Predigten aus dem Leben gehalten von :

Pfarrer Lothar Klinges,
Lindenstraße 25, B - 4750 Bütgenbach-Weywertz
Tel. 003280446069; Telefax: 003280447769

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Kasualpredigten
Brautämter 2004 im Pfarrverband Bütgenbach-Berg/Weywertz

Auswahl Brautpaare:

Brautamt Ron Deenen und Iris Fleuster

Berg/Bütgenbach - 14. August 2004

Liebe Iris, lieber Ron, liebe Trauzeugen Melanie und Harald, liebe Eltern, Familien und Freunde unseres Paars,

Heute, genau auf den Tag, am 14. August 1997, hat es gefunkt. Deshalb ist der 14. August schon ein besonderes Datum in Eurem Leben. Damals in Manderfeld beim ersten Besuch von Ron in der Eifel, in Manderfeld. Einige Wochen vorher, im Juli, habe ich Euch in Werchter kennen gelernt. Alle Jahr wieder findet dort das große Konzert statt, zu dem ja auch viele aus der Eifel hinfahren... so auch Iris.

Zwei wildfremde Menschen sind sich dort begegnet und wurden schnell miteinander vertraut. Das Wesen von Ron hat Iris angesprochen, seine frohe und lebenslustige Art, sein spontanes und gleichzeitig sensibles Auftreten hat dir gefallen. Auch umgekehrt: Ron fühlte sich durch die Art von Iris ergriffen: ihr offenes und gesprächsbereites Wesen ließ euch schnell in gute Gespräche versinken. Kein "small talk", keine oberflächliches Reden übers Wetter. Ihr habt gespürt, wir sein irgendwie auf gleicher Wellenlänge. Ihr seid schnell ins Gespräch gekommen, habt euch viel unterhalten. Nach dem Konzert wurde dann vereinbart, dass Ron zu Besuch nach Manderfeld komme: Ein aufregender Moment kann sich Iris noch gut erinnern. Das alles sind nun schon viele Jahre her... und heute jährt sich dieser Tag des Besuches in Manderfeld zum 7. mal.

Ihr habt Euch entschieden zu heiraten, nicht nur am Standesamt, sondern auch in der Kirche. Dieses Ja-Wort, das ihr gleich einander sagen werdet, ist für euch beide - wie ihr mir sagtet (10. Jan. 04) - ein Liebesbeweis, dass wir es ernst miteinander meinen, eine Bestätigung der Liebe zueinander, die ihr öffentlich bekunden wollt. Diese Liebe, die in euch füreinander lebt, wollt ihr nicht nur unter euch, sondern auch mit Familie und Freunden und ganz bewusst vor GOTT feiern. Ist er es doch, der euch damals zusammenführte. Kein Zufall, wie man vielleicht meinen könnte, sondern wie es das Wort sagt: mir ist etwas zugefallen, mir ist etwas geschenkt worden. Ihr seid füreinander dieses Geschenk, das Gott euch einander gemacht hat.

Diese Freude teilt ihr mit anderen und wollt eure Liebe vor Gott besiegeln und diese Liebe gleichzeitig von Gott segnen, d.h. bestätigen lassen. Gott segnet euch, indem er zu Euch steht und eure Lieben, diesen Bund, bestätigt. Diese Feier in der Kirche, in dieser Kapelle von Berg, ist für euch - wie Iris spontan ausdrückte - die "Sahne vom Kuchen", das Schönste vom Fest.

Dass Ihr dieses Fest in der Kirche und vor Gott feiert kommt nicht von ungefähr. Gott ist für euch wie eine Lebensquelle, die Energie, die Eurem Leben den nötigen Impuls und eurer Beziehung den Halt und die innere Festigkeit gibt, die ein Mensch allein nicht schaffen kann.

Ihr habt euch den Leitgedanken ausgesucht: "Das große Glück besteht aus unzähligen glücklichen Augenblicken. Sie lassen sich nicht hier und dort finden. Wir tragen sie in uns." Damit verbunden ist auch der Text, den ihr euch als Lesung ausgewählt habt.

Wir alle sind auf der Suche nach dem großen Glück und übersehen so schnell die vielen kleinen glücklichen Augenblicken. Zum Beispiel dort, wo zwei Menschen sich immer wieder neu bedingungslos annehmen, auch mit ihren Ecken und Kanten, ohne Wenn und Aber. Oder da wo Menschen sich aneinander binden, weil sie sich unendlich viel Vertrauen schenken und weil sie ganz tief im Herzen den Wunsch haben, miteinander alt zu werden. Oder dort, wo Menschen einander verzeihen können und einen neuen Anfang miteinander wagen. Oder wo ihr einander sagt: "Du bist ein wirkliches Geschenk für mich, ein Geschenk des Himmels." Ich wünsche euch viele solcher kleinen Augenblicken des Glücks.

Ihr kennt vielleicht das Wort: "Wer glücklich WERDEN will, soll NICHT heiraten. Glücklich MACHEN, da liegt es." Ja, wer nur sich sucht und sein Glück, wird sich und den Partner enttäuschen. Das Glück des anderen suchen und sich dafür einsetzen, dass der andere glücklich wird. "Nicht glücklich werden, sondern glücklich machen", das wünschen wir euch beiden von Herzen.

Mit eurem Leitgedanken und der Geschichte als Lesung fiel mir auch das Märchen von "Hans im Glück" ein, von den Gebrüder Grimm. Märchen sind nicht nur für Kinder geschrieben. Sie sprechen in Bildern von Wahrheiten, die für unser Leben wichtig sind.

Anstatt von "Hans im Glück" könnten wir heute von "Iris im Glück" oder "Ron im Glück" sprechen. "Hans im Glück" ist kein Glückspilz, dem alles in den Schoß fällt. Am Ende des Märchens steht er mit leeren Händen da und ruft: "So glücklich wie ich ist kein Mensch unter der Sonne." Dass ihr beide das nicht nur heute sagen könnt, wünschen wir euch von Herzen.

