Jährliches Marienfest geht in Rocherath zu Ende

Dank für sechs Jahrzehnte "Im Dienste der Königin"

Nachdem im vergangenen Jahr das Marienfest ausgefallen ist und die Pilger vor zwei Jahren ihre Schritte noch nach Elsenborn gelenkt haben, wird die Pfarrgemeinde St. Johannes der Täufer, Rocherath-Krinkelt, Anfang Oktober zum letzten Mal Ausrichterin der Marienfeier sein.

  Umfangreiche Fotogalerie von der 60. Marienfeier in Rocherath

Mit dem Glaubensfest „Im Dienst der Königin“ war seit über sechs Jahrzehnten etwas gewachsen, was sich ungeachtet kirchlicher und gesellschaftlicher Turbulenzen unumstößlich in der Eifel gehalten hat. Ein Termin, der historisch und nicht nur in Ostbelgien beispiellos war. Nun geht diese lange kirchliche Tradition zu Ende.

Die Doppelortschaft Rocherath-Krinkelt wird am 9. Oktober, nach 1955, 1979 und 2004, zum vierten Mal Gastgeberin der 60. und wohl auch letzten Marienfeier „Im Dienste der Königin“ sein, zu der auch in diesem Jahr wieder etwa 1000 Pilger erwartet werden.

"Dank für 60 Jahre im Dienste der Königin." Unter diesem Motto stehen die Feierlichkeiten in der Nordeifel. Auf Anregung von Pastor Ludwig Hilger wurde das Anfang Oktober stattfindende Erntedankfest auch für die Marienfeier zum Programm gemacht: Aus dem Erntedank für ein Danke für 60 Jahre im Dienste der Königin. "Wir danken für all das, was in diesen 60 Jahren gewachsen ist", erklärte der Seelsorger im Pfarrverband Büllingen. "Wir danken der Mutter Gottes, die ja für viele Menschen Ansprechpartnerin ist, für die verliehenen Gnaden und für die erhörten Gebete."  Nicht zuletzt soll aber auch all den Menschen gedankt werden, die sich in den sechs Jahrzehnten eingesetzt haben, das Fest in ihrem Dorf durchzuführen.   In Rocherath hatte das Marienfest 1955 seinen Anfang gefunden. Hier soll es auch zu Ende gehen. "So schließt sich der Kreis", meinte Pastor Ludwig Hilger.

Die eigentlichen Vorbereitungen laufen allerdings seit Ende 2015. Eine eifrige Förderin der Vereinigung "Im Dienste der Königin", Christel Henkes-Jost aus Emmels, wo die Marienfeier 2013 stattgefunden hatte, wollte sich nicht damit abfinden, dass dieses Marienfest "sang- und klanglos" verschwinden sollte.  So nahm sie Kontakt auf mit Pastor Ludwig Hilger mit dem Wunsch, das Marienfest am Ursprungsort zu beenden.  Der 63-jährige Seelsorger legte den Wunsch der Rocherather Kontaktgruppe vor, die auf ihrer Sitzung vom 8. Juni 2016 sowohl das Datum als auch das Thema festlegte. "Seitdem wurden die Planungen immer konkreter", erklärte Ludwig Hilger, der vor 15 Jahren als Spätberufener zum Priester geweiht wurde.

Allerdings wurde beschlossen, das Fest auf eine Andacht mit anschließendem gemütlichen Beisammensein im Saal Jost zu beschränken. Somit findet kein Triduum, kein Festgottesdienst mit Generalversammlung der Förderinnen und keine Prozession statt.

Innerhalb der sechsköpfigen Kontaktguppe, zuzüglich zwei Förderinnen, hat sich eine Liturgie-Gruppe gebildet, die sich mit dem Thema näher befasst und ihre Erfahrungen in Gebeten und Meditationen in ein Pilgerheft aufgenommen hat. Neben den praktischen Planungen geht es den Organisatoren darum, sich inhaltlich mit dem Thema "Dank für 60 Jahre" auseinanderzusetzen.

