Predigten aus dem Leben gehalten von :

Pfarrer Lothar Klinges,
Lindenstraße 25, B - 4750 Weywertz
Tel. 003280446069; Telefax: 003280447769

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Predigten zu besonderen Anlässen
Vereinsmesse 1996
Unsere Gemeinschaft... wie ein Wagenrad

7. September 1996

"Gemeinschaft von Gemeinschaften"

(Im Chorraum steht ein Wagenrad mit 15 elektrischen Lichtern (Glühbirnen) - die einzelnen Glühbirnen sind Zeichen für jeden der betroffenen Vereine - jeder Verein (Vereinspräsident) erhält zu Beginn "seine" Glübbirne)
Einzug : kurzes feierliches Orgelvorspiel, dann .....
Eingang : Musikverein + alle - 257,1 "Großer Gott" (1 Strophe)

Begrüßung und Eröffnung :

Pr.: Im Namen des Vaters ...+ Der Herr sei mit euch....
Wenn Menschen zusammenkommen und sich auch noch über dieses Zusammensein freuen, dann wird daraus ein Fest. Wir haben allen Grund, uns über dieses Zusammentreffen zu freuen : Zum drittenmal feiern wir das Fest unserer Vereinsfamilien : Wir dürfen uns freuen, in einer Vereinsgemeinschaft zu Hause zu sein und hier mit allen Vereinen des Dorfes zusammen um unseren gemeinsamen Familientisch, den Altar, vereint zu sein. In einer Dorfgemeinschaft, in der Menschen sich zusammenfinden, entstehen Verbindungen, wird das Leben froher. Wo viele kleine Gemeinschaften auch untereinander Verbindung haben, da wächst Gemeinschaft, da wird das Leben heller. Als 15 Gemeinschaften unseres Dorfes versammeln wir uns an diesem Abend um den Altar, um die Mitte unserer christlichen Dorfgemeinschaft. Seid willkommen mit dem Licht Eurer Freude, seid willkommen bei dem, der uns aller Licht ist.

L.1.: Für unsere Dorfgemeinschaft ist das Wagenrad mit den elektrischen Lichtern ein schönes Sinnbild: Jeder Verein ist wie eine Speiche, die von der Mitte Jesus Christus gehalten wird. Nach außen hält uns die Liebe und der Respekt zum Nächsten, denn wir sind ja keine Einzelgänger.
L.2.: Hätte unser Wagenrad keine Nabe, so ständ es leicht in der Gefahr, seine Mitte zu verlieren.
L.1.: Wir können noch sooft in die Kirche laufen oder beten : Menschen ohne Nächstenliebe sind wie ein Wagenrad ohne Felge. Und solche Menschen sind am Karren unseres Dorfes nicht zu gebrauchen.
L.2.: Wir - als Dorfvereine - sind die Speichen im Wagenrad. Wir brauchen den festen Halt in der Gottes- und Nächstenliebe. Wir sind aufeinander angewiesen und füreinander da. Die Mitte aber ist Jesus Christus. In ihm sind wir mit Gott und mit allen Menschen verbunden.
P.: Jeder Verein ist wie ein Licht am Wagenrad. Zu verschiedenen Anlässen und ein jeder auf seine Art macht er das Leben einer Dorf- und Pfarrgemeinschaft heller, lebenswerter - ähnlich wie die Glühbirnen an unserem Wagenrad. Damit wir uns alle ein Bild von dem reichen Vereinsleben unseres Dorfes machen und um symbolhaft ihre Bedeutung in unserem Dorf- und Pfarrleben zu betonen, rufe ich nun die einzelnen Vereine auf. Pro Verein wird ein Vertreter/eine Vertreterin mit der Glühbirne nach vorne kommen und diese zum Brennen bringen. Das Wagenrad mit den brennenden Lichtern wir dann zum Zeichen für die Anwesenheit der Vereine hier beim Gottesdienst und draußen in unserem Dorfleben.
Die einzelnen Vereinspräsidenten (oder Vertreter) treten mit ihrer Glühbirne nach vorne, währenddessen : Orgeluntermalung