Was macht "Hans im Glück" so glücklich? Hans findet sein Glück erst dann, als er sich von allem befreit, was er besaß, was vordergründig Glück verspricht. Mit leeren Händen ist Hans glücklich. Sein Glück ruht nun auf ganz anderen Fundament als auf Besitz, Bequemlichkeit, Schnelligkeit und Genuss-Sucht. Wer freit ist von allem, was belastet, der kann voller Glück wie Hans seinen Weg weiter gehen. Nicht das, was wir haben, ist entscheidend, sondern das, was in uns ist, was wir sind... wie es in eurem Leitgedanken so passend zum Ausdruck kommt.

Das Glück fällt uns nicht in den Schoß. Aber deshalb seid ihr in diese Kapelle gekommen, d.h. zu dem Auftraggeber des Glücks, wo ihr das Glück von ihm erbittet: "Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten" Bleibt in lebendigem Kontakt mit ihm, dann kann Euer Glück im tiefsten nicht mehr erschüttert werden.

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Brautamt Norbert Franzen - Martina Brandenburg

Bütgenbach- St. Stephanus - 5. Juni 2004

Liebe Martina, lieber Norbert, liebe Trauzeugen Anja und Stefan, Eltern, Familien und Freunde unseres Paars,

Wer hätte das vor 2 Jahren gedacht. Auf Anhieb habt Ihr euch verstanden, wie ihr mir sagtet, habt gleich gespürt, "das ist er".... oder das ist die Frau meines Lebens, der Mann meines Lebens, das Gefühl zu haben, jetzt "angekommen" zu sein.

Als Langzeitsingles habt Ihr euch eher, wie ihr mir sagtet, durch "Zufall" getroffen. Das Wörtchen "Zufall" kommt von "zufallen", da fällt mir etwas zu, das ist wie ein Geschenk, ja fast wie Gnade. Da habe ich nichts selbst dazu beigetragen, sondern es ist mir zugefallen. Da leben zwei Menschen schon so lange in zwei Nachbardörfer und gehen getrennte Wege und dann will es der "Zufall", dass man sich trifft.

Es war im März des Jahres 2002 auf dem Frühlingsball in Elsenborn, als ihr miteinander gesprochen habt und es gleich gefunkt hat. Ihr habt gleich gespürt, wir denken in vielem sehr ähnlich, haben gleiche Interessen und Vorlieben, sind in vielem auf einen Nenner. Auch euer Engagement im Vereinsleben ist eine eurer Gemeinsamkeiten.

Ende 2002 habt ihr Euch dann entschieden zu heiraten, nicht nur standesamtlich, auch kirchlich. Für euer gemeinsames Leben erbittet ihr Gottes Segen und bringt Gott gegenüber euren Dank zum Ausdruck, dass der "Zufall" oder die "Gnade" euch zusammengeführt hat.

An einem Tag, wie heute, erhaltet Ihr auch viele Blumen: so auch Rosen, ein Symbol der Liebe. "Ich bin für meine Rose verantwortlich", so lautete der Text, den Ihr Euch als Lesung für Eure Hochzeitmesse ausgesucht habt. Rosen schenken, das ist eine Liebeserklärung ohne Worte. Doch Rosen haben nicht nur Blüten.....sie haben auch Dornen. Es gibt keine Rosen ohne Dornen. Aber gerade darin besteht die Liebe: den anderen GANZ annehmen - mit den Blüten, aber auch mit den Dornen.

Der von Euch ausgesuchte Text handelt vom kleinen Prinzen, der in seine Rose verliebt ist, obwohl sie so eitel ist. Als er aber zufällig auf die Erde fällt und merkt, dass es noch eine Menge anderer Rosen gibt, überfällt ihm Verzweiflung: "Was? Habe ich mich so um meine Rose gekümmert, um etwas, was so ganz beliebig auswechselbar ist? bis der Fuchs kommt und ihm das Geheimnis verrät: "Deine Rose ist einmalig. Sie ist einmalig, nicht, weil es keine anderen Rosen mehr gibt, oder weil sie die schönste ist. Nein! Sie ist einmalig, weil sie deine Rose ist. Du hast sie dir vertraut gemacht !"

Ist das nicht auch bei Euch passiert? Zwei Menschen, die sich vorher gar nicht kannten, lernen sich kennen. Dann war im März vor zwei Jahren der Frühlingsball als Eure Beziehung begonnen hat. Martina ist von Norbert fasziniert, Norbert von Martina hingerissen. So etwas gibt es nicht zum zweitenmal - meint man. Man lebt, lebt, lebt....bis man merkt: "also das mit dieser Einzigartigkeit, das stimmt auch nicht so. Die Augen, die sind ganz gewöhnlich. Meine Martina ist auch nur ein gewöhnlicher Mensch und der Norbert auch. ...... Was habe ich denn bloß an ihr, an ihm besonderes entdeckt.

Dann muss der Fuchs her, ein Fuchs, der sagen würde: "Gar nichts! Er war schon immer ein gewöhnlicher Typ. Einzigartig ist dieser Mensch für dich geworden, weil du ihn dazu gemacht hast!" Einmalig wird der Mensch und unverwechselbar nur aufgrund meiner Entscheidung, zu ihm zu stehen.

Und diese Entscheidung habt ihr getroffen. Eure Beziehung, Eure Liebe wurde immer stärker. Ihr habt immer mehr gespürt, dass Ihr euch in vielem ähnlich seid, gemeinsame Interessen habt. Und dann habt Ihr Euch dann entschieden, den Schritt zu tun, den Ihr in wenigen Minuten hier tun werdet: Euch das Ja-Wort zu geben.