An Arbeit fehlt es sicher nicht, die allerdings auf viele Schultern verteilt werden kann: Vom Schmücken der Kirche, der Einteilung der Parkplätze bis zur Organisation für Kaffee und Kuchen usw. Die Mitglieder der Landfrauengruppen und des Kirchenfabrikrates sind bei den Planungen eingebunden. Andere wiederum übernehmen vor, während und nach dem Fest wichtige Dienste. In diesen Tagen erfolgt ein Aufruf an die gesamte Pfarrgemeinschaft, sich für weitere Dienste zu melden, sowie sich als Kuchenbäcker zu beteiligen. Der Gesangverein St. Cäcilia Rocherath-Krinkelt unter der Leitung von Ulrich Hagen wird die Andacht um 15 Uhr mitgestalten.

33 Rosen für Maria

Während der Andacht um 15 Uhr kommen Förder/innen aus allen Dörfern, in denen das Fest stattgefunden hat, nach vorne. Sie erhalten eine Rose. Diese stellen sie in eine Vase vor der Muttergottesstatue. Im Anschluss daran haben die Pilger im Saal Jost Zeit zur Begegnung und zum Beisammensein.

  Fotos von den Marienfeiern

 

Parkplätze und Sitzplätze sind ausreichend vorhanden

Förderinnen nehmen Abschied von Pater Jünemann

Hier einige wichtige praktische Hinweise für einen reibungslosen Ablauf des Marienfestes. 

  • Andacht: Die Andacht am 9. Oktober beginnt um 15 Uhr. Da die gesamte Feier in der Kirche stattfindet, die 600 Gläubige fasst, ist sie wetterunabhängig.  
  • Förderinnen: Für die Förderinnen sind reservierte Plätze im oberen Bereich der Kirche vorgesehen. Nach der Andacht findet in der Kirche das Abschlusstreffen der Förderinnen mit Pater Hermann-Josef Jünemann statt
  • Gebetshefte: Die Pilgerheftchen werden ab 14.00 Uhr am Eingang der Pfarrkirche zum Preis von einem Euro angeboten.
  • Erlös: Die Kollekte dient der Missionsarbeit der Monfortaner und der Bestreitung der Unkosten der Marienfeier.
  • Beisammensein im Saal Edgar Jost: Nach der kirchlichen Feier sind alle herzlich zum frohen Beisammensein eingeladen. Im Saal ist eine Kuchentheke eingerichtet. Die Teilnehmer wählen einen Teller aus und bezahlen den Kuchen mit einem Bon an der Kuchenkasse.  Kaffee und kalte Getränke werden am Tisch ausgeschenkt (1 Bon). Die Bons stehen an zwei Ausgabestellen zum Preis von 1,50 € zur Verfügung.  Nicht verwendete Bons können zurückgegeben werden.
  • Parking: Gut ausgeschilderte große Parkplätze stehen in der Nähe der Kirche und des Saales zur Verfügung. Es wird darum gebeten, die Anweisungen der Organisatoren und Parkordner zu befolgen. Weniger mobile Menschen können zeitig den Parkplatz auf dem Gelände der Kirche benutzen.

Infos bei Pastor Ludwig Hilger, Krinkelt, Tel. 080/642406, ludwig.hilger@skynet.be.

 

HINTERGRUND

Erste Katholikentagung - Pfarrer Peter Joppen als geistiger Vater

Es war vor 61 Jah­ren, am 16. Oktober 1955, als in der St. Johnannes-Pfarre Rocherath-Krinkelt eine erste regional ausgerichtete "KathoIikentagung" statt­fand, die ganz im Zeichen der Verehrung der Gottesmutter Maria stand. Der Montfortaner-Orden hatte in Pfarrer Pe­ter Joppen einen engagierten Mitstreiter gefunden, um die­se marianische Kundgebung zu organisieren. Das Montfortanische Generalsekretariat hatte eine "marianische Kundgebung für die deutschsprachigen Gebiete Belgiens" angeregt. Im Dienste der Königin sollten sich die Christen zusammenfinden, "um einmal gemeinsam dem Montfortanischen Gedanken öffentlich Ausdruck zu verleihen."

Rund zweitausend Pilger aus Ostbelgien, aus den angrenzen­den wallonischen Gemein­den, aus Deutschland und Lu­xemburg fanden sich 1955 in Rocherath ein, um an dieser Kundgebung teilzunehmen, die unter der Schirmherrschaft des Lütticher Bischofs stand. Nach ei­nem Festgottesdienst und einem Filmvortrag fand am späten Nachmittag die Abschlussfeier an der Lourdesgrotte im Bering des noch neuen Gotteshauses statt.

Im Zuge dieser Marienfeier gründete sich eine Vereini­gung von Förder(inne)n aus den Orten der deutschspra­chigen Dekanate, die Vereini­gung "Im Dienste der Köni­gin", die sich bis heute vor al­lem um die Verbreitung der Zeitschrift des Montfortaner-Ordens kümmert. Auch nahm man sich vor, dieses Fest der Marienverehrung jährlich reihum abzuhalten. So kommt es, dass bisher 32 Ortschaften in der Eifel teilweise mehrfach Gastgeber der Montfortaner waren. "Spitzenreiter" bei der Ausrichtung der Marienfeier sind Burg-Reuland, Emmels, Heppenbach, Lommersweiler, Manderfeld, Rocherat-Krinkelt und Weywertz. 1956 fand das Fest in Eupen statt.

Das 50. Jubiläumsjahr fand 2005 in Lommersweiler statt. Die letzte Marienfeier in der gewohnten Art, d. h. als Triduum von Freitagabend bis Sonntagnachmittag, mit der Generalversammlung der Förderinnen und Förderer und einer großen Prozession durch das Dorf fand 2014 in Elsenborn statt.  Eigentlich wäre die letzte Feier am 9. Oktober 2016 in Rocherath die 62. Auflage der Marienfeier, hätte es da nicht die "Aussetzer" in 1993 und 2015 gegeben. (kli)

 

INFO

Wir kommen an unsere Grenzen und ziehen die Reißlinie

Das Marienfest „Im Dienste der Königin“ ist für den Direktor des Missionswerkes und Provinzial der deutschen Montfortaner, Pater Jünemann, die willkommene Gelegenheit, einer großen Zahl der ostbelgischen Förder(innen) des Missionswerks zu begegnen und ihnen für ihr Engagement zu danken, insbesondere für ihren Einsatz beim Einsammeln der Beiträge und beim Verteilen der Mitgliederzeitschrift, die im 67. Jahrgang vorrangig Lesestoff für die persönliche Glaubensvertiefung bietet.

Die etwa 2.900 ostbelgischen Mitglieder des Missionswerkes, darunter 140 unermüdliche Förder(innen), die das "Rückgrat des Missionswerkes" bilden, wie Pater Jünemann betonte und die als „Postboten im Dienst der Königin“ sechs Mal im Jahr die Montfortaner-Zeitschrift verteilen,  bilden ein großes Gebetsnetz, tragen einander im Gebet und unterstützen tatkräftig die Seelsorge der Montfort-Missionare und die Verwirklichung vieler Projekte in den Ländern des Südens.

Pater Hermann Josef Jünemann von  der „Societas Mariae  Montfortana“, dessen Orden sich einem akuten Personalmangel gegenüber sieht, ist er doch der einzige Priester, der mit 68 Jahren noch nicht das "Pensionsalter" erreicht hat,  teilte beim letzten Marienfest vor zwei Jahren in Elsenborn den  erstaunten Förder(innen) mit, dass das Monfortaner-Missionswerk, das 1949 in Salzburg gegründet wurde und Niederlassungen in Frankreich, Luxemburg, Südtirol, der Schweiz, Österreich, Deutschland und in Ostbelgien hat, im Jahr 2017 schließen wird. "Wir kommen an unsere Grenzen und können nur noch die Reißlinie ziehen. Das Ende ist abzusehen. Die Förderinnen und Mitglieder werden immer älter. Wenn eine Förderin ausfällt, ist nur noch schwer Ersatz zu finden." Die Ausgaben lägen höher als die Einnahmen aus den Beiträgen. Auch sei die Zahl der Mitglieder in den sieben Sekretariaten unter die Schmerzgrenze von 20.000 geschrumpft. "Jedes Jahr verlieren wir etwa 4 bis 5 %, d. h. 1.200 Mitglieder, meist bedingt durch den Tod", erklärte Pater Jünemann, der am Sonntag zum 14. Mal die Marienfeiern "Im Dienste der Königin" in der Eifel leiten wird.

Bei der 74-jährigen Vorsitzenden der Vereinigung, Maria Simons aus Manderfeld, laufen seit 1987 die Fäden in Ostbelgien zusammen, nachdem sie vor 29 Jahren diese Aufgabe von Agnes Schumacher aus Bütgenbach übernommen hat. Im Jahr 2012 beging sie in ihrer Heimatpfarre das silberne „Dienstjubiläum“ als Leiterin und erhielt aus den Händen von Bischof Aloys Jousten die silberne Lambertus-Medaille. Seit über 60 Jahren steht Maria Simons „im Dienst der Königin“. Gerade mal elf Jahre alt, trug sie in ihrem Wohnort Krewinkel die Zeitschrift (entstanden 1949) aus. (kli)

Fotos:

Gruppenfoto mit einigen Verantwortlichen der Marienfeier "Im Dienste der Königin" in Rocherath-Krinkelt: vlnr.: Laura Piront, Gilda Pfeiffer (Förderinnen), Anita Mertens (Kontaktgruppe der Pfarre), Pastor Ludwig Hilger.


 

60. Marienfest: 600 Gläubige feierten 60 Jahre "Im Dienste der Königin"

Mit  33 Rosen der Muttergottes gedankt   (Fotos)

Rocherath/Krinkelt

Es war ein Abschied mit Wehmut. Für jede Ortschaft in der Eifel stellten die Förder(innen) der Vereinigung "Im Dienste der Königin" eine rote Rose in eine große Vase am Fuße einer mit einem großen Herzen umkränzten Muttergottesstatue in der Rocherather Pfarrkirche.

von Lothar Klinges

Seit 1955 fand jedes Jahr mit Ausnahme von 1993 und 2015 in einer Ortschaft im Dekanat Eifel die Marienfeier "Im Dienste der Königin" statt, die sich ungeachtet kirchlicher und gesellschaftlicher Turbulenzen unumstößlich in der Eifel gehalten hat. Ein Termin, der historisch und nicht nur in Ostbelgien beispiellos war. Am Sonntag ging diese kirchliche Tradition zu Ende, zumindest vorerst. In einer ganz im Zeichen des Erntedankfestes herrlich dekorierten St. Johannes-Pfarrkirche fanden sich über 600 Gläubige aus nahezu allen Ortschaften der Eifel ein, um bei der 60. Marienfeier Abschied zu nehmen. 

Nein, ein Abschied sollte es allerdings nicht sein, sondern vor allem eine einzigartige Dankesfeier für sechs Jahrzehnte "Im Dienste der Königin".  Auch wenn die Marienfeiern in Zusammenarbeit mit dem Missionswerk der Montfortaner in dieser Form zu Ende gehen, so sind die Christen auch über dieses Dankesfest hinaus eingeladen, weiterhin "im Dienste der Königin" zu stehen, wie Pater Hermann-Josef Jünemann, Direktor des Missionswerkes und Provinzial der deutschen Montfortaner, in seiner Abschlusspredigt mehrfach unterstrich. 

Dass sich so viele Gläubige, Junge und Alte, zu der Marienfeier in Rocherath eingefunden haben, belegt, dass Maria nichts an Anziehungskraft verloren hat. Und das aus gutem Grund: Liegt nicht gerade ihre Anziehungskraft darin, dass sie die Menschen daran erinnert, "wie gut und barmherzig Gott ist", betonte der 67-jährige Montfortaner mit Blick auf das zweifache Jubiläum: den 300. Todestag des Ordensgründers Ludwig Maria von Montfort und das hl. Jahr der Barmherzigkeit. Dabei zeigte er auf, wie auch der Ordensgründer ein "Heiliger der Barmherzigkeit" war. "Ein barmherziger Mensch sieht den Menschen, wie Gott ihn erschaffen hat. Er sieht das Gute im Menschen, verstärkt es, um so die Welt besser zu machen", erläuterte Hermann-Josef Jünemann, der die drei Ereignisse, den 300. Todestag, das Heilige Jahr und die 60. Marienfeier zueinander in Beziehung stellte. "Bleiben wir weiterhin im Dienste der Königin, um das Gute in der Welt zu vermehren, um uns so als Christen zu erweisen."

