Denkmal "Mutterkirche" am alten Standort errichtet

Erinnerung an die alte Bütgenbacher Pfarrkirche

Am Samstag, 28. Mai, wurde am Standort der alten Bütgenbacher Pfarrkirche auf dem Friedhof ein Denkmal gesegnet, das unser aller Mutterkirche in Miniatur darstellt, eine Edelstahlkonstruktion mit einer großen Tafel, welche die Geschichte der Mutterkirche erzählt.

Entstanden ist die Idee vor etwa zwei Jahren zusammen mit der Errichtung eines Denkmals über das 100-jährige Wirken der Vinzentinerinnen. Vor allem war es Joseph Brandenburg ein Herzensanliegen, den Standort der Mutterkirche der Gemeinde Bütgenbach (inkl. Sourbrodt und Faymonville) hervorzuheben.

Zusammen mit Manfred Dollendorf und mit mir haben wir diese Idee nun in die Tat umgesetzt. Als Modell diente uns eine Holzminiaturdarstellung der alten Kirche von Josef Leyens (+ 22.01.2015). Die Edelstahlkonstruktion  wurde von Jean-Marie Langer entworfen und von der Firma Horst Sonnet in Edelstahl ausgeführt .  Die Gesamtkosten in Höhe von 1.298 Euro wurden getragen von Joseph Brandenburg, Manfred Dollendorf, vom JGV Bütgenbach und von mir. Die Gemeinde gab ihr Einverständnis für das Denkmal.

 
Enthüllung des Denkmals

  Fotos von dem Denkmal in der Firma Horst Sonnet, Berg

Geschichte: Einweihung am Samstag bei der Fronleichnamsprozession

Ein Denkmal für die Mutterkirche errichtet

Bütgenbach

Am 28. Mai 2016 wird auf den Grundmauern der alten Kirche auf dem Friedhof ein Denkmal gesegnet, das die "Mutterkirche" des ehemaligen Hofes Bütgenbach in Miniatur darstellt, eine Edelstahlkonstruktion mit einer großen Tafel, welche die Geschichte der Mutterkirche erzählt.

von Lothar Klinges

Als geschichtsträchtiger Burgort kann Bütgenbach noch einige markante Bauten aufweisen: ob es die Ruine der Burg ist, die Grabmäler der nassauischen Amtsleute, die Kirche selbst und ihre Ausstattung, den Hof, markante Häuser, die Talsperre oder Relikte der Eisenbahn. Die Spuren der früheren oder jüngeren Vergangenheit sind trotz Krieg und Zerstörung einigermaßen gut erhalten. Andererseits sind aber auch viele Bauten aus dem Ortsbild verschwunden, so zum Beispiel das Krankenhaus St. Josef mit dem Kloster der Vinzentinerinnen, die eine große Pionierarbeit für die Gesundheitsfürsorge in der Nordeifel geleistet haben und vor 32 Jahren Bütgenbach verlassen haben. Zu erwähnen sind ferner der alte "Steiner Hof", der inzwischen das Seniorenheim "Hof Bütgenbach" beheimatet, die alte Molkerei, die Eisenbahn und den Bahnhof und die preußische Domäne. Unter den Einrichtungen, die vollständig dem Erdboden gleichgemacht wurden, zählt die alte Pfarrkirche.

Seit der Veröffentlichung der umfangreichen Ortschronik "Bütgenbach, ein Dorf im Wandel der Jahrhunderte" von Manfred Dollendorf im November 2013 sind mehrere Initiativen entstanden, um zu einer lebendigen Erinnerungskultur beizutragen.  Der Anstoß zur Errichtung eines Kirchendenkmals ist vor etwa zwei Jahren anlässlich der Errichtung einer Statue am 28. September 2014 zum 100-jährigen Wirken der Vinzentinerinnen entstanden. Vor allem war es dem Bütgenbacher "Urgestein" Josef Brandenburg ein Herzensanliegen, die Erinnerung an die alte Pfarrkirche als "Mutterkirche" wachzuhalten. "Wir fühlen uns verpflichtet, zu Ehren unserer  Vorfahren mit einem Denkmal an die Opferbereitschaft unserer Ahnen zu erinnern."

Zusammen mit Manfred Dollendorf und dem Pfarrverband Bütgenbach wurde diese Idee von Josef Brandenburg nun in die Tat umgesetzt. Als Modell diente eine Holzdarstellung der alten Pfarrkirche von Josef Leyens (+ 22.01.2015). Das Denkmal  wurde von Jean-Marie Langer aus Bütgenbach entworfen und von der Firma Horst Sonnet Art in Metall in Edelstahl verarbeitet. Die Gesamtkosten in Höhe von 1.298 Euro wurden von einigen Privatpersonen und vom Bütgenbacher Junggesellenverein getragen. Die Gemeinde gab vorab ihr Einverständnis für die Errichtung des Denkmals.