Zu Beginn hörten wir die Geschichte von dem jungen Mann, der einen Traum hatte und wo der Engel ihm sagte: "Ich verkaufe keine Früchte, sondern nur den Samen". Ja, Liebe ist ein Weg... Die Liebe beginnt - aber die "großen Gefühle" des Anfangs sind längst nicht das Wichtigste. Die Liebe muss reifen, sich entwickeln. Ihr habt vom Tag Eures ersten Kennen Lernens bis heute schon ein Stück Weges miteinander zurückgelegt. Ihr habt die Zeit der Annäherung erlebt, das Erwachen Eurer Liebe, die erste Zärtlichkeit, das große Glück, dass plötzlich in Eurem Leben ein anderer Mensch so ungemein wichtig geworden ist. Ihr habt erfahren, wie schön es ist, gemeinsam zu träumen - und wie gut es tut, Schwierigkeiten nicht allein lösen zu müssen. Aus der Verliebtheit ist allmählich eine tiefe Beziehung geworden. Die heutige Eheschließung ist eine Station auf Eurem Weg - nicht die erste und nicht die letzte. Wenn Ihr Euer Ja-Wort gesprochen habt, seid Ihr noch keine fertiges Ehepaar. Ihr wisst: Die Ehe muss jeden Tag neu gelebt und entfaltet werden.

Der Same, von dem der Engel in dieser Traum-Geschichte spricht, sind Eure Fähigkeiten, auch eure bisherige Lebensgeschichte. Aber die eigentliche Arbeit beginnt erst jetzt: die Pflege dieser Gemeinschaft, das Zusammenstehen in guten Tagen, damit Ihr auch die schlechten durchzutragen vermögt.

Das heißt im Klartext: Ihr dürft nie aufhören, umeinander zu werben, hin und wieder Euch rückzubesinnen, wie es denn so angefangen hat mit Euch beiden, und Zeit füreinander zu haben. Verdrängt nichts voreinander, sprecht Euch aus und erhaltet den Frieden durch Versöhnungsbereitschaft. Es lohnt sich. Und wenn Probleme auftreten, schiebt Lösungen nicht auf die lange Bank und haltet Euch an Menschen Eures Vertrauens, an Freunde oder Verwandte, an erfahrene Menschen, die Euch raten können.

Eines dieser Samenkörner, die Ihr zur Frucht bringen sollt, ist nicht zuletzt der Glaube, die Durchleuchtung Eurer ehelichen Gemeinschaft von GOTT her. Wenn Ihr an ihm festhaltet, werdet Ihr auch von Ihm gehalten. Der Same ist ausgesät. Bewahrt als Eheleute die lebendige Beziehung zu Gott, der Eure Liebe vollenden wird. So wünsche ich Euch den Geist Gottes, der das Leben schafft und alles, was Ihr aussät, zur Reife bringt.

Gottes Geist, heißt es, ist die LIEBE selbst. Mit dieser Liebe soll Gott euch segnen: heute und an jedem Tag Eures gemeinsamen Lebens.

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Brautamt Michaël Hermann - Viviane Reuter

Weywertz - 11. September 2004

Liebe Viviane, lieber Michaël, liebe Trauzeugen Sarah und Ludovic, liebe Eltern, Familien und Freunde unseres Paars,

Il est très agréable d'être invité à une noce. Nous sommes tous aujourd'hui vos invités. Avec votre entrée solennelle dans notre église, la fête a commencé. La musique, le chant et toute l'atmosphère indiquent que nous fêtons un évènement spécial, une grande fête, à savoir la noce, le mariage de Michaël et de Viviane.

Nous tous fêtons avec vous le témoignage de votre amour. Nous nous réjouissons avec vous que vous avez appris à vous connaître, à vous estimer, à vous aimer, que vous vous êtes rencontrés. Aujourd'hui vous dîtes devant tous, devant Dieu et mutuellement ce que vous avez dit si souvent en silence, à savoir: les plus belles paroles qu'un être humain puisse dire l'un à l'autre: "Je t'aime." Je me donne à toi, non seulement pour quelques belles heures, non plus parce que cela fait plaisir, mais pour toujours aussi longtemps que je vis!

Pour l'organisation plein de goût d'une telle fête, il fallait beaucoup de préparation et de réflexion dont vous avez fait preuve. Vous deviez penser à beaucoup de détails. Vous avez avant tout réfléchit avec cœur et raison comment il fallait organiser cette cérémonie religieuse, quel texte devait y paraître qui ont pour vous une signification.

Comme vous m'avez dis, lors de nos rencontres préparatoires, vous vous sentez soutenu par Dieu. Là, il y a quelqu'un qui nous porte. La foi n'est donc pas pour vous un tiroir qu'on ouvre le dimanche pendant 45 minutes et qu'on referme pour le reste de la semaine, mais une source d'énergie qui vous fait dire profondément OUI à la vie et de vous voir l'avenir avec confiance et espérance.

Ainsi, votre pas de ce jour, dire OUI devant Dieu, est un pas réfléchi de votre foi en Dieu. Vous voulez rendre grâce à Dieu, lui dire MERCI pour tout ce que vous avez vécu, pour votre famille, vos parents et pour toute personne, qui vous a aidée.

Schaut noch einmal zurück auf eure Kindheit und Jugend, vor allem aber auf die gemeinsame Zeit. Schaut zurück, nicht um die Vergangenheit festzuhalten, sondern weil es einfach eine schöne Zeit war, die in eurer Erinnerung lebendig bleiben soll. An einem Tag wie heute schaut ihr auf das Entstehen, Werden und Wachsen Eurer Beziehung zurück. Wie alles anfing? Und hierbei müssen wir schon viele Jahre in eurem Buch des Lebens zurück blättern.

Da gab es mit den Worten der LESUNG die ZEIT des SUCHENS: Es war wohl irgendwann im April des Jahres 1996, als der Blick von Michäel auf Viviane fiel. Es war wohl Liebe auf den ersten Blick von Michaël zu Viviane, damals bei einer Rallye in Weywertz.

Aber die Antwort sollte noch auf sich warten lassen. Der eigentliche Beginn Eurer Beziehung war wohl der 1. April des Jahres 1997 in Schoppen auf einem Ball. Dabei haben zwei Freundinnen von Viviane wohl ein wenig nachgeholfen.

Jedenfalls wuchs sehr schnell in euch die Gewissheit, dass ihr euren Weg gemeinsam gehen wollt, dass der andere der Mann meines Lebens oder die Richtige sei. Die Art des jeweils anderen hat euch dabei so angesprochen, dass es schwierig ist, diese Art in Worte zu fassen.