Bußakt :

L.1.: Wir stehen in der Gefahr, uns selbst oder unseren Verein in den Mittelpunkt zu stellen. Wir denken dann nur an uns selbst. Darum rufen wir :
(einige Lichter löschen)

L.2.: Oft vergessen wir, daß Gott unser Ursprung und unsere Mitte ist. Er will auch uns als Dorfvereine untereinander verbinden. Wir aber streiten und verletzen einander. Darum rufen wir :
(2. Serie der Lichter löschen)
L.1.: Weil Gott uns hält, können wir andere leichter halten. Aber manchmal übersehen wir die, die am Rande leben. Darum rufen wir :
(letzte Serie der Lichter löschen)
Pr. Der allmächtige Gott erbarme sich unser. Er nehme uns die Blindheit für Gott und den Nächsten. Damit alle Menschen unserer Dorfgemeinschaft gerne hier leben und sich wohlfühlen. Amen.

Gloria : Jugendchor
Tagesgebet :
Guter Gott, du bist für uns wie die Nabe am Wagenrad. Laß uns heute miteinander diese Mitte feiern, die Du für uns bist, damit die Verbundenheit untereinander wachsen kann. Darum bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen.
Lesung (Geschichte) :
L.2.: In einem schönen Dorf stand in der Mühlenstraße an einem Bach eine alte Mühle. Seit vielen Jahren wurde sie angetrieben von einem mächtigen Wasserad. Jetzt aber bebauten die Bauern ihre Felder nicht mehr, weil sich die Arbeit nicht mehr lohnte. Jetzt konnte man das fertige Mehl billiger kaufen, als man es hätte herstellen können.
L.1.: So bekam die Mühle eine neue Aufgabe : Statt Getreide zu mahlen, trieb sie einen Generator an, einen Stromerzeuger. Dieser versorgte das ganze Dorf mit seinen etwa 1.600 Einwohnern mit Strom. Wenn abends die Sonne unterging und die Lichter eingeschaltet wurden, kam der Strom dazu von der alten Mühle am Bach.
L.2.: Da nahte eine seltsame Nacht. Wie von einem Zauber berührt, wurden die einzelnen Teile des Rades mit Leben erfüllt, und sie begannen zu reden, die Speichen, die Nabe und die Hölzer des Reifens. Das war kein schönes Reden, da wurde geschimpft und "fies gemault".
L.1.: Eine Speiche donnerte los : "Wir drehen uns ganz verkehrt, ab morgen bewege ich mich rückwärts!" Und die andere meinte : "Nein, das ist falsch, du Tollpatsch, seitwärts müssen wir uns bewegen!" Auch die Hölzer waren dabei und riefen : "Ich will kein Wasserad sein !"
L.2.: Ein paar Stimmen hörte man auch warnen : "Seid doch zufrieden ! Kritisiert doch nicht immer ! Schmeißt Euch doch nicht immer fiese Wörter an den Kopf ! Bleibt doch zusammen!" Doch der Streit wurde immer fürchterlicher. Und mit einem lauten Gepolter barst plötzlich das alte Mühlrad auseinander. - Jedes der Teile ging seiner Wege. Da blieb der Generator stehen, der Strom fiel aus, und in den Häusern des Dorfes gingen die Lichter aus und es wurde finster.
(etwas Stille)
Zwischengesang : Kirchenchor Singgemeinschaft
Evangelium nach Matthäus (Mt 5,14-16) :
Jesus sprach : Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. Man zündet auch nicht eine Lampe an und stellt sie unter einen Eimer, sondern auf den Leuchter ; dann leuchtet sie allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Taten sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Ansprache :

Fürbitten :

Die Präsidenten (oder VertreterIn) tragen ihre Fürbitte am Mikro vor, gehen dann zum Wagenrad und entzünden (wieder) ein Licht für ihren Verein)
Nach jeder zweiten Bitte (Orgel): Liedruf 646,4 "Herr, führ uns zusammen, daß wir eins sind in dir."

