Die beste Kapitalanlage für die Gemeinde

Jubiläum: 50 Jahre Schulgebäude in Weywertz

Am Sonntag, 30. November 1969, wurde die neue Weywertzer Gemeindegrundschule offiziell eingeweiht und gesegnet. Das diesjährige Schulfest am Fronleichnamssonntag, 23. Juni 2019, steht ganz im Zeichen des 50-jährigen Bestehens des neuen Schulgebäudes.

von Lothar Klinges

"Es war keineswegs Geldverschwendung, diese moderne Schule zu errichten, im Gegenteil, es war die beste Kapitalanlage für die Gemeinde", sagte Kantonal-Schulinspektor Raymond-Ernest Harlange damals bei der Einweihungsfeier Ende November 1969 im Beisein von Bürgermeister Alfred Thunus, Pastor Joseph Moreau aus Weywertz und des Bütgenbacher Pfarrers Peter Messerich.

Die ersten Pläne zu der neuen Gemeindeschule stammen bereits aus dem Jahre 1951. Die endgültigen Projekte wurden schließlich 1963 bzw. 1967 von der Gemeinde Bütgenbach und von den staatlichen Stellen gutgeheißen.

Mit den Arbeiten wur­de am 1. Dezember 1967 begonnen. Viele erinnern sich auch heute noch daran, wie in Weywertz und vielen anderen Ortschaften darüber debattiert wur­de, dass in diesem Projekt auch eine Turnhalle und ein Schwimmlehrbecken einbegriffen wurden. Letztere - für einen Betrag von vier bis fünf Mil­lionen - wurden jedoch zurückgestellt und sollten später Ge­genstand von Verhandlungen sein. Daraus ist dann aber damals nichts mehr etwas geworden.

Der Kostenanschlag belief sich auf 13.334.000 Franken. Die tatsächlichen Kosten betrugen dann rund 14,5 Millionen BEF (heute etwa 362.500 Euro). Der Mehrbetrag entstand zum Teil durch die Anschaffung von Alu-Fenstern, die ursprünglich im Pro­jekt nicht vorgesehen waren. Die 90 % der tatsäch­lichen Kosten wurden mit 60 %  durch den Staat bezuschusst.

Die Pläne wurden von Architekt Viktor Walter Schütz aus St.Vith angefertigt.  Er und der Provinzial-Bauaufseher haben laut dem damaligen Gemeindesekretär Albert Faack ein besonderes Lob verdient. Hinzu kommen die Unternehmer Bodeux aus Weywertz,  Henri Dethier aus Weismes, Jules Schleck aus Wirtzfeld, Fran­zen aus Nidrum und Ferd. Juffern aus Herbesthal. 

Die Schule hat eine lange, weiße Fassade und sehr große Fenster, die den Schülern helle Räume garantieren, in denen es sich sicherlich besser arbei­ten lässt als früher in der Knabenschule am jetzigen Standort der Schule und in der Mädchenschule am Kirchplatz. Im Innern verfügt das Gebäude über zehn große Klassenräume, vier für die Jungen und vier für die Mädchen. In den restlichen zwei werden die Kleinen des Kindergartens eine neue Blei­be finden. Ferner findet man im Gebäude eine große Halle, die den Kindern bei schlechtem Wetter als Spielsaal zur Verfügung steht. 

Die Kinder waren seit November bereits in der Schule. Als am 17. Oktober 1969 die Mädchenschule abbrannte, war man froh, dass die neue Schule fast fertig war. So konnte der Unterricht bereits nach kurzer Zeit wieder aufgenommen werden. Ende November zogen auch der Kindergarten und die Jungenschule in die neue Schule ein. Die Jungenschule blieb weiterhin von der Mädchenschule getrennt.