Im August des vergangenen Jahres 2003 habt ihr euch dann entschieden zu heiraten. Für euch war von vorneherein klar, wie ihr mir sagtet, dass ihr das Ja-Wort vor Gott sprechen wollt. Damit wollt ihr deutlich zum Ausdruck bringen, dass ihr zusammengehört und Gott um seinen Segen für euer gemeinsames Leben bitten wollt. Er soll eurer Gemeinschaft den nötigen Halt und Zusammenhalt geben.

Das totale Vertrauen, das ihr zueinander habt und gleichzeitig den tiefen Respekt vor der Freiheit des anderen sind die Eckpfeiler eurer Zweisamkeit. Ihr spürt aber auch, dass ihr in vielem auf gleicher Wellenlänge liegt und in die gleiche Richtung schaut... wie beim Motorradfahren, eurem Hobby, wo ihr beide in die gleiche Richtung schaut.

Ausgehend von Eurem Evangelium vom Sämann fiel mir folgende Kurzgeschichte ein: Ein junges Brautpaar hatte einen Traum: Es betrat einen Laden. Hinter der Ladentheke stand ein Engel. Hastig fragten die beiden ihn: "Was verkaufen Sie, mein Herr?" Der Engel gab ihnen freundlich Antwort: "Alles, was Sie wollen!" Da sagte das Brautpaar wie aus der Pistole geschossen: "Dann hätten wir gerne:

Glück und Harmonie für unsere Ehe,
Gesundheit und ein gutes Auskommen, o
einen festen Glauben an Gott, den Ersten in unserem Bunde, o
die feste Bereitschaft, immer miteinander zu reden und zu verzeihen und o
genügend Zeit und Nerven, um unseren Kindern gerecht zu werden, wenn wir sie geschenkt bekommen."

Da fiel ihm der Engel ins Wort und sagte: "Entschuldigen Sie, liebes Brautpaar, Sie haben mich falsch verstanden. Wir verkaufen hier keine Früchte, wir verkaufen nur den Samen!"

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Brautamt Brautamt Lothar Hermanns - Nicole De Vooght

Eupen - 4. September 2004

Liebe Nicole, lieber Lothar, liebe Trauzeugen Marianne und Achim, liebe Eltern, Familien und Freunde unseres Paars,

Genießt diese Stunde, genießt diesen Tag. Was ihr heute tut, fasst eure ganze Vergangenheit zusammen, und die Zukunft wird aus dieser Stunde wie aus einem Samenkorn wachsen.

Schaut noch einmal zurück auf Eure Kindheit und Jugend, vor allem aber auf eure gemeinsame Zeit. Soweit nicht bekannt, muss ich die nicht ganz alltägliche Geschichte Eurer Begegnung kurz erzählen.

Es war am 6. April 1994 als ihr beide euch kennen gelernt habt. Viele Jahre wart ihr zuerst befreundet, wart in der gleichen Clique mit Freunden und habt vieles miteinander unternommen. Aber es sollten doch noch einige Jahre vergehen bis Mai 1998 als sich eure Blicke echt begegneten und aus der Freundschaft eine Beziehung wurde.

Die ersten Jahre Eures Zusammenseins waren nicht einfach. Galt es doch sich aneinander zu gewöhnen, den anderen kennen zu lernen, mit seinen guten Seiten aber auch mit seinen "Macken". Da galt es sich zusammen zu raufen und sich immer wieder zu versöhnen. Der Wille ist in euch, Euren Lebensweg gemeinsam zu gehen. Genau das bringt ihr in eurem Leitgedanken zum Ausdruck: "Die Erfahrung lehrt uns, das die Liebe nicht darin besteht, das man einander ansieht, sondern, dass man in die gleiche Richtung blickt. (Antoine de Saint-Exupéry)

Eine Beziehung ist nicht nur etwas für Gefühle....sich einander in die Augen zu schauen, sondern eine klare Entscheidung, der klare Wille, in die gleiche Richtung zu blicken, ein Ziel vor Augen zu haben und diesen Weg zu gehen.

Im August des vergangenen Jahres 1993, zu Maria Himmelfahrt, habt ihr den definitiven Entschluss getroffen zu heiraten... Es war auf einer Gondel in Venedig. Und dieser Augenblick ist auf einem Foto festgehalten worden (siehe Foto im Heftchen)

Ihr habt Euch entschieden, euch das Ja-Wort in der Kirche zu geben. Als gläubige Menschen ist es euch wichtig, das - wie ihr mir sagtet (2. Mai 2004) - Gott seine schützende Hand über euch hält. Weil euch der Glaube wichtig ist, spürt ihr, dass es nicht gut ist, diese Liebe allein auf euch selbst zu bauen. Deshalb nehmt ihr Gott mit in eure Beziehung, der euch Halt und Stütze sein soll und euch in den Höhen und Tiefen zur Seite stehen soll.

Ausgehend von der Lesung und von eurem Leitgedanken "Die Erfahrung lehrt uns, das die Liebe nicht darin besteht, das man einander ansieht, sondern, dass man in die gleiche Richtung blickt" möchte ich euch folgendes mit auf den Weg geben: Wenn ihr gemeinsam Spazieren geht, dann zeigen eure Gesichter in die gleiche Richtung. Es kommt nicht mehr so sehr darauf an, sich verliebt anzuschauen, sondern gemeinsam in die gleiche Richtung zu blicken. Gleich wie ihr euch noch weiter verwirklichen wollt, nach Eurem "JA" heute muss sich jeder weitere Schritt auch am anderen orientieren, damit ihr euch nicht aus den Augen verliert.

Ebbe und Flut werden kommen und gehen... aber das Meer bleibt. So auch in eurer Liebe, wo es Höhen und Tiefen gibt und geben wird... aber die Liebe bleibt und wächst daran.