Welch überwältigendes Glaubenszeugnis erlebten die Menschen, die zu dieser eindrucksvollen Feier des Glaubens zusammenkamen, in deren Mittelpunkt die Erwähnung aller 33 Orte stand, in denen die Marienfeiern stattgefunden haben. Es war wie eine Zeitreise durch 60 Jahre Marienfeiern, die jedes Jahr unter einem bestimmten Thema standen.

Mit gemischten Gefühlen steckten nicht wenige der Förderinnen und Förderer des Missionswerkes aus den Ortschaften von Elsenborn bis Burg-Reuland eine Rose in eine Vase zu Füßen der Muttergottes als Zeichen des Dankes. Nicht nur für die Förderinnen, sondern für die Gottesdienstbesucher zweifellos ein ungewöhnlicher Augenblick mit vielen dankbaren Erinnerungen.

Nach dem sakramentalen Segen, den Hermann Josef Jünemann spendete, wurde den vielen Helferinnen und  Helfern sowohl für die praktische als auch für die inhaltliche Vorbereitung der Marienfeier gedankt. Für die pannenfreie Durchführung zeichnete das Festkomitee, bestehend aus Förderinnen und Mitgliedern der Kontaktgruppe und des Kirchenfabrikrates verantwortlich, denen wiederum unzählige fleißige Hände im Hintergrund zur Seite standen, die hinter den Kulissen im Dauereinsatz waren, um die zahlreichen Pilger bestens zu empfangen und zu bewirten.

Am Ende der Glaubensfeier dankte Pater Jünemann allen Christen Ostbelgiens, die sich sowohl im Missionswerk als auch bei der Organisation der Marienfeiern eingesetzt haben.  Besondere Erwähnung fanden die Förder(innen), die das "Rückgrat" der Vereinigung bilden. "Ohne sie hätten wir schon vor fünf Jahren aufhören müssen", unterstrich der Missionsdirektor.  Die etwa 2.900 ostbelgischen Mitglieder des Missionswerkes, darunter 140 unermüdliche Förder(innen), die als „Postboten im Dienst der Königin“ sechs Mal im Jahr die Montfortaner-Zeitschrift verteilten,  bildeten ein großes Gebetsnetz, hätten einander im Gebet getragen, tatkräftig die Seelsorge der Montfort-Missionare unterstützt und die Verwirklichung vieler Projekte in den Ländern des Südens ermöglicht.  Mit Blick auf den Wirbelsturm, der zuletzt weite Teile Haitis, darunter auch manche Montfortaner-Missionsstation, zerstört hat, kommt die Kollekte des Sonntags der Katastrophenhilfe Haiti zugute.

Abschließend war im Saal Edgar Jost Zeit zur Begegnung und Gelegenheit zum Beisammensein und Abschied nehmen. Damit ging eine Feier zu Ende, bei der sich nicht zuletzt auch die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Rocherather und Krinkelter sowie ihr hervorragendes und so oft praktiziertes Organisationstalent gezeigt haben.

 

Eine Dankesfest und keine Abschiedsfeier

"Etwas Neues wird entstehen"

Nach der Glaubensfeier trafen sich die Förderinnen und Förderer mit Pater Jünemann, um von ihm und voneinander Abschied zu nehmen. "Aus Gründen der Überalterung sowohl in unserem Orden als auch bei den Förderinnen müssen wir unsere Arbeit einstellen", sagte ein sichtlich bedrückter Provinzial. "Die Situation in der deutschen Ordensprovinz der Montfortaner ist so, dass es keinen Nachfolger mehr für mich gibt. Seit 30 Jahren bin ich nun Schriftleiter der Mitgliederzeitschrift, obwohl ich es anfangs nur für zehn Jahre bleiben sollte."  Er betonte nochmals, dass der heutige Tag kein Abschied sein sollte, sondern ein Fest des Dankes.  "Etwas Neues wird kommen, anders als wir es uns vorstellen. Lassen wir uns überraschen."  Das Missionswerk bleibt weiterhin bestehen, auch wird die Arbeit der Montfortaner in der Welt weiter geführt.   Die Spenden kommen vor allem der Ausbildung der einheimischen Kräfte in den Ländern des Südens zugute. "Die Projektarbeit wird nicht weniger, und wir sind weiterhin auf Hilfe in Form von Spenden angewiesen." 