  1. Kirchenchor Singgemeinschaft: Herr, die gemeinsame Freude am Gesang macht unser Leben schöner. Gib uns aber auch Mut und Kraft, bei den Anforderungen der Proben durchzuhalten und füreinander Geduld und Verständnis zu haben. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  2. Ski-Club: Herr, im gemeinsamen Hobby am Skifahren finden wir Freude und Entspannung. Bewahre uns davor, nur an unsere eigene Entspannung zu denken. Laß uns füreinander da sein, wo einer den anderen braucht. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  3. Fußball (FC): Herr, der Fußball spielt in unserem Leben eine wichtige Rolle. Ermutige uns zu ehrlichem Einsatz, zu fairem Spiel und zu Treue gegenüber unseren Kameraden. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  4. Jungesellenverein (JGV "St.Michael"): Herr, froh sein ist ein Vorrecht der Jugend. Laß uns aber nicht als Einzelgänger unser Vergnügen suchen, sondern zuverlässig füreinander da sein und uns jederzeit füreinander verantwortlich fühlen. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  5. Katholische Landjugend (KLJ): Herr, in unserer Jugendgruppe, der KLJ, haben wir es oft gut zusammen. Laß uns nicht nur von der Gruppe profitieren, wenn wir gerade Lust haben, sondern auch regelmäßig mitmachen, wenn andere Dinge uns mehr interessieren. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  6. Jugendchor "St.Michael": Gott, wir jugendliche Sängerinnen und Sänger des Jugendchors kennen das frohe Lied : "Zieh den Kreis nicht zu klein" : Darin steht : Wenn du singst, sing nicht allein, steck andre an, singen kann Kreise ziehn. Laß uns erkennen, daß wir Vereine den Kreis nicht zu kleine ziehn, sondern offen sind für alle, die mitmachen möchten am Wagenrad unserer Dorfgemeinschaft. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  7. Landfrauengruppe: Herr, wir Frauen von der Landfrauengruppe freuen uns über jede Möglichkeit der persönlichen Entfaltung. Bewahre uns vor aller Bequemlichkeit und Interessenlosigkeit und erinnere uns daran, daß wir einander brauchen, damit unsere Gemeinschaft schön ist.Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  8. Pensioniertenbund: Gott, wir Pensionierte haben den Krieg gekannt als alle Lichter ausgingen. Wir freuen uns über den Frieden, den wir bei uns erfahren dürfen. Laß uns jeden Tag das meiden, was den Frieden in unserer Dorfgemeinschaft stört. Laß uns das reden und tun, was dem Frieden dient. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  9. Musikverein "Zur alten Linde": Herr, mit unserer Musik machen wir andern und uns selber Freude. Laß uns aber nicht mutlos werden, wenn das regelmäßige Üben uns schwerfällt, wenn wir nicht die Anerkennung finden, die wir erhoffen. Gib uns Geduld und Verständnis füreinander.Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  10. Verkehrsverein: Herr, jeder kann Licht an seinem Platz sein. Ein altes Sprichwort sagt : "Kannst Du kein Stern am Himmel sein, sei ein Lampe im Haus" Nur, um eine Lampe im Haus zu sein, müssen wir mit dem Strom verbunden sein. Gott, du bist für uns diese Steckdose. Laß uns immer mit diesem Strom verbunden bleiben, damit wir leuchten können. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  11. Elternvereinigung: Gott, das Wagenrad mit den Speichen zeigt, was bei Menschen wirklich gilt : Jeder ist wichtig! Jeder hat seinen Wert - auch wenn dieser Wert manchmal verborgen und im Moment schwer zu erkennen ist. Laß die Schulkinder und ihre Lehrpersonen zusammen mit uns Eltern erkennen, daß wir, wenn wir leuchten wollen, mit anderen verbunden sein müssen. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  12. Wanderverein "Wanderfalken": Herr, auf unseren Wanderwegen dürfen wir uns an der Schönheit deiner Schöpfung erfreuen. Laß uns nie als Einzelgänger wandern, sondern als Brüder und Schwestern, die sich auf allen Wegen des Lebens aufeinander verlassen können. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  13. Kleintierzuchtverein: Gott, wir Kleintierzüchter wissen, daß beim Drehen des Rades, die Speichen im wechselnden Spiel belastet und entlastet werden. Jede Last, jede Verantwortung in unserem Verein muß auf verschiedene Schultern verteilt werden. Dann wird keiner erdrückt. Laß uns erkennen, wie wichtig es für unsere Dorfvereine ist, wenn ein jeder ein Stück Verantwortung und Last zum Wohle aller zu tragen bereit ist. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  14. Turnverein: Herr, wir sind froh, daß wir im Turnen unseren Körper ertüchtigen können. Laß uns dabei nicht vergessen, unseren eigenen Willen, unsere Launen, unseren Geist zu üben, um brauchbare Menschen zu werden. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.
  15. Weltladen: Wir Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unseres Weltladens setzen uns für die Dritte Welt ein, weil wir wissen, daß das Rad mit den Lichtern nur allzuleicht steckenbleiben oder ausgehen kann, wenn Arme und Reiche nicht zusammenfinden. Laß uns unseren Blick über unsere Dorfgemeinschaft hinaus auch auf die Menschen in Not in aller Welt öffnen , damit alle Menschen Zukunft haben. Laß uns miteinander und füreinander ein Licht sein.