Abschließen möchte ich mit einigen Gedanken zu eurer Bootsfahrt am Maria Himmelfahrtstag des vergangenen Jahres in Venedig. Heutzutage bedeutet eine Ehe mehr denn je eine Fahrt aufs offene Meer. Es ist eine abenteuerliche Fahrt mit manchen Unsicherheiten und Unwägbarkeiten. Dabei fällt mir das Evangelium von Sturm auf dem Meer der Zeit ein (Mt 8,23-27). Und in diesem Boot sitzt auch Jesus mit seinen Jüngern. Dabei sagt er: Ich bin bei euch alle Tage. Wenn ich euch gleich die Stola, das Zeichen Jesu, um Eure ineinander gelegten Hände binde, dann will euch das die Sicherheit geben: Jesus ist als Begleiter mit im Boot Eurer Zweisamkeit in guten und bösen Tagen.

Mit dem heutigen Schritt in der Kirche sagt ihr auch, dass ihr zu dieser großen Mannschaft der Kirche gehört, die euch immer wieder Zuversicht für die Fahrt auf hoher See gibt.

Nehmt zwei Dinge mit in euer Boot: Den Anker: Ausgeworfen hakt er sich am Meeresgrund fest und verhindert, dass Euer Schiff an einer Klippe zerschellt. So sollt ihr wissen, dass ihr in allen Stürmen und Nebelbänken des Lebens auf Gottes Hilfe hoffen dürft. Den Kompass: Mit ihm gelingt die Orientierung in Nebel und Dunkelheit. Wenn er auf Jesus Christus ausgerichtet bleibt, kann euch nichts vom richtigen Kurs abbringen.

So wünschen wir Euch, Nicole und Lothar, eine GUTE FAHRT. Und jetzt wird der Kapitän eures Bootes, Christus, in Gestalt seines Ortskapitäns Eure Hände miteinander verbinden - bis ihr hoffentlich einmal im Hafen Gottes angekommen seid.

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Brautamt Brautamt Bernd Maus - Françoise Aussems

Weywertz - 26. Juni 2004

Chère Françoise, cher Bernd, (Nora, Gary und " Klein-Kelly ") chers témoins (Sandra et Roland), chers parents, famille et amis de nos futurs époux,

Ihr beide seid je für euch schon ein längeres Stück Weg gegangen, bis ihr zusammenfandet, um nun Euren Lebensweg gemeinsam weiter zu gehen. Ihr beide seid bereits vom Leben geprägte Menschen. Nun wollt ihr miteinander weiter gehen im Vertrauen aufeinander und des Zueinanderhaltens in guten wie in schlechten Zeiten. Den Bund der Ehe schließt ihr heute, nicht ohne den Segen Gottes, den Ihr in dieser Feier für euch erbittet.

Nicht nur junge Menschen erheben einen Anspruch auf Verliebt sein und Liebe. Auch Menschen, die bereits ein gewisses reiferes Alter haben leben davon. Ohne Liebe geht nämlich gar kein Leben, gleich in welchem Alter. Jeder Mensch braucht einen anderen Menschen an seiner Seite, mit dem er sich austauschen kann, der ihn wirklich versteht, der ihn annimmt, so wie er nun einmal ist.

Nachher nehmt ihr viele Glückwünsche entgegen. Und wer heute nicht da sein kann, gratuliert euch mit lieben Zeilen. Ich wünschen, dass eure Familie, die Verwandten und Freunde euch auch weiterhin zur Seite stehen. Ihr habt euch für euer gemeinsames Leben einen Glückwunsch Jesu ausgesucht, der als "Bergpredigt" vielen unter uns bekannt ist.

Wer liebt, der ist selig. Selig ist, wer das Interesse des anderen liebt wie sein eigenes, denn er wird Frieden und Eintracht stiften. Selig ist, wer immer bereit ist, den ersten Schritt zu tun, denn er wird entdecken, dass der andere viel offener ist, als er es zeigen konnte. Selig ist, wer nicht sagt: Jetzt ist Schluss! - denn er wird einen neuen Anfang finden.

Selig ist, wer erst hört und dann redet, denn man wird ihm zuhören. Selig ist, wer nicht beleidigt oder enttäuscht ist, denn er wird das Klima prägen. Selig ist, wer auch verlieren kann, denn der Herr kann dann gewinnen.

" A la vue de la foule, Jésus gravit la montagne. Il s'assit, et ses disciples s'approchèrent de lui. Alors il ouvrit la bouche et leur donna ces enseignements : "Heureux ceux qui ont un coeur de pauvre : le royaume des cieux est à eux !""

Nous avons tous souvent entendu parler des béatitudes et du sermon que Jésus prononça sur le sommet d'une colline située près de Capharnaüm et qui, précisément, a pris le nom de "Mont des Béatitudes". Nous aussi, nous sommes à la recherche du bonheur, du vrai bonheur. Sans cesse, nous sommes à la poursuite du bonheur, et... sans cesse il nous échappe...

"Heureux ceux qui ont un coeur de pauvre : le royaume des cieux est à eux ! Heureux ceux qui sont doux : ils posséderont la terre ! Heureux ceux qui pleurent : ils seront consolés ! Heureux ceux qui ont faim et soif de la justice : ils seront rassasiés! Heureux les miséricordieux: ils obtiendront miséricorde!""

Heureux! Heureux! C'est vrai. Pourtant l'épreuve est là, à notre porte, tout près, dans notre vie de tous les jours... C'est le mari ou l'épouse qu'il est difficile de supporter certains jours; ce sont les ados qui ont de mauvaises fréquentations; c'est la crise économique qui risque de compromettre un emploi, etc., etc. L'épreuve est là, c'est vrai. Mais Jésus est là aussi!

L'épreuve est là, mais Jésus est là pour nous aider à la surmonter! Marie, la Mère de Jésus, est là aussi !

Nicht jeder Tag ist eine Hoch-Zeit, es gibt "Tief-Zeiten", Tiefs, das wisst Ihr aus Euren eigenen Lebenserfahrungen selbst am besten. Es gibt Momente und Situationen, wo einer den anderen tragen muss.

Da wird Liebe konkret und macht das Leben wertvoll. Ich wünsche euch, dass die Freude des heutigen Tages an diesem JA euch über alle Höhen und Tiefen des Lebens trägt.

