und dann schweigt, sondern Mauern abtragt und bleibt fair im Streit. Um zufrieden zu sein, müsst ihr nicht alles haben, drum lasst dem Neid keinen Raum, der dies könnt untergraben. Bei Verzagtheit und Sorgen gibt es die Zuversicht, sie bewährt sich als das nötige Gegengewicht. Doch seht ihr mal nicht weiter,es scheint alles so schwer, ein Hoffnungsschimmer ist die beste Gegenwehr. Plagt Trübsinn und heimliche Sorge eure Gedanken, mit Frohsinn könnt ihr besiegen die hindernden Schranken. Ein Quentchen Humor entspannt manche Sache, wer ihn besitzt kann auch mal über sich selber lachen. Seid genügsam und freut euch an einfachen Dingen, die Ansprüche zu mäßigen,mög euch gelingen. Der Pfeiler Demut sollte auch nicht fehlen, es braucht sich doch keiner so wichtig zu nehmen. Tagtäglich gibt es für so vieles Grund um dankbar zu sein, seid aufmerksam und nehmt nicht alles für Selbstverständlichkeit Versucht Geduld jzu üben bei manchem Unbehagen, ihr braucht dann nicht so schnell aus der Haut zu fahren. Eine heitere Gelassenheit hilft euch bei manchem Geschehen, klaren Sinn zu behalten, um besser über den Dingen zu stehen. Auf die Sanftmut im Umgang gebet acht, dann bleibt euch manche Verletzung und Kränkung erspart. Legt euch nicht mit Verdruss und Ärger schlafen, ohne ein befreiendes Wort der Vergebung zu sagen. Schenkt oft ein Lächeln unsere Zeit ist so arm dabei, es gehört zu den Dingen die entspannen und sind steuerfrei. All diese Pfeiler, denen ich einen Namen gegeben, brauchen ein starkes Fundament in den Stürmen des Lebens, das Fundament das euch tragen wird jederzeit, ist das Gottvertrauen und das Gebet allezeit. Genannt habe ich euch jetzt Pfeiler und Fundament, baut darauf eine Brücke, der die Gleichgültigkeit ist fremd, die im Alltagstrott nicht morsch wird und erfriert, sondern in der Aufmerksamkeit und Liebe regiert. Versucht jeden Tag euch bewusst so zu entscheiden, dass er euch bringt viel Freude und wenig Leiden. Drum seid einander in herzlicher Liebe zugetan, schenkt euch Blumen und Zärtlichkeiten, ehe die Zeit ist vertan. Hört nie auf eure Beziehung zu pflegen, bittet Gott, dass er seinen Segen mög' geben. Öffnet weit die Fenster dass hereinströmt Segen und Glück du in Freud und Leid erlebst, wie gut es tut, wenn du wirst geliebt. Wag euch nicht zu wünschen ungetrübte Gemeinsamkeit, und daß alles immer in steter Harmonie verläuft. Sondern wenn Steine auf eurem Wege liegen, diese nicht zum Stolperstein werden und erdrücken. Wünsche euch Mut diese gemeinsam wegzuräumen, daß die Wolken sich verziehen und uie Sonne kann wieder scheinen, Doch es gibt auch Steine, die ihr nicht könnt verrücken, durch Annahme versucht, ob ein Überblühen wird glücken. Das Gottvertrauen möge euch allezeit tragen, mit Gott als Drittem im Bunde, ihr braucht nicht verzagen. Die Pfarre gratuliert euch heut' zur Silberhochzeit, wünscht euch noch viele Jahre in trauter Zweisamkeit. (Hildegard Sarlette-Schenk)

Liebe Eheleute Am Traualtar habt Ihr vor 25 Jahren einander das JA-Wort geschenkt. Heute schaut Ihr zurück und jeder von uns, so denke ich, hat genug Gründe, um heute aus ganzem Herzen dem Schöpfer zu danken.

<< zurück


Pfarrbrief online

weiter ...

Aktuelle Artikel

weiter ...

Predigt-Archiv

weiter ...

Fotos Pfarrleben

weiter ...

Fotos Firmvorbereitung

weiter ...

Fotos Erstkommunionvorbereitung

weiter ...