10 Gebote für die Corona-Zeit
Gesellschaftliche Quarantäne – mitten in der vierzigtägigen Fastenzeit
Das Wort „Quarantäne“ geht ursprünglich auf das lateinische Zahlwort quadraginta, „vierzig“, zurück. Es bezeichnete früher die vierzigtägige Isolation, die man im Mittelalter ab dem 14. Jahrhundert zum Schutz vor Pest und Seuchen über Reisende oder Schiffe verhängteWährend der Covid-19-Pandemie erleben wir gerade eine umfassende gesellschaftliche Quarantäne – mitten in der vierzigtägigen Fastenzeit vor Ostern. Ich glaube, dass es gut ist, wenn wir diese Zeit nicht depressiv als „Seuchenopfer“ erleiden, sondern aktiv und kreativ mit ihr umgehen. Und dass es gut ist, wenn die Pandemie das Beste von dem herausholt, was in uns steckt – sodass wir uns im Nachhinein vielleicht einmal über das „Gute im Schlechten“ wundern werden. Dafür kann die Fastenzeit als Zeit des Umdenkens und der Besinnung hilfreich sein.
Ein anderes Wort für Quarantäne im 19. Jahrhundert war „Kontumaz“, von lateinisch contumacia, „Trotz“, „Unbeugsamkeit“. Die Corona-Auszeit sollte so eine Zeit sein, in der wir Haltung zeigen. Fromm formuliert: eine gute Mischung aus Nächstenliebe, Gottvertrauen und innerem Rückgrat.
10 Gebote für die Corona-Zeit
1. Du sollst deine Mitmenschen lieben, komm ihnen aber gerade deswegen nicht zu nahe. Übe dich in „liebevoller Distanz“. Auf deine Gesundheit und die deiner Mitmenschen zu achten ist immer wichtig. Jetzt kann es lebenswichtig werden.
2. Du sollst nicht horten – weder Klopapier noch Nudeln und schon gar keine Desinfektionsmittel oder gar Schutzkleidung. Die werden in Kliniken gebraucht, nicht im Gästeklo zu Hause.
3. Die Pandemie sollte das Beste aus dem machen, was in dir steckt. Keinen Corona-Wolf und kein Covid-Monster, sondern einen engagierten, solidarischen Mitmenschen.
4. Du solltest ruhig auf manches verzichten. Quarantäne-Zeiten sind Fastenzeiten. Dafür gewinnst du andere Freiheit hinzu. Das passt sehr gut in die Zeit vor Ostern.
5. Du sollst keine Panik verbreiten. Panik ist nie ein guter Ratgeber, zu keiner Zeit. Gesunder Menschenverstand und Humor dagegen schon. Deshalb hör auf Fachleute, beruhige andere und schmunzele über dich selbst. Da macht man erst mal nichts falsch, und es trägt sehr zur seelischen Gesundheit bei.
6. Du solltest von „den Alten“ lernen. In früheren Zeiten von Seuchen und Pestilenz, als es noch keine so gute Medizin wie heute gab, halfen Menschen vor allem ein gesundes Gottvertrauen und die tätige Fürsorge füreinander. Das ist auch heute sicher hilfreich.
7. Du solltest vor allem die Menschen trösten und stärken, die krank werden, leiden oder sterben. Und auch die, die um sie trauern. Sei der Mensch für andere, den du selbst gern um dich hättest. 8. Du solltest anderen beistehen, die deine Hilfe brauchen: Einsamen, Ängstlichen, Angeschlagenen. Oder Menschen, die jetzt beruflich unter Druck geraten. Das hilft nicht nur ihnen, sondern macht dich auch selbst frei.
9. Du solltest frei, kreativ und aktiv mit der Pandemie umgehen. Dazu sind wir von Gott berufen. Du wirst am Ende vielleicht überrascht sein, was sie Positives aus dir und anderen herausholt.
10. Du solltest keine Angst vor Stille und Ruhe haben. Wenn die Quarantäne zu mehr Zeit zum Umdenken, zum Lesen und für die Familie führt, wäre das ein guter „sekundärer Krankheitsgewinn“.
Quelle: Dr. Thorsten Latzel Direktor, Pfarrer, Studienleiter für Theologie & Kirche
EVANGELISCHE AKADEMIE FRANKFURT
Solidaritäts-Licht und gemeinsames Vaterunser in Zeiten der Corona-Krise
Glocken als Zeichen der Solidarität
Jeden Tag um 19 Uhr läuten im Pfarrverband Bütgenbach die Glocken. Jeder ist eingeladen, eine Kerze als Zeichen der Hoffnung zu entzünden, ein stilles Gebet oder ein Vaterunser zu beten, um ein Zeichen der Verbundenheit zu setzen und ein Zeichen der Solidarität mit dem Pflegepersonal unserer Krankenhäuser und Seniorenheime, sowie der Verbundenheit mit allen Menschen, die in dieser Zeit für uns arbeiten, z. B. in den Geschäften, in der Verwaltung, bei der Post, usw.
Es ist ein kleines Zeichen, das uns verbindet und ermutigen will, ein Zeichen der Gemeinschaft und der Hoffnung, auch mit unseren alten und kranken Menschen zu Hause, in den Seniorenheimen und in den Krankenhäusern. Auch Menschen anderer Religionen wie auch Nichtgläubigen sind herzlich eingeladen zu einem Augenblick der Stille, der Solidarität und der Verbundenheit.