Nous tous fêtons avec vous le témoignage de votre amour. Nous nous réjouissons avec vous que vous avez appris à vous connaître, à vous estimer, à vous aimer, que vous vous êtes rencontrés. Aujourd'hui vous dîtes devant tous, devant Dieu et mutuellement ce que vous avez dit si souvent en silence, à savoir: les plus belles paroles qu'un être humain puisse dire l'un à l'autre: "Je t'aime." Je me donne à toi, non seulement pour quelques belles heures, non plus parce que cela fait plaisir, mais pour toujours aussi longtemps que je vis!

Am heutigen Tag schaut Ihr zurück auf das Entstehen Eurer Beziehung, Eurer Freundschaft und Liebe. Hierbei müssen wir schon einige Jahre, ja VIER Jahre zurückblättern im Buch Eures Lebens. Es war damals im April des Jahres 2004 als ihr euch in einem Kaufhaus, wo ihr beide in Arbeit standet.

Ihr habt Euch entschieden, euch das Ja-Wort in der Kirche zu geben. Damit möchtet Ihr, wie ihr mir sagtet, vor uns allen ausdrücken, dass Ihr um Gottes Beistand bittet, euch mit Gott verbunden wisst und aus dieser Verbundenheit eure Ehe leben und gestalten wollt. Ihr nehmt Gott mit in eure Beziehung, der euch Halt und Stütze sein soll und euch in den Höhen und Tiefen zur Seite stehen soll.

Wenn ihr euch gleich vor Gott Euer Ja-Wort zueinander sprecht, so ist das eine Entscheidung, die aus Eurem Herzen kommt. Mit Eurem Ja-Wort schließt Jesus Christus euch in sein Herz ein, weil der Bund, den ihr schließt, nicht nur Eure Herzensangelegenheit, sondern Gottes Herzensangelegenheit ist. Er will eure Herzen in dem Herzen Jesu zusammenbinden. So wünschen wir euch ein langes glückliches Leben in Liebe und Treue, weil eure Liebe zueinander Gott am Herzen liegt

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Brautamt Brautamt Roger Reuter und Sandrine Goffin

Nidrum - 12. Juni 2004

Liebe Sandrine, lieber Roger, liebe Trauzeugen Cindy und Sven, liebe Eltern, Familien und Freunde unseres Paars,

Für euch beide ist der heutige Tag, wie ihr mir sagtet, ein bedeutender Lebensabschnitt. Bei vielen Paaren ist der Weg, den sie gehen, ein anderer: heiraten - Haus bauen - dann Kinder. Euer Weg, euer gemeinsamer Weg ist ein anderer und genauso wertvoller Weg: Eure Kinder, dann das gemeinsame Ja-Wort vor Gott und schließlich das Bauen.

Ihr beide geht mit anderen Voraussetzungen und einem anderen Fundament in diesen neuen Lebensabschnitt.

Im Buch Eures Lebens müssen wir schon viele Jahre zurück blättern um auf das Entstehen und sich Entfalten eurer Freundschaft und Liebe zurück zu schauen. Es war damals im Jahre 1996: In Nidrum wurde Kirmes gefeiert. Da sind sich zwei Menschen begegnet, die sich allmählich kennen gelernt haben und sich auch heute noch immer wieder - wie ihr mir sagtet - einander und besser kennen lernen. Wir können niemals vom anderen sagen, jetzt kenne ich Dich, jetzt weiß ich wer Du bist. Das ist auch gut so. Den anderen immer wieder neu kennen lernen, neue Facetten seines Wesens und Lebens besser erkennen und auch lieben lernen, macht das Spannende an einer Ehe aus, die niemals langweilig wird oder im Alltagstrott unter geht.

Der heute Schritt, die heutige Entscheidung Eures Ja-Wortes ist für euch - wie ihr mir sagtet - ein klares Bekenntnis vor der Gemeinschaft. Ihr möchtet bewusst andere mit an eurem Glück und an eurer Liebe füreinander teilhaben lassen. Ihr beide seid christlich erzogen worden und nach so manchem Auf und Ab im Glaubensleben, habt ihr mehr und mehr erkannt, wie wichtig der Glaube im Leben ist, ja, das der Glaube euch hilft, zu leben und das Leben zu bestehen. Somit ist das heutige Ja-Wort vor Gott für euch auch ein Bekenntnis zu eurem Glauben an einen Gott, der euch niemals fallen lässt, der euch immer wieder ermutigt, das Leben anzupacken. Dieses Ja-Wort in der Kirche ist für euch gleichzeitig Dank an Gott, der euch beisteht und auch ein Neustart, es immer wieder neu mit Gott zu versuchen und den Weg MIT Ihm zu gehen.

Dieser Schritt heute ist für euch auch in Verbindung mit euren Kindern zu sehen: Euch ist es wichtig, dass eure Kinder in den Glauben an Gott aufwachsen, der ihnen zu einem frohen und glücklichen Leben verhilft. Insofern ist dieser andere Weg, von dem ich eingangs sprach, ebenso ein wertvoller und guter Weg.

Als Evangelium habt ihr den Text (Matthäus 5, 13-16) vom Salz der Erde und Licht der Welt ausgesucht. Was meint Jesus mit diesem Wort vom Salz an uns? Mit dem Salz muss man behutsam umgehen, auf die richtige Dosierung kommt es an. Eure Ehe lebt von den leisen Tönen, die gesalzenen Auseinandersetzungen verderben einem den Geschmack aneinander. Wie viel Nähe vertragt ihr, wie viel Freiheit braucht ihr und umgekehrt - hier geht's um die richtige Dosierung: Abstand und Nähe.

Jesus sagt nicht: "Ihr sollt Salz sein", sondern: "Ihr seid das Salz". Ihr steht beide nicht hier, weil das so dazugehört, sondern weil ihr euer JA bewusst unter den Segen Gottes stellen wollt. Ihr seid füreinander Salz, ein Geschenk Gottes; Er hat euch füreinander bestimmt, in eurer Partnerschaft schmeckt ihr Gottes Liebe zu uns Menschen. Versucht in eurer Ehe immer wieder füreinander neue Rezepte aus... d. h. bleibt an der Arbeit miteinander. Gott traut euch zu, sein Salz zu sein. Traut euch deshalb nicht nur jetzt bei der Trauung, sondern ein Leben lang. Dann wird eure Ehe nicht schal und ihr bleibt ein "geschmackvolles Paar"!