Zur Christianisierung  der Gegend hat die um die Mitte des 7. Jh. vom heiligen Remaklus gegründete Doppelabtei Stavelot-Malmedy wesentlich beigetragen, wenn auch das Abteigebiet später nicht mehr bis Bütgenbach reichte. In einem Urkundenbuch der Abtei Malmedy wird die Pfarre Bütgenbach 1130 erstmals erwähnt. Es ist anzunehmen, dass Bütgenbach damals bereits ein Kirchdorf war. Als Burgort wurde die Ortschaft erst im Jahre 1237 zum ersten Mal erwähnt. Damals wurde der "Turm" von Bütgenbach, d. h. die Burg oder ein Teil davon, zerstört.  Es war die Burg an der Warche, die später die Bedeutung des Ortes festigte.

Wenn Bütgenbach schon sehr früh selbständige Pfarre wurde, dann dürfte das an seiner Entfernung von Malmedy gelegen haben sowie an seiner Lage außerhalb des Abteigebietes, nämlich im Herrschaftsgebiet Limburg-Falkenburg.

Zum Pfarrgebiet gehörten während mehreren Jahrhunderten neben Bütgenbach die Ortschaften Berg, Elsenborn, Nidrum und Weywertz sowie die wallonischen Orte Faymonville und Sourbrodt. Taufen, Heiraten und Begräbnisse fanden damals lediglich in Bütgenbach statt. Politisch gehörte das Gebiet mit Vianden von 1417 bis 1795 zu Nassau-Oranien.

Die ehemalige Bütgenbacher Pfarrkirche stand im vorderen Teil des heutigen Friedhofs. Da es keine urkundlichen Belege über den Bau der ersten Kirche gibt, kann sie zeitlich nicht bestimmt werden. Möglicherweise gingen der romanische Turm und ein Teil des Langhauses noch auf den ursprünglichen Bau zurück. Im 15.-16. Jh. wurde in gotischem Stil ein neuer Chor errichtet. Weil die Kirche im Jahre 1680 als baufällig galt, wurde sie einer gründlichen Renovierung unterzogen. Die alte Kirche war ein einschiffiger verputzter Bruchsteinbau mit vortretendem Turm und fünfseitigem Chor und hatte eine Länge von 22,80 Metern und einer Breite von 9,10 Metern.

Zu Beginn des 20. Jh. machte sich in der alten Kirche ein akuter Platzmangel bemerkbar. Darum fasste man 1920 unter Pfarrer Bernhard Busch eine Vergrößerung des Gebäudes ins Auge. Nach vielen Beratungen stellte sich diese Erweiterung  jedoch als zu teuer heraus. Daraufhin beschlossen der Kirchenvorstand und die Gemeinde einen Neubau in der Dorfmitte. Der Malmedyer Architekt Henry Cunibert wurde mit der Erstellung der Pläne beauftragt.  Die Bauarbeiten begannen 1929, und der Umzug in die neue Stefanuskirche am Marktplatz erfolgte 1931 unter Pfarrer Wilhelm Claßen.

Die alte Kirche am Friedhof blieb noch einige Jahre stehen, doch die Bausubstanz zerfiel zusehends. Schließlich erachteten es die örtlichen Behörden als notwendig zu handeln. Um eine Gefährdung der Bevölkerung auszuschließen, wurde die Kirche allmählich abgerissen. So wurde 1938 der Turm abgerissen und 1951 auch das Langschiff. Den Chor wollte man als Totenkapelle verwenden, doch die notwendigen Entscheidungen blieben aus, so dass auch er 1953 dem Erdboden gleich gemacht wurde. Dieses Gotteshaus wird am Samstag im Rahmen der Fronleichnamsprozession am alten Standort neu in Erscheinung treten.

Eine Woche später, am 4. Juni, wird die Vereinigung zum Erhalt des historischen Kulturgutes Bütgenbach-Berg fünf große, reich bebilderte Schautafeln mit 25 Fotos über das 104-jährige Wirken der Vinzentinerinnen in Bütgenbach und Umgebung im Rahmen einer Feierstunde auf dem Vinzentinerinnenplatz enthüllen und segnen lassen. Damit wird der prägenden Anwesenheit der Ordensfrauen im Leben unserer Dörfer am Ort ihres langen Wirkens, dem ehemaligen Krankenhaus St. Josef, eine weitere Anerkennung und ein besonderer Dank zuteil. In wenigen Monaten erscheint zudem ein umfangreicher Kirchenführer durch die aktuelle St.Stefanus-Pfarrkirche.

  Enthüllung des Denkmals am Ende der Fronleichnamsprozession am 28. Mai 2016

  Weitere Fotos zur Geschichte Bütgenbach

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