Hier ist ein Gebetsvorschlag:
Gott, unser Vater, immer kommst du uns liebend entgegen. Betroffen von der Not dieser Tage dürfen wir dir anvertrauen, was uns auf dem Herzen liegt, was uns beschäftigt, bedrückt und ängstlich oder ratlos macht. So bitten wir dich:
Sei den Leidenden nahe, stehe denen bei, die sich Sorgen um einen lieben Angehörigen oder Freund machen, tröste all jene, die trauern. Schenke uns allen die Kraft, mit Herz und Verstand die erforderlichen Maßnahmen und Einschränkungen mitzutragen und vielleicht auch für diese einzustehen, aber gleichzeitig offen und aufmerksam diejenigen zu begleiten, die unsere Hilfe brauchen. Lass uns auch viele kleine Freuden wahrnehmen: Den ersten Schmetterling, das Zwitschern der Vögel, die erwachende Natur, die Sonnenstrahlen, die belebende Tasse Kaffee oder Tee, ein wohltuendes Wort, die Zeit für ein gutes Buch.
Viele Menschen fühlen sich gerade jetzt einsam. Berühre sie mit deiner Liebe und gib ihnen die Gewissheit, dass wir trotz allem miteinander verbunden sind. Behüte uns mit deinem Segen, Amen
KINDERGEBET zur Corona-Krise:
Guter Gott, jetzt sitzen alle zusammen zu Hause als wären Ferien und
die Welt kommt mir im Moment ziemlich kompliziert vor.
Die Erwachsenen reden über Dinge, die ich nicht verstehe.
In den Nachrichten höre ich von Situationen, die mir Angst machen. Deshalb bitte ich für alle, die krank sind.
Ich bitte für alle, die sich einsam fühlen.
Ich bitte für alle, die sich für andere einsetzen.
Lieber Gott, lass uns trotz allem die Freude an der jetzt erwachenden Natur behalten,
an Blumen und Sonnenstrahlen.
Lass uns gut zusammenleben und zusammenhalten.
Hilf uns, den Mut nicht zu verlieren, denn du bist unser Freund,
der immer an unserer Seite ist. Amen.
Glocke Pfarrkirche Bütgenbach
Corona-Pandemie - Hinweise
- Mindestens bis zum 5. April (Palmsonntag) finden keine öffentlichen Gottesdienste statt.
- Die Kirchen bleiben für das persönliche Gebet bei nötigem Abstand geöffnet.
- Taufen und Trauungen werden auf einen späteren Termin verschoben.
- Begräbnisfeiern finden im engsten Familienkreis bis max. 10-15 Personen statt. Totenwachen entfallen. Kein Totenkaffee.
- Wir werden, sobald wie möglich, unserer Verstorbenen in einem besonderen Pfarrverbandsgottesdienst mit allen gedenken.
- Die nicht gelesenen Messintentionen werden sobald es geht nachgeholt.
- In den Kirchen liegen Gebete und Gottesdienste zum persönlichen Gebrauch als Hausgottesdienst aus. Wer den Hausgottesdienst möchte kann sich auch gerne beim Pastor melden. Messdiener/innen werfen Euch den Hausgottesdienst in Eurem Briefkasten ein.
- Alle Versammlungen zur Erstkommunion– und Firmvorbereitung entfallen, auch finden keine Versammlungen der Kontaktgruppen, der Landfrauen, der Lectio Divina –Gruppe, der Kirchenfabrikräte, usw. statt.
- Auf unserer Website (www.weywertz.be oder www.buetgenbach.eu) gibt es täglich aktualisierte Hinweise, Gebete, usw.
- In Zusammenarbeit mit Radio 700 bieten wir jeden Sonntag um 9.15 Uhr eine Gottesdienstfeier an: UKW 90,1 - 101,2 und 101,7 MHz oder www.radio700.eu Dazu läuten die Glocken um 9.15 Uhr. Die Kirche bietet über Fernsehen, und Internet viele Gottesdienste an.
- Jeden Tag läuten, solange die Corona-Krise anhält, die Glocken um 19 Uhr. Wir sind eingeladen, eine Kerze zu entzünden, allein oder in der Familie innezuhalten. Es ist eine Wiederentdeckung der "Hauskirche". Jeder kann auf seinen Tag schauen und ihn Gott anvertrauen. Diese Zeit ist auch als KINDER-Gebetszeit gedacht, vor allem mit unseren Kommunionkindern. Gebetsvorschläge befinden sich hier oben.
- Das Glockengeläut dient auch dazu, sich solidarisch mit dem Pflegepersonal in den Seniorenheimen und Krankenhäusern zu fühlen, sowie mit allen Leuten, die in dieser Zeit für uns arbeiten. Auch das dreifache Angelus-Läuten (morgens, mittags und abends) lädt uns zum Gebet und zur Besinnung ein.
- Die Pfarrbibliotheken sind geschlossen. Die Ausleihfristen, der bereits ausgeliehenen Bücher, werden bis dahin verlängert. Es entstehen somit keine Mahngebühren.
- Als Pastor stehe ich gerne zum persönlichen Gespräch, wie auch zum Beichtgespräch, zur Verfügung.
- In Notfällen stehe ich weiterhin zur Verfügung für die Krankensalbung oder für die Sterbegebete. „Normale“ Krankenbesuche sind vorerst leider nicht mehr möglich. Ihr könnt mich gerne anrufen.
- Für unser Pfarrbüro bitten wir darum, uns nach Möglichkeit telefonisch oder elektronisch zu kontaktieren.
- HIER findet Ihr den HAUSGOTTESDIENST zum 4. Fastensonntag
- HIER findet Ihr die PREDIGT zum 4. Fastensonntag