Abschließend möchte ich noch ein kurzes Wort zu Eurem Text als Lesung vom glanzlosen Stein sagen. Die meisten Steine sehen matt und wertlos aus. Auf den ersten Blick erscheint der Opa, ein Edelstein, wie eine "graue Maus". Wird er aber in die Hand genommen, oder liegt er auf der Haut, wenn ihn also Körperwärme durchdringt, dann schillert er in den schönsten Farben. So ist das auch mit mancher "grauen Maus" unter uns Mitmenschen. Wenn wir näher gehen und wenn der andere das zulässt, erkennen wir plötzlich wie viele Vorurteile wir hatten. Auch der heutige Festtag mit seinen Begegnungsmöglichkeiten kann eine Möglichkeit sein, ein paar neue "Edelsteine" zu entdecken und Vorurteile abzubauen. Es kommt eben auf den richtigen Blick an, auf das Herz, wie es in eurem Leitgedanken heißt: "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar."

Ich weiß - und damit möchte ich enden -, dass eine ANGEL Dein Anglerherz, Roger, sicher höher schlagen lässt. Wer heute Familie hat, muss sich bemühen, Frau, Mann und Kinder "an der Angel" zu halten, damit nur ja keiner davonschwimmt. Aber die Schnur muss so lang sein, dass sie bis auf den Grund des Herzens der Frau oder des Mannes oder der Kinder reicht. Habt füreinander ein weites und offenes Herz. Und übrigens: In Jesus hat Gott euch die Angel ausgeworfen, damit ihr an diesem göttlichen Liebesangebot "anbeißt". Bleibt mit ihm verbunden, damit er euch immer wieder heraufholen kann in das Licht seiner Liebe.

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Brautamt Michael Scholl - Sabine Sarlette

Weywertz - 15. Mai 2004

Liebe Sabine, lieber Michael, liebe Trauzeugen Myriam und Frédéric, liebe Eltern, Familien und Freunde unseres Paars,

"Liebe ist, wenn aus "Ich" und "Du", ein "Wir" wird." So lautet euer Leitspruch, euer Motto. Fast auf den Tag genau, am 16. Mai vor 5 Jahren, wir schreiben das Jahr 1999, haben sich zwei Menschen kennen gelernt, die heute miteinander und vor Gott einen wichtigen Meilenstein in ihrem Leben zurück legen. Es war auf dem Zeltfest des Elsenborner JGV "Blindgänger" zum 10-jährigen Bestehen, das wohl als Start, als Beginn Eurer Beziehung angesehen werden kann.

"Liebe ist, wenn aus "Ich" und "Du", ein "Wir" wird." So lautet euer Leitspruch, euer Motto. "Ich" und "Du": das sind erst einmal zwei gleichwertige und gleichberechtigte Partner, die sich ergänzen, sich unterscheiden und aufeinander bezogen sind.

Wenn ihr beide jetzt zum Traualtar tretet, soll zeichenhaft dieses Einswerden zum Ausdruck gebracht werden. Nach dem gegenseitigen Vermählungswort werdet ihr euch die Ringe der Treue anstecken und euch gegenseitig die Hand reichen. Wir alle, die bei dieser Feier dabei sind, dürfen in diesem Augenblick sagen: Aus "Ich" und "Du" wird ein "Wir". Sicher, dieses "Wir"-werden ist nicht auf einen Augenblick begrenzt. Ich denke, solange ihr miteinander unterwegs sein werdet, wird dieses "Wir"-sein dauern.

Etwas anschaulich lässt sich dies an einem Stück Seil darstellen.

Dieses Seil besteht aus mehreren Schnüren, die, würden sie glatt nebeneinander liegen, nicht viel aushalten können. Erst durch das Ineinander, das Ineinander-verwoben-Werden, werden die einzelnen Schnüre zum Seil mit hoher Tragkraft. Übertragen auf euch könnte es bedeuten: Das bloße Nebeneinander ergibt keine tragfähige Ehe. Erst das gekonnte Ineinander macht aus euch eine Einheit.

Und wenn ihr dieses kurzes Seilstück anschaut, seht ihr, dass drei verschiedene Schnüre ineinander verwoben sind. So wünsche ich es auch euch. Die Konturen und die Eigenschaften von euch beiden sollen erhalten bleiben. Wie beim Seil werden sie nicht immer nach außen sichtbar sein, aber immer sind sie vorhanden. Und je gleichmäßiger sich so euer Lebensseil entwickeln wird, umso schöner ist es anzusehen.

Die dritte Schnur in meinem Seilstück könnte Gott sein. Er ist bereit, sich mit euch in euer Leben einweben zu lassen. Und da er unbegrenzt, ewig treu ist und keine Schwachstellen aufweist, kann er euch Halt und Stütze sein, denn drei Schnüre zusammengewoben ergeben ein stabileres Seil.

Ich wünsche euch Gott in eure Lebensgemeinschaft hinein. Geht mit ihm und lasst ihn mit euch gehen. Bildet mit ihm zusammen ein "WIR". Dann sind "ICH" und "DU" mit Gott zusammen ein "WIR", und ihr habt einen bei euch, über den ihr euch gegenseitig finden könnt, wenn der Abstand zwischen euch einmal größer werden sollte.

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Brautamt Gregory Weynand - Helga Vogts

Weywertz - 31. Juli 2004

Liebe Helga, lieber Gregory, liebe Trauzeugen Sabine und Jens, liebe Eltern, Familien und Freunde unseres Paars,

"Alles hat seine Zeit. Alles hat seine Stunde". So beginnt der Text, den Ihr als Lesung ausgesucht habt. Genießt diese Stunde, genießt diesen Tag! Was Ihr heute tut, fasst Eure ganze Vergangenheit zusammen, und die Zukunft wird aus dieser Stunde wie aus einem Samenkorn wachsen. In diesem Augenblick jetzt bündelt sich Euer Leben wie in einem Brennglas. Deshalb ist die Stunde kurz wie ein Augenblick und endlos wie die Ewigkeit zugleich.