1972 beabsichtigte die Gemeindeverwaltung, die neue Gemeindeschule dem Staat zu übertragen. Die Bevölkerung reagierte sehr hart und lehnte das Vorhaben ab. Aus dieser Notsituation heraus bildete sich ein Arbeitsausschuss, der dann am 13. Februar 1973 die Elternvereinigung der Schule Weywertz gründete. 1974 wurden die Jungen- und die Mädchenschule fusioniert. Es wurden fünf gemischte Klassen gebildet. Am 14. September 1979 wurde die Schule am Bahnhof wegen zu geringer Schülerzahl geschlossen, nachdem die Gemeindeverwaltung die Schule bereits 1973 schließen wollte.

In den Jahren 1986 und 1987 fanden umfangreiche Renovierungsarbeiten in der Schule statt: Erneuerung des Daches und der Heizung, Schaffung von offenen Klassenräumen für den Kindergarten, sowie für das erste und zweite Schuljahr. Einrichtung eines Dokumentations- und Medienraumes. Die Pfarrbibliothek wurde in den Kellerräumen eingerichtet und mit Beteiligung des Turnvereins eine Schulturnhalle gebaut.

Rechtzeitig zum Schulbeginn am 1. September 2004 durften sich die Primarschüler über ein vollständig renoviertes und ausgebautes Dachgeschoss der Gemeindeschule freuen.  Im neuen Dachgeschoss, das durch den Ausbau von drei Dachgauben ausreichend Tageslicht erhält, finden seitdem die Schüler des dritten und vierten Schuljahres Platz. Insgesamt befinden sich auf der obersten Etage der Schule drei Klassenräume und ein zusätzlicher polyvalenter Raum, der vornehmlich für Gruppenarbeiten genutzt werden kann. Grund für den Ausbau des Dachgeschosses war der in der Schule herrschende Platzmangel, mit der Folge, dass der Kindergarten in den Jahren zuvor teilweise im Keller und im Eingangsbereich untergebracht werden musste. Ab September 2004 verfügen die Kleinsten im Erdgeschoss der Grundschule einen gebührenden Platz, während die Primarabteilung das erste und zweite Stockwerk bzw. das Dachgeschoss in Beschlag nahm. Das zweite Projekt an der Grundschule war die Erneuerung des Schulhofes, der auf Initiative der Elternvereinigung von Grund auf saniert und vor allem kindgerechter gestaltet wurde. So war es die Elternvereinigung, welche die Grundarbeiten erbracht größtenteils in Eigenleistung hat.

Zum Bedauern vieler Schulkinder musste am 8. November 2008 die alte Kastanie auf dem Schulhof gefällt werden, da der Baum einen großen Stammschaden aufwies und es deutlich sichtbar war, dass er bald absterben würde. Über 80 Jahre lang hatte das Wahrzeichen der Schule die Lehrer und Schüler begleitet. Die alte Kastanie wurde 1925 gepflanzt, nachdem zwischen 1925 und 1927 eine neue vierklassige Schule  sowie eine Lehrerwohnung auf dem Gelände gebaut wurde, wo heute die Gemeindeschule steht. Bis 1968 waren in diesem Gebäude die Jungenschule und der Kindergarten untergebracht, während die Mädchenschule sich in der alten Schule an der Kirche befand. Ursprünglich standen drei Kastanien auf dem Schulhof. Davon war aber nur noch eine übrig geblieben, da die beiden anderen dem Schulneubau weichen mussten. Im Mai 2009 wurde auf Wunsch der Elternvereinigung, des Lehrerkollegiums und der Schüler(innen) auf dem Schulhof ein neuer Baum gepflanzt. Die Schüler versammelten sich auf dem Schulhof, um die neue fünf Meter hohe junge Linde zu segnen und mit bunten Bändern zu schmücken.  

  Umfangreiche Fotogalerien zu den Schulaktivitäten

  Umfangreiche Fotogalerien zu den Schulfesten

 

 

<< zurück


Pfarrbrief online

weiter ...

Aktuelle Artikel

weiter ...

Predigt-Archiv

weiter ...

Fotos Pfarrleben

weiter ...

Fotos Firmvorbereitung

weiter ...

Fotos Erstkommunionvorbereitung

weiter ...