Predigten aus dem Leben gehalten von :

Pfarrer Lothar Klinges,
Lindenstraße 25, B - 4750 Weywertz
Tel. 003280446069; Telefax: 003280447769

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Kasualpredigten
Auferstehungsämter 2003

Auswahl Verstorbene:

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Annchen Sarlette-Weber

Witwe von Ernst Sarlette

Weywertz, den 14. Jan. 2003

Leitgedanke: "Still bist Du von uns geschieden, heim ins Land der Ewigkeit. Schenke Gott dir Ruh und Frieden, nach des Lebens Müh und Leid."
Lesung: Schrifttext: Lk 2,1-18

Liebe Trauerfamilie, liebe Mitchristen, Wir haben die Erzählung von der Geburt Jesu als frohe Botschaft von Weihnachten gehört. Diese Weihnachtskrippe und die Weihnachts-Stimmung passen nicht zu dem, was wir heute tun müssen - einen Menschen verabschieden, begraben, hergeben. Das Weihnachtsevangelium selbst aber soll uns zu einem Wort werden, das auch dem Schweren des heutigen Tages standzuhalten vermag und uns Hoffnung und Trost spendet.

Dieses äußere Zeichen der Krippe ist für uns alle so wesentlich, weil wir uns damit die Menschwerdung Gottes bildlich vorstellen können. Gott ist Mensch geworden in Christus, einer von uns. Aber Gottes Menschwerdung war ein Drama - fast gab es für ihn keinen Platz. Eine Futterkrippe war sein erster Platz in dieser Welt. Gott will einen Platz in dieser Welt, er will unter den Menschen wohnen, er möchte da sein mit dir - aber er nimmt sich selbst keinen Platz. Er ist da, wo er eingeladen wird, wo ihm Raum gewährt wird, wo er erwartet und willkommen geheißen wird. Und sei es am denkbar bescheidensten Platz - bei armen Menschen, unter den Hirten, in einer Krippe.

Gott einen Platz bereiten - das ist Würde und Aufgabe eines christlichen Lebens. Es ist gut, wenn wir von einem Menschen sagen können, durch ihn ist es ein wenig heller geworden in seiner Umgebung, durch sein Leben ist die Güte Gottes ein wenig durchgeschienen. Gott einen Platz bereiten in dieser Welt - das geschieht meistens nicht durch spektakuläre Aktionen, sondern im alltäglich gelebten Leben: Indem ein Mensch seine Aufgabe, in der Treue zu seinem Wort, in Fürsorge und Hilfsbereitschaft, im Glauben an die Gegenwart Gottes in all dem, was einer tut.

In den letzten Lebensjahre war Annchen die Lebensfreude abhanden gekommen. Wenn wir auf ihr gesamtes Leben zurück blicken, dann begegnet uns ein ganz anderer Mensch: ein fleißiger Mensch, dem keine Arbeit zu viel war, emsig, aktiv und eifrig war sie. Ein lebensfroher Mensch, der dem Leben die schönen Seiten abgewinnen konnte, zuvorkommend und hilfsbereit Vor allem lebte sie für ihre Familie und die Familie fühlte sich bei "Tante Annchen" wohl und zu Hause. Ganz einfach menschlich ging es zu. Die Menschwerdung Gottes wird heute nicht anders wahr, als dass wir selbst menschlich sind und immer mehr menschlich werden in unserm Verhalten.

Liebe Trauerfamilie, Das Sterben eines Menschen hinterlässt eine Lücke, ein Loch, sogar eine Leere in uns. Nichts kann diese Lücke schließen. In seinen Funktionen ist jeder Mensch ersetzbar. Aber in seiner Liebe und in seiner Beziehung ist keiner ersetzbar und vertretbar. Die Zurückbleibenden können die Lücke nicht schließen, die aufgerissene Wunde nicht zudecken. Wir können diese Lücke nur leben vor Gott und ernsthaft sagen: Wandle du uns so, dass diese Lücke fruchtbar wird für unser Leben, für die Aufgaben, die wir noch zu tun haben, für das Leben, das uns geschenkt und aufgetragen ist.