Schaut noch einmal zurück auf Eure Kindheit und Jugend, vor allem aber auf die gemeinsame Zeit. Schaut zurück, nicht um die Vergangenheit festzuhalten, sondern weil es einfach eine schöne Zeit war, die in Eurer Erinnerung lebendig bleiben soll, ja weil die vergangene Zeit Euch wertvolle Erfahrungen mitgibt auf Eurem Weg in die Zukunft.

Beginnen wir diese Reise in Eure gemeinsame Vergangenheit. Es war einmal... Alles begann im Grunde mit der Hochzeit von Marylyn und Jens. Oder eigentlich noch davor: Auf dem Freibier von Marylyn und Jens im März 1999 seid ihr beide euch zum erstenmal begegnet. Ihr kanntet euch zwar vom Sehen schon vorher... Marylyn und Helga sind Arbeitskollegen und so war Helga dann auch etwas später am 1. Mai zur Hochzeitsfeier eingeladen, wo beide sich wieder getroffen haben.

Aber so richtig gefunkt hat es dann wohl Mitte Mai 1999. Es war Liebe auf den ersten Blick, die eure Blicke einander begegnen ließen. Die Art des jeweils anderen hat euch angesprochen. Ihr seid verschieden, aber gerade in dieser Verschiedenheit ergänzt ihr euch. Helga, die eher spontane, voller Pläne und Ideen... während Gregory der ruhigere und gelassenere Pol in Eurer Beziehung ist.

Ihr habt Euch entschieden, euch das Ja-Wort in der Kirche zu geben. Damit möchtet Ihr, wie ihr mir sagtet (28.01.04), vor uns allen ausdrücken, dass Ihr zusammen gehört, dass ihr einander liebt und diese Liebe zueinander auch deutlich nach außen zum Ausdruck bringen wollt. Weil euch der Glaube wichtig ist und ihr aus dem Glauben heraus lebt, spürt ihr, dass es nicht gut ist, diese Liebe allein auf euch selbst zu bauen. Deshalb nehmt ihr Gott mit in eure Beziehung, der euch Halt und Stütze sein soll und euch in den Höhen und Tiefen zur Seite stehen soll.

Ausgehend von eurem Leitgedanken "Man sieht nur mit dem HERZEN gut...", wo euch das "Herz" ja wichtig ist, und ausgehend von Deinem Hobby, Helga, vom Spazieren gehen in der Natur oder im Wald möchte ich Euch folgendes Sprichwort mit geben: "Zum Herzen führen keine lauten Straßen, sondern nur stille Wege!" Eure Herzen können sich nur öffnen, wenn Ihr euch von der Betriebsamkeit des Alltags nicht überrollen lasst. Nur auf stillen Wegen kann in eurem Herzen die Liebe wachsen. Und noch etwas: Auf all diesen Wegen ist der Herr mit Euch unterwegs. Denn er sagt: Ich bin der Weg, sicher: ein stiller Weg. Aber gerade auf stillen Wegen findet er auch Platz in eurem Herzen.

Wenn ihr gemeinsam Spazieren geht, dann zeigen eure Gesichter in die gleiche Richtung. Es kommt nicht mehr so sehr darauf an, sich verliebt anzuschauen, sondern gemeinsam in die gleiche Richtung zu blicken. Gleich wie ihr euch noch weiter verwirklichen wollt, nach Eurem "JA" heute muss sich jeder weitere Schritt auch am anderen orientieren, damit ihr euch nicht aus den Augen verliert.

Ein Wanderstab kann manchmal ein gute Hilfe beim Wandern sein. Solch ein "Wander- und Stützstab" will die Kirche auf eurem Weg sein. Ihr möchtet das Ja-Wort in der Kirche sprechen. Und die Kirche schenkt euch den Segen Gottes, der für euch wie ein Stab ist, der euch Halt und Zuversicht gibt.

Beim Spazieren gehen seid ihr in alle vier Himmelsrichtungen gegangen. In manchen Kulturen gibt es aber fünf Himmelrichtungen: die fünfte ist die Richtung auf uns selbst hin. Es ist wichtig, im Leben auch "eine Reise nach innen" anzutreten. Wer auf dem Weg zum Ziel den anderen wirklich lieben will, der muss zuerst seine eigene Mitte finden, ja zu sich sagen können, so wie er ist mit all seinen Vor- und Nachteilen, denn dann erst ist er fähig, dem anderen wirklich zu begegnen. Geht manchmal auch ein Wegstück schweigend miteinander, damit jeder wieder mit sich, der Welt und Gott übereinkommen kann.

Jetzt möchte ich euch mit Jesus, eurem Wegbegleiter, verbinden, der gesagt hat: "Alles was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein!" (Mt 18,18f)

"Man sieht nur mit dem HERZEN gut..." Das Herz ist unser Inneres, die Mitte. Da bin ich "ich selber"; wenn ich nach dem Herzen lebe, lebe ich wahrhaftig. Damit finde ich ganz von selber die Ebene, auf der ich andere Menschen als Mensch begegne. Da öffnet sich das Herz. Wenn es zu dieser Begegnung von Herz zu Herz kommt, wachsen das Gute und Schöne, da gedeiht Leben. Da geschehen wie von selber Liebe und Versöhnung. Da gehen Menschen behutsam miteinander um und werden sich achten und ehren als einen kostbaren Schatz. Mit den Augen des Herzen werden Menschen füreinander zum Geschenk.

Wenn ihr euch gleich vor Gott Euer Ja-Wort zueinander sprecht, so ist das eine Entscheidung, die tief aus Eurem Herzen kommt, zutiefst eine Herzensangelegenheit ist. Ihr schenkt euch euer Herz. Mit Eurem Ja-Wort schließt Jesus Christus euch in sein Herz ein, weil der Bund, den ihr schließt, nicht nur Eure Herzensangelegenheit, sondern Gottes Herzensangelegenheit ist. Er will eure Herzen in dem Herzen Jesu zusammenbinden. So wünschen wir euch ein langes glückliches Leben in Liebe und Treue, weil eure Liebe zueinander Gott am Herzen liegt.


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