Pr.: Herr und Gott ! Fünfzehn Lichter brennen an unserem Wagenrad. Erst da sie alle zusammen brennen, machen sie das Leben unserer ganzen Dorfgemeinschaft heller. Gib unseren Vereinen füreinander Verständnis, Toleranz, Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft, damit die Menschen unseres Dorfes und unserer Pfarre immer näher zusammenwachsen. Durch Christus unsern Herrn. Amen.

Gabenbereitung : Jugendchor
Kollekte für die Bestreitung der Unkosten des Vereinskomitees.
Gabengebet :
Gott, nimm unsere Gaben. Laß sie Zeichen unseres guten Willens sein, auch in unseren Vereinsgemeinschaften dir und den anderen zu gehören. Laß uns so miteinander leben, daß du überhaupt in unserer Mitte sein kannst. So bitten wir durch Christus, unsern Herrn. Amen
Präfation :
Es ist gut und richtig, guter Gott, dir immer und überall zu danken. Besonders danken wir dir für Jesus Christus, deinen Sohn, der als Licht in unsere Welt kam. Wor wi in seinem Geiste miteinander leben, können wir zum Licht füreinander werden und somit das Leben unserer Gemeinschaft erhellen. Mit allen, die in seinem Licht leben, preisen wir dich, großer Gott, und bekennen zu deinem Lob :
Sanctus : Kirchenchor Singgemeinschaft
HOCHGEBET (von der Versöhnung)
nach der Wandlung : (Orgel) "Wir preisen deinen Tod....." (gesungen)
Vater unser :
In dem Maße, wo wir an Jesus glauben und aus seinem Geist leben, sind wir nicht nur mit ihm, sondern auch untereinander eine Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern. So dürfen wir uns dann miteinander an Gott wenden, den Jesus uns als Vater geoffenbart hat : (Orgel) 040 (gesungen)
Nach dem Vaterunser :
L.: Ja, Gott, erlöse uns von aller Eigenbrödelei, von allem bösen Denken, Reden und Tun, von allem, was uns voneinander trennt, von allem, was das Licht der Freude trübt, von der gefährlichen Einbildung, ohne Verbindung zu dir auszukommen.
P.: Laß uns aus der Verbindung mit dir den guten Geist bewahren, damit das Licht unserer Vereine unsere ganze Dorfgemeinschaft erhelle, damit wir in deinem Frieden miteinander leben.Vom Altar geht aus, was euch alle miteinander verbindet : Der Friede des Herrn sei allezeit mit euch !
(Friedensgruß innerhalb der Vereine und zwischen den Vereinen!)