Bei der 74-jährigen Vorsitzenden der Vereinigung, Maria Simons aus Manderfeld, liefen seit 1987 die Fäden in Ostbelgien zusammen, nachdem sie vor fast 30 Jahren diese Aufgabe von Agnes Schumacher aus Bütgenbach übernommen hatte. "Mein Mann Joseph und ich haben diese Aufgabe damals mit viel Freude angenommen. Wir sind vielen hilfsbereiten Menschen begegnet und haben zahlreiche Freundschaften geknüpft", sagte eine sichtlich bewegte Vorsitzende, die bereits als Elfjährige in ihrem Heimatort Krewinkel "im Dienst der Königin" gestanden hat. (kli)

STIMMEN

"Ich verstehe einfach nicht, warum nun Schluss sein soll!"

Christel Henkes-Jost, seit 28 Jahren Förderin in Emmels freute sich, dass diese Feier überhaupt hat stattfinden können, hat sie doch Ende 2015 die Initiative zu dieser Dankesfeier ergriffen.  "In unserem Dorf haben wir uns immer stark für die Vereinigung "Im Dienste der Königin" eingesetzt, weil wir die Missionsarbeit in den Ländern des Südens unterstützen wollten. Meine Tätigkeit als Förderin habe ich auch als Seelsorge empfunden, da ich mit vielen Menschen, die mir Vertrauen entgegengebracht haben, persönliche, offene Gespräche geführt." Es schmerzt sie sehr, dass die Arbeit der Vereinigung in Ostbelgien zu Ende geht, da sie sehr viel Herzblut und Zeit für eine gute Sache eingebracht und das Spendenaufkommen sie immer sehr ermutigt hat.

Anneliese Foeteler ist seit 30 Jahren Förderin in Bütgenbach. "Ich habe meine Arbeit immer mit viel Freude gemacht, denn ich konnte so durch viele Kontakt die Frohe Botschaft unter die Menschen bringen. Darüber hinaus trägt mich der Glaube in guten und schlechten Tage, auch lebe ich eine enge Verbundenheit mit der Muttergottes. Es schmerzt mich sehr, dass eine Ära zu Ende geht.

Helene Litt, seit 14 Jahren Förderin in Elsenborn, war während der Feier in Rocherath von großer Wehmut ergriffen. "Die Arbeit hat mir sehr viel gegeben, denn ich hatte mit vielen Menschen Kontakt, die ich sonst nicht gesehen hätte. Bei den älteren Mitgliedern nahm ich mir viel Zeit, um mich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Ich wurde immer sehr herzlich aufgenommen. Leider ist das nun zu Ende gegangen."

Hildegard Schneiders, seit rund zehn Jahren Förderin in Neidingen, sieht nicht ein, warum diese Marienfeiern nun zu Ende gehen sollen. Eine Feier wie heute, die so viele hunderte Menschen mit Freude zusammenführt, könne doch nicht als "ausgehöhlt" bezeichnet werden. Warum könnte nicht jedes Jahr im Rosenkranzmonat Oktober eine Marienfeier im Dekanat Eifel stattfinden, fragt sich Hildegard Schneider. "In Lommersweiler durfte ich diese Feier zwei Mal mit organisieren. Die Leute, darunter auch junge Menschen, haben mit Begeisterung bei der Organisation mitgemacht." Wichtig sei, dass die Menschen sich als gläubige Gemeinschaft erfahren, in der eine schöne Harmonie herrscht. Das habe sie immer beeindruckt. "So etwas ist doch kein Kitsch", betont sie. Es wäre doch mehr als schade, wenn diese Tradition aufhören sollte, habe sich der Aufwand doch immer sehr in Grenzen gehalten. "Ich verstehe einfach nicht, warum nun Schluss sein soll.  Die Marienfeiern haben sich in den 60 Jahren bei uns gehalten, weil die Leute dahinter standen und mit innerer Anteilnahme dabei waren."

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