Die Trauer um den Verlust von Annchen, der Schmerz um die Lücke - das soll zur Kraft werden, das Gute weiterzuleben. Den Platz Gottes in dieser Welt weiter zu bereiten, ihn offen zu halten, so dass er selbst unter uns weilen kann.

Annchen, die mit ihrem Leben um den Platz Gottes in dieser Welt bemüht war, den Platz wollen wir erbitten und erhoffen, dass sie selbst Platz nehmen darf am Tisch der Vollendung. Dass für sie der Gesang der Engel wahr geworden ist: "Verherrlicht ist Gott in der Höhe!" Uns und allen Trauernden wollen wir erbitten, dass wir Menschen seiner Gnade sind und dass es unter uns geschieht: "Friede ist bei den Menschen seiner Gnade!"

GEBET Herr, Jesus Christus, du bist als Kind auf die Welt gekommen wie wir, in der Blüte deines Lebens musstest du sterben. Du hast das Glück und das Elend des Lebens erfahren, du kennst das Leid, den Tod und die Trauer. Wir bitten dich für ANNCHEN.: Lass sie leben im Glanz deiner Herrlichkeit. Wir bitten dich auch für alle, die um ihn trauern: Sei du ihnen nahe, dass sie nicht zerbrechen. Erweise an uns allen deine Gnade, damit wir der himmlischen Herrlichkeit trauen und in Frieden miteinander leben. Amen.


Gebet:
Vater, du hast OMA zu dir genommen. Wir sind ein Stück unseres Lebens miteinander gegangen. Wir haben vieles miteinander geteilt, Freud und Leid, frohe und schwere Stunden. Es war schön, wenn es auch nicht immer leicht war. Dafür danke ich dir. Nun hat sie zuerst das Ziel erreicht. Lohne ihr alle Liebe und Treue mit ewiger Freude; mir aber gebe Kraft zu sagen: Dein Wille geschehe, auch wenn dein Weg unbegreiflich ist. Und lass uns im Himmel mit dir vereint sein.

Fürbitten:
- Wir trauern um OMA und sind dankbar für ihr Leben mit uns. Schenke Du, Herr, Oma Ewiges Leben bei Dir, wo sie weiter mit uns verbunden ist. - Für unsere Familie: Lass uns immer dankbar bleiben für alles, was wir von ihr empfangen haben.
- Für Oma, dessen Wesen wir so schätzten: Lass sie in der Ewigkeit deine Freundlichkeit und Güte erfahren.
- Für alle, die dieser Tod niederdrückt und tief traurig macht: Richte sie auf, und tröste sie durch deine Nähe.
- Für alle Kranken und Leidenden, die hoffnungslos sind: Lass sie erkennen, dass sie bei dir geborgen sind und für alle Sterbenden, die ihren Tod erwarten: Stärke sie durch deinen Geist.
- Abschiednehmen ist sehr schwer; aber unser Herz ist voller Dankbarkeit. Wir sind dankbar für alles, was sie uns als Mensch gegeben hat.

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Johann Boemer

Witwer von Maria Gaspar

Weywertz, den 13. Februar 2003

Leitgedanke: "Ich verlasse die, die ich liebe, um die wieder zu sehen, die ich geliebt habe"
Lesung: Schrifttext: Klgl 3,21-25 / Joh 19,25-30

Liebe Trauerfamilie,

Wer von uns kann sich noch daran erinnern, wie Johann bis vor 8 Jahren gewesen ist. Ein lebensfroher Mensch, der gerne lebte und vieles unternahm, sich einsetzte.

Und dann begann die schlimme Krankheit... vor acht Jahren, zu erst fast unbemerkbar, dann immer mehr. Wir wissen nicht, welch innere Kämpfe er da ausgefochten hat. Die Krankheit wurde immer unerträglicher, und er musste ins Pflegeheim.

Aber dürfen wir einen Menschen auf seine letzten Lebensjahre reduzieren? Sicherlich nicht. Ein Mensch, auch wenn nach unserm Ermessen, seine Lebensqualität in den letzten Jahren gering schien, so bleibt er in seiner Würde ein Mensch, ein Geschöpf Gottes, den wir mit Respekt und Achtung begegnen sollen.