Vor der Kommunion :
Licht empfängt seine Nahrung von einer Stromquelle. W i r empfangen das Leben aus der Quelle, die Jesus heißt : Seht das Lamm Gottes, ..... "Alle, die von diesem Brot essen, sind untereinander eins."
Austeilung der Kommunion : Musikverein + (wenn noch Zeit bleibt) Orgel 996 "Donatuslied"
Schlußgebet :
Gott, Jesus, dein Sohn, ist das große Licht für unsere Dorfgemeinschaft. Er ist gekommen, um unser Leben hell und froh zu machen. In seinem Licht können wir den Weg finden, der zum wahren Licht führt. Wir danken dir, daß du uns Jesus, das Licht der Welt, geschenkt hast. Laß uns durch ihn zum Licht füreinander werden damit das Wagenrad unserer Dorfgemeinschaft nicht ins Schleudern kommt oder eiert. So bitten wir durch ihn, Christus, unsern Herrn. Amen.
Schlußwort : (Hinweis auf Totengedenken am Kriegerdenkmal)
Schlußlied : Musikverein : St.Michaels-Lied : 994,1+2 "Der du Satan überwunden....."(2 Strophen)
Segen :
Am Kriegerdenkmal : Musikverein (evt. "Ich hat einen Kameraden...." oder GL 703 "In dieser Nacht")

Ansprache

Liebe Mitglieder unserer Dorfvereine ! Liebe Mitchristen !

Dieser Abend ist Ausdruck des Dankes an Euch alle. Denn Ihr baut wesentlich unsere Dorfgemeinschaft mit auf und haltet sie zusammen. Das war für uns auch Anregung dieses Wagenrad mit den 15 Glühbirnen in unserer Mitte aufzustellen. Das Rad wird von Speichen gehalten, zusammengehalten. Wir und noch so manche, die heute abend verhindert sind, können uns im Bild der Speichen wiederfinden. Die Speichen halten das Rad zusammen. Manche unter uns werden nun denken : Nun kommt der Pastor gleich auf die "Mitte" zu sprechen, von der alles ausgeht, auf die hin alles einmündet. Nehmen wir die Nabe, die Mitte, heraus, dann fallen auch die Speichen weg. Alles bricht zusammen. Und : Die Mitte ist für uns ein Bild für Jesus Christus !

Nun weiß ich, daß nicht jeder, der hier in der Kirche sitzt, ein bekennender Christ ist, sich nicht als Christ bezeichnen möchte. Deshalb möchte ich diesen Gedanken jetzt auch nicht vertiefen. Mir kommt es auf etwas anderes an, auf etwas, was wir an diesem Rad sehen und doch zumeist nicht sehen. Nun schaut mal genau hin. Ich meine den Leer-Raum zwischen den Speichen. Das Sichtbare, die Speichen also, sind all unsere Vereine und Vereinsmitglieder - alle unsere Aktivitäten und Veranstaltungen. Sie sind die Speichen des Gemeinde-Rades, und sie sind nützlich und wichtig ! Jedoch : Durch all unser Tun wird ein "Raum" geschaffen für das oft Unsichtbare, das Wesentliche und eigentlich erst Sinnvolle. Es entsteht ein Raum zwischen den Speichen unseres Einsatzes und Engagements, den wir gar nicht überschauen, erahnen und ermessen können.

Warum bringe ich heute - am Fest unserer Dorfvereine - diesen so seltenen Gedanken ? Immer wieder spreche ich mit Leuten, die sich fragen : Macht das eigentlich Sinn, wenn ich mich so engagiere ? Frust, Ärger, Enttäuschung, Mühe, Langsamkeit sind ja immer unsere Begleiter ! In gerade diese Gefühlslage hinein möchte ich als Euer Seelsorger, Mut machen und sagen : Durch unser oft auch mühevolles Tun und Arbeiten, werden Räume eröffnet, Bereiche frei- und offengehalten, in denen sich oft überraschend neues Leben ereignet !
Immer wieder bekomme ich dankbar und froh erzählt, wie Menschen durch die oder jenes in der Pfarre in Bewegung kamen. Wie sich Wesentliches ereignen konnte, was so direkt nicht angezielt war. Dieses Überraschende, Belebende liegt vor allem im Freiraum zwischen den Speichen.

Jedoch : Gibt's die Speichen nicht, gibt's nicht den Freiraum !

Es ist also Aufgabe der Vereine in einer Dorfgemeinschaft, durch all das so nötige aber auch ermüdende Tun einen Raum zu schaffen, einen Raum, der leben und aufleben läßt ! Im Bild des Rades kann ich sagen : Ihr seid Euch nicht zu gut dafür, einfach Speiche zu sein. So schaffen wir mit den Raum einer Dorfgemeinschaft, wo ein guter Geist, als Christ würde ich sagen der Geist Jesu, wirken kann. Dafür danke ich Euch allen als Euer Pfarrer.

Mein abschließender Gedanke kreist um die Lichter an unserem Wagenrad. Damit sie brennen können, brauchen sie eine Zufuhr von Strom. Sie müssen durch eine Kabel an einer Stromquelle angeschlossen sein. Damit unsere Vereine leuchten können, brauchen sie die Verbindung und den Anschluß an eine Quelle des Lichtes.Für gläubige Menschen ist unser Wagenrad durch ein Kabel mit dem Altar verbunden, die Quelle des Lebens, der Mittelpunkt unserer Dorfgemeinschaft. Von diesem Tisch unserer Pfarrfamilie aus geht das Licht aus über unsere ganze Pfarre.

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Weywertz, im März 1996

Liebe Präsidenten unserer Vereine,

Auf der Herbstversammlung des Vereinskomitees im vergangenen Jahr wurde gemeinsam beschlossen, auch in diesem Jahr wieder eine Vereinsmesse aller Vereine unseres Dorfes zu gestalten. Am Samstag, dem 7. September 1996 findet dieser Festgottesdienst um 18.30 Uhr in unserer Pfarrkirche statt.
Die diesjährige Vereinsmesse steht unter dem Thema :

"Gemeinschaft von Gemeinschaften"
Unsere Vereinsgemeinschaft - wie ein Wagenrad mit 15 Lichtern

Zur Erinnerung möchte ich auf folgende Punkte hinweisen :

  • Die einzelnen Vereine setzen sich als Verein zusammen (in Uniform wenn möglich) in unserer Pfarrkirche. Dazu stehen reservierte Plätze zur Verfügung. Die Fahnen der Vereine (falls vorhanden) stehen im Chorraum.
  • Musikverein (Eingangslied, Kommunion, Schlußlied), Kirchenchor (Zwischengesang und Sanctus) und Jugendchor (Gloria und Gabenbereitung) gestalten musikalisch, bzw. gesanglich diese Festmesse.
  • Zu Beginn und bei den Fürbitten treten die Präsidenten (bzw. ein Vertreter/eine Vertreterin) der Vereine vor und jede(r) spricht seine(ihre) Fürbitte (siehe Anhang).
  • Nähere Einzelheiten zum Ablauf : siehe kompletter Meßverlauf
  • Zum Friedensgruß erfolgt die Einladung zum Friedenszeichen. Die Mitglieder des Vereins sind eingeladen dieses Zeichen innerhalb des Vereins zu reichen. Die Präsidenten sind eingeladen dieses Friedenszeichen untereinander (mit den Präsidenten der verschiedenen Vereine) zu geben.
  • Nach dem Gottesdienst begeben wir uns gemeinsam vor das Kriegerdenkmal : Dabei erinnern wir uns an die verstorbenen Mitglieder unserer Vereine und unserer Pfarr- und Dorfgemeinschaft.

Für Eure Bereitschaft zum Mitmachen möchten wir jetzt schon ganz herzlich danken und verbleiben mit herzlichen Grüßen.

Lothar Klinges, Pfr.

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