Aus Fluchtgeschichten werden Heimatgeschichten

Leitartikel im Pfarrbrief Bütgenbach vom 10. Dezember 2017

Liebe Pfarrfamilie,
Es ist schon merkwürdig. Ausgerechnet an Weihnachten, dem Fest, das wir wohl wie kein anderes mit Familie, Zuhause, Heimat verbinden, hören wir in den Gottesdiensten biblische Erzählungen von Aufbruch, Unterwegssein und Flucht.

Maria und Josef machen sich auf den Weg nach Bethlehem, wo sie nicht zuhause sind, wo sie nur mit Mühe und Not ein Dach über dem Kopf finden. Die drei Weisen machen sich auf den Weg, verlassen ihre Heimat und folgen einem Stern, ohne zu wissen, wohin er sie führen wird. Und dann brechen Maria und Josef erneut auf, um ihren Sohn Jesus in der Fremde, in Ägypten in Sicherheit zu bringen. Gleichzeitig ist die Weihnachtsbotschaft eine Heimatgeschichte, kündet sie doch davon, dass Gott sich, nach dem Himmel, sozusagen die Welt als zweite Heimat wählt. Indem er in Jesus Mensch wird, lässt Gott sich ganz auf diese neue Heimat ein, lernt sie im täglichen Leben wirklich kennen und wird in ihr heimisch.

Der Dichter Angelus Silesius geht noch weiter und schreibt: „Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren, und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren." Nicht nur in der Welt will Gott heimisch werden, auch in jedem einzelnen Menschen!

Wie kann das gehen? Den Schlüssel gibt uns das Matthäusevangelium an die Hand: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan." Wer sein Herz für die Not der Menschen öffnet - für die Einsamkeit der Alten, für den Schmerz der Kranken, für die Heimatlosigkeit der Flüchtlinge -, in dem wird Gott geboren. Und wer sich auf diese Weise der Gottesgeburt öffnet, wer sich so an Gottes Wort hält, den hält Gott, für den wird Gott zur Heimat.

Heimat, das wissen wir aus eigener Erfahrung, hat viel mit Sprache, meist mit der Muttersprache zu tun. Da, wo ich mich aussprechen kann und wo ich verstanden werde, fühle ich mich heimisch, zu Hause, geborgen. Um für Gott Heimat zu werden und in Gott Heimat zu finden, bedarf es keines Sprachkurses. Es geht um die Sprache des Herzens, um ein hörendes Herz, das die leisen Nöte, die lautlosen Tränen und die stumm machende Angst der Menschen hört. Das ist die Sprache, in der das Gotteswort auch heute hörbar und lebendig ist.

Wenn Menschen ihre Ohren und Herzen für diese Sprache öffnen, dann können aus Fluchtgeschichten nicht plötzlich, aber doch irgendwann Heimatgeschichten werden. Das Finden einer neuen Heimat ist eine schöne Geschichte. Mögen die Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten und in unserem Land Zuflucht suchen, sie eines Tages erzählen können. Es wären echte Weihnachtsgeschichten.
Euer Pastor.


Friedenslichtfeier 2017

Bereits zum 22. Mal kommt das Friedenslicht aus Bethlehem von Wien nach Eupen, wo es an kommenden So., 17. Dez., um 18.30 Uhr in der St.Josef-Pfarrkirche verteilt wird. Auch unser Pfarrverband ist wieder mit fünf Personen vertreten. Am Montag, 18. Dezember, nehmen wir es im Gottesdienst in Empfang. Das Licht aus der Geburtsgrotte in Bethlehem könnt Ihr ab Weihnachten in unseren Pfarrkirchen entzünden, wo es die weihnachtliche Botschaft verkünden soll. Dazu erhaltet Ihr Dreitagelichter zum Preis von 1,50 €.


Weltgedenktag mit Gedenkfeier für verstorbene Kinder und junge Erwachsene am 2. Adventssonntag, 10. Dezember 2017, um 16.30 Uhr in der Pfarrkirche Iveldingen. Eingeladen sind Eltern, Geschwister, Verwandte und Freunde verstorbener Kinder, sowie alle Menschen, die sich mit ihnen verbunden fühlen, sowie alle, die um einen lieben Menschen trauern.

Firmvorbereitung: Die Firmlinge Jg. 2002 des 2. Vorbereitungsjahres stellen sich am Sa., 16. Dez., um 18.00 Uhr in der Stefanus-Pfarrkirche der Gemeinde vor, nachdem sich am vergangenen Sa., 2. Dez., die Firmlinge Jg. 2003 in der Elsenborner Pfarrkirche vorgestellt haben.

Ministranten: Herzlichen Dank den Ministranten, die 2017 „in Pension“ gegangen sind: Vanessa Linden, Anna Heck, Helena Heck, Joé Sarlette, Denis Heinen, Michelle Wattler, Daniel Collard, Marion Smolders, Simon Noel. Vielen Dank für Euren treuen, zuverlässigen Dienst.

 

 

 

 

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