Zahlreiche Menschen hörte ich in den letzten Tagen sagen: "Endlich erlöst!" Wenn wir Johann in seiner totalen Hilflosigkeit und völligen Angewiesenheit auf andere so sitzen oder liegen sahen, dann gingen so manchen diese Gedanken durch den Kopf.

Die Sehnsucht nach Erlösung lebt in uns allen. In Jesu Auferstehung ist sie Wirklichkeit geworden. Der Mensch ist eben nicht nur ein "Häufchen Elend", Staub, der zum Staub zurück kehrt. In Jesus ist der Mensch in seiner ganzen Würde erlöst, endgültig erlöst. Der Mensch lebt sich nicht in den Tod hinein, er lebt durch den Tod hindurch ins Ewige Leben.

Was bleibt, wenn ein Mensch stirbt? Was bleibt, nachdem wir ihm die letzte Ehre erwiesen und ihn ins Grab gesenkt haben? Ist es ein Stein, den wir ihm setzen, der anzeigt: hier ist die Stelle, an der wir einen Menschen der Erde übergeben haben? Erinnert noch der Name, der in Stein gehauen ist, an ihn und eventuell sein Taufname und die Jahreszahlen, die sein Erdenleben begrenzt haben? Ist es zu gegebenem Anlass ein Blumenstrauß? Und - war das alles?

Oder bleibt von dem Menschen, um den wir uns hier ein letztes Mal versammelt haben, nicht doch noch mehr? Was bleibt, ist zum einen die Erinnerung. Wir erinnern uns an das Leben von JOHANN, an ein Leben mit Höhen und Tiefen, mit besonderen Eigenarten. Wir erinnern uns an ihre Gewohnheiten, an seine Lebensfreude und an die leidvollen Situationen. Was bleibt, wenn ein Mensch stirbt?

Es ist die Erinnerung. Aber nicht nur diese, das wäre zu wenig. Was von einem Menschen bleibt, das ist das Leben in geistiger Hinsicht. Wir nennen dieses geistige Leben auch die Seele eines Menschen. Es ist das zutiefst innerste Leben eines Menschen, das nicht sterben wird.

Was bleibt, ist das, was eine Menschenseele erfüllt: Mögen es gute Taten, gute Worte oder gute Gedanken gewesen sein, nichts davon war vergebens und sinnlos. All das ist zu Bausteinen geworden für unser ewiges Haus.

Was bleibt, ist jedes gute Wort und jede gute Tat. Was bleibt, ist ein Herz, das für andere geschlagen hat. Was bleibt, ist der Glaube an den Gott, der ein Menschenleben in sein Leben münden lässt. Das Sterbliche von JOHANN vertrauen wir der Erde an. Sein unvergängliches Leben aber vertrauen wir Gott an.

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Josefine Schnitzler-Brüls

Witwe von Louis Schnitzler

Weywertz, den 22. März 2003

Leitgedanke:
"Du hast gesorgt, du hast geschafft, gar manchmal über deine Kraft. Du bist befreit von Leid und Schmerz,nun ruhe sanft, du gutes Herz."

Lesung aus dem 1. Johannesbrief:
Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben. Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit.

Evangelium Joh 19
Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

Ein langer Lebensweg für unser menschliches Erleben ist am vergangenen Mittwoch, 19. März endgültig zu Ende gegangen. Zwei Tage nach ihrem 91. Geburtstag, am Tag ihres Namenspatrons, des hl. Josef, gab sie im St. Vither Krankenhaus ihr Leben dem Schöpfer zurück. Ein bisschen stumm und unbeholfen sind wir hier vor dem Sarg von Frau Josefine Schnitzler, geb. Brüls.

Uns bedrängen vielleicht Stimmungen, die wir sonst allzu leicht wegschieben. Da ist ein bisschen Wehmut dabei und die Frage: Soll das alles gewesen sein? Ein langes Leben mit all seinen Kämpfen, das Erlebnis von schweren Zeiten, ein Eheleben mit all seinen Licht- und Schattenseiten, die Sorge für die Familie, berufliches Fortkommen und schließlich die Gebrechlichkeiten des Alters und jetzt dieser stumme Abschied hier. Das war's dann also? -

Da möchte ich doch entschieden "Nein" sagen. Denn da ist doch sicher noch mehr. Da ist für manch einen die Erinnerung an Frau Schnitzler, die durch ihre nette, liebenswürdige Art das Leben mitgeprägt hat.

Da ist vielleicht die Erinnerung an manch tiefes, herzliche Gespräch mit Frau Schnitzler, das einem nie mehr aus dem Kopf gegangen ist und in einem das Gefühl geweckt hat, dass sie sich viele Gedanken über das Leben gemacht hat. Und da ist schließlich das Gefühl, dass bei ihr doch jetzt nicht alles aus sein kann.

Und seht ihr, liebe Trauernde, dieses Gefühl ist zutiefst menschlich und wird sogar in der eben gehörten biblischen Lesung bestätigt: "Wir wissen", so schreibt der Evangelist Johannes da, "wir wissen, dass wir schon jetzt aus dem Tod ins Leben hinüber gegangen sind, weil wir die Schwestern und Brüder lieben; wer nicht liebt, bleibt im Tod".

Ihr seht, liebe Angehörige der Verstorbenen, vom Tod zum Leben hinübergehen ist nach der Vorstellung von Johannes nicht nur ein Ereignis nach unserem Leben, nein, das kann jetzt schon beginnen

Wir trauern, weil da ein Mensch von dieser Erde geht, der die Mitte, der Mittelpunkt der Familie ist und zu unserem Leben gehört, der uns lieb und vertraut ist - und mit ihr geht eine ganze Welt: ein Mensch in seiner Einmaligkeit, mit seinen Erfahrungen, die nur sie gemacht hat; ein Mensch mit seinen lebenswerten und vertrauten Seiten und mit seinem innersten Geheimnis, das niemand ausloten kann als Gott selbst.

Jetzt ist ihr Leben eingemündet in die Begegnung mit Gott, der uns durch Jesus Christus sagt: "Ich will, dass sie das Leben haben und es in Fülle haben."

Das Leben auf dieser Erde ist der Stoff, aus dem Gott einmal unser Leben vollendet, wenn er das Stückwerk zum Ganzen fügt. Was ein Mensch gegeben, gehofft, geliebt und durchkämpft hat, wird in Gottes Händen zum vollen Glanz kommen.

Es bleibt Gottes Rätsel, warum der Weg zur Fülle des Lebens durch den Tod hindurchführt. Aber ein wenig können wir aus den Erfahrungen dieses Lebens schon ahnen, dass nicht im Festhalten, sondern im Hergeben und Loslassen das Leben erst ganz zu gewinnen ist. Gott jedenfalls wird uns nicht ums Leben betrügen. "Ich gebe ihnen ewiges Leben", sagt Jesus, "sie werden niemals zugrunde gehen, und niemand wird sie meiner Hand entreißen."

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Joseph Sarlette

Eheg. von Irma Maus

Weywertz, den 22. April 2003 (Osterdienstag)

Leitgedanke:
"Nicht trauern wollen wir, dass wir Dich verloren haben, sondern Gott danken, dass wir Dich solange haben durften."

Lesung:
Der Pflaumenbaum Einleitung: Joseph war nicht nur mit Leib und Seele Schreiner, eine Aufgabe, die er hobbymäßig mit viel Freude bis zu letzt ausübte. Er liebte ebenfalls den Garten. Dort verbrachte er so manche Stunde. In diesem Garten stehen Bäume, so auch ein Pflaumen- und Apfelbaum. Dieser Baum gab mir den Gedanken zu folgender Kurzgeschichte:

Ein Pfarrer, der seiner Gemeinde die christliche Hoffnung veranschaulichen wollte, machte einen Pflaumenbaum, der in voller Blüte stand, zum Gleichnis. "Schien es nicht", rief er aus, "als es Winter war, als wäre er tot, als würde er nie mehr zum Leben erwachen? Und dann brachen die Knospen auf, und er blüht und ist herrlich wie ein Baum des Paradieses." Nach dem Gottesdienst erwartete ihn ein Mann an der Tür. "Sie haben ganz gegen Ihre Absicht erwiesen, dass es kein Fortleben gibt", sagte der Mann. "Der Baum wird im Herbst die Blätter verlieren und wieder kahl werden. Gewiss, er wird noch etliche Male blühen, aber schließlich bleibt er doch kahl und wird eingegangen. Immer ist der Herbst das Letzte, das Welken, die Fäulnis, der Tod." "Sie haben augenscheinlich recht", antwortete nachdenklich der Pfarrer, "aber vergessen Sie eines nicht: die Apfel- und Pflaumenkerne unter dem Laub."

Liebe Trauerfamilie,

Vor ein/zwei Tagen haben wir Ostern gefeiert: Das Fest der Auferstehung, des neuen Lebens. In den Gottesdiensten hörten wir das Wort des Paulus: "Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist deine Stachel?" Im Evangelium sagt Jesus: Wer im Glauben an mich lebt, wird in Ewigkeit nicht sterben. Die Osterpräfation dankt: Durch seinen Tod hat Jesus unsern Tod vernichtet. Deshalb singen wir in diesen Wochen das Alleluja.

Hier in der Kirche und mehr noch, die Natur draußen scheint es zu bestätigen: Frisches Grün an kahlen Bäumen, Blüten, aufsprießende Saat. Mit Lebensfreude, dass der Winter vorbei ist, hatte Irma, seine Frau noch so gewünscht, den Sommer mit Joseph zu erleben, im Garten zu sitzen und das Leben zu spüren. Da wo Joseph so gerne gesessen hat oder auch von seinem Krankenzimmer aus immer wieder in den Garten zu schauen. Dann ist alles ganz anders gekommen: Joseph ist am Gründonnerstag Abend gestorben, im Alter von 86 Jahren.

Josef folgte dem Beruf seines Vaters Wilhelm und begann als junger Mensch eine Lehre als Bau- und Möbelschreiner. Als Hobby hat er diese Tätigkeit bis zuletzt noch ausgeübt.

Ein Blick in die Vergangenheit lässt uns unweigerlich auf ein Ereignis stoßen, dass das Leben von Joseph entscheidend verändert hat: Vor 33 Jahren, im Alter von gerade mal 53 Jahren erlitt er einen solch schweren Herzinfarkt, dass er als klinisch tot galt. Ein Ereignis, das sein Leben und das der ganzen Familie wohl tief verändert hat. So schnell kann das Leben zu Ende sein. Seitdem gelten die Jahre, die er seitdem bis zu seinem Todestag am vergangenen Gründonnerstag erleben durfte, als ein Geschenk: Und so ist auch der Spruch, der Gedanken zu verstehen, den die Familie über sein Leben und seinen Heimgang gestellt hat: Leitgedanke: "Nicht trauern wollen wir, dass wir Dich verloren haben, sondern Gott danken, dass wir Dich solange haben durften."

Ein anderes Erlebnis ereignete sich vor 4 Jahren, am 24. September 1999 als Joseph und Irma, mit der Familie und Freunden, das Fest der Goldhochzeit feiern durften. Ein Fest, auf das sie bis zu letzt mit viel Dankbarkeit und Freude zurückblicken.

Liebe Trauerfamilie,
Was hat sich durch Ostern für Joseph und für uns geändert?

Sicher: Auch nach Ostern sterben wir Menschen. Niemand lebt in diesem Leib weiter. Wahrscheinlich würden wir das auch gar nicht wünschen - oder es müsste sich vieles von dem ändern, was uns das Leben sonst nicht nur in alten Tagen schwer macht.

Trotzdem hat sich seit Ostern etwas geändert: Nämlich der Tod selbst, jedenfalls für den, der glaubt. Vor Jesu Tod war der Tod das Ende. Der Tod war Ausdruck der völligen Hilflosigkeit des Menschen. Für ein Leben nach dem Tod gab es nur dunkle Ahnungen.

Das wurde mit Jesu Tod anders: er ist gestorben, aber sein Tod war nicht das Ende, sondern Heimkehr zum Vater. "Vater, in deine Hände gebe ich mein Leben", hat er am Ende, am Karfreitag, gesagt.

Er gab sein Leben in die Hände des Vaters - und da ist er wahrhaftig gut aufgehoben. Seitdem gilt für jeden, für jeden, der glaubt: dass er im Sterben sein Leben in Gottes Hand geben kann. Wer das tut, braucht um sein Leben nicht mehr zu fürchten.

Für ihn geht nur eine Lebensform vorbei: Das Weizenkorn muss sterben. Aber aus dem Tod des Saatkornes, in dunkler Erde wächst neues Leben im Licht. Ähnlich soll unser Tod Saat und Durchbruch zu einem neuen Leben sein - zu einem Leben ohne Krankheit, ohne Schmerzen und Tod: geschenkt von Gott, dem Ursprung unseres ersten Lebens. Das feiern wir zu Ostern.

Wir werden gleich den Leib von Joseph in die Erde senken. Und Gott, in dessen Hand der Verstorbene sein Leben gegeben hat, Gott wird die Saat aufgehen lasen, wird ihm neues Leben im Licht schenken. Was wir in diesen Wochen in der Natur, in unsern Gärten erleben, ist kein Trug, sondern ein Zeichen der Hoffnung. Jesus selbst ging uns voran: durch den Tod zur Auferstehung des neuen Lebens. So ist für Joseph jetzt endgültig OSTERN geworden: das dürfen wir in dieser schmerzlichen Stunde des Abschieds glauben.

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Willy Keus

Weywertz, den 15. Mai 2003

Lesung (1 Kor 3,16-23): Marianne Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Korinther Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: Er fängt die Weisen in ihrer eigenen List. Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die Gedanken der Weisen; er weiß, sie sind nichtig. Daher soll sich niemand eines Menschen rühmen. Denn alles gehört euch; Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: alles gehört euch; ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott. Wort des Lebendigen Gottes.

Liebe Trauerfamilie,

Am vergangenen Montag Morgen ist Willy im Pflegeheim gestorben, wo er die letzten 8 Jahre seine Lebens verbrachte. Stille und ruhig ist er gestorben, so wie er auch gelebt hat.

In vielen Geschichten wird erzählt, dass die Tugend der Weisheit nur Menschen zuteil wird, die ein hohes Lebensalter erreichen. Durch die im Laufe vieler Jahre gesammelte Lebenserfahrung wird ein Mensch reif und weise - allerdings gibt es auch viele alte Menschen, die mehr verbittert und resigniert sind. Es ist wohl eine besondere Kunst, mit dem Leben, den Menschen und sich so umzugehen, dass man wirklich Weisheit erlangt; denn das ist mehr als viel zu wissen oder zu können.

Gleichzeitig können wir in unserer Gesellschaft beobachten, dass es bezüglich des Alters eine widersprüchliche Einstellung gibt: Auf der einen Seite wird vom gesegneten hohen Alter gesprochen, auf der anderen Seite erfahren alte Menschen oft wenig Wertschätzung und Anerkennung; nicht selten werden sie als störend und als Belastung empfunden. Wer selbst ein hohes Alter erreicht oder viel mit alten Leuten zu tun hat, weiß, dass es nicht nur schön, sondern auch mit vielen Beschwerden und Schwierigkeiten verbunden ist; nicht erst dann, wenn jemand pflegebedürftig ist.

Unabhängig vom Lebensalter eines Menschen haben wir in der Lesung gehört, dass die Weisheit dieser Welt vor Gott Torheit ist und umgekehrt. Wie können wir diese Aussage verstehen und auf unser Leben übertragen? Fordert uns Jesus an einer anderen Stelle nicht selbst dazu auf, nicht töricht, sondern klug zu sein?

Nach der Aussage des Textes führt der Weg zur wahren Weisheit, auch im Sinne Gottes, durch die Torheit. Also nicht wer sich selbst möglichst gut darstellen und verkaufen kann, ist weise, sondern wer um seine eigenen Grenzen und Schwächen weiß und sie auch als Gabe Gottes sieht und annimmt. Nicht wer sich selbst als tollsten und besten Menschen ansieht, sondern wer einsichtig und nachsichtig mit sich und anderen umgeht, ist weise. Nicht wer sich selbst als immer tüchtig, unabhängig und bei allen beliebt empfindet, ist weise, sondern wer sich seiner Bedürftigkeit nicht mehr schämt und bejaht hat, dass er sich selbst nicht retten und erlösen kann.

Am Leben von Willy kann uns etwