Joseph Cardijn, Gründer der CAJ

Am 25. Juli jährt sich zum 50. Mal der Todestag

Am 25. Juli jährt sich zum 50. Mal der Todestag von Joseph Cardijn, dem Gründer der CAJ, der christlichen Arbeiterjugend.

„Die Kirche ohne die Arbeiterklasse ist nicht mehr die Kirche Christi!" Mit solchen Sätzen ruft Joseph Cardijn Begeiste­rung hervor, aber auch Empörung. Der Gründer der Christli­chen Arbeiterjugend (CAJ) hat lange für seine Ideen zu kämp­fen, an vielen Fronten.

Im Arbeitermilieu wächst Joseph Leon Cardijn auf. 1882 in Schaerbeek (Brüssel) geboren, sind es die Kinder von Fabrikarbeitern, mit denen er spielt und zur Schule geht. Sein Vater, ein Kohlenhändler, muss fürs karge Auskommen der Familie schwer schuften. Eigentlich soll sein herangewachsener Sohn Geld nach Hause bringen. Der jedoch eröffnet ihm, Priester werden zu wollen. Und zitiert später, wie der Vater, an seine Frau gewandt, reagiert: „Wir haben bis jetzt schon schwer gearbeitet, aber für diese Freude werden wir noch schwerer arbeiten, nicht wahr, Mutter?"

Der junge Priester ist fest entschlossen, sich lebenslang um Arbeiterinnen und Arbeiter zu kümmern. Er macht eine Nähschule auf und eine Arbeitsvermittlung, er spricht die Leute vor den Fabriktoren an, besucht sie zu Hause und gründet dann eine christliche „Gewerkschaftsjugend".

Die jungen Leute, die mit Kirche wenig am Hut haben, sind zunächst misstrauisch dem „Pfaffen" gegenüber; die Gewerkschaften wittern un­liebsame Konkurrenz; die Un­ternehmer wollen nicht auch noch christliche Störenfriede; ein großer Teil der Katholiken wie der Priester lehnen eine spezielle Arbeiterjugendseel­sorge ab, die womöglich den Klassenkampf in die Kirche trägt. Schließlich ruft dieser Cardijn schon mal die Parole aus: „Wir sind Revolution!"

Dabei geht es ihm darum, den niedrig bezahlten, kaum respektierten und wenig Ehrgeiz zeigenden jungen Menschen ein-zuimpfen: Ihr seid wichtig, wertvoll, einmalig, unersetzlich! Ihr könnt eine Menge erreichen, wenn ihr etwas tut - für euch selbst und eure Freunde. Und es gibt eine einfache, aber wirkungsvolle Strategie dabei. Sie lautet: Sehen. Urteilen. Handeln.

Mit äußerst temperamentvollen Auftritten wirbt Joseph Cardijn für seine 1924 von „Gewerkschaftsjugend" in „Christliche Arbeiterjugend" umbenannte Bewegung. Er überzeugt nicht nur viele junge Leute, sondern auch Kirchenmänner bis hinauf zum Papst. So breitet sich die CAJ in Europa, schließlich weltweit aus.

Gut zwei Jahre vor sei­nem Tod am 25. Juli 1967 wird Cardijn zum Kardinal ernannt: Der Mann der Basis steigt in die höchsten Ränge der Kirche auf. Was wenig an seinen Prioritäten ändert. Als ein Journalist wissen will, was er im Himmel tun werde, antwortet der greise Cardijn: „Dasselbe, ich werde mich mit der Jugend beschäftigen."

(entnommen aus Kirchenzeitung für das Bistum Aachen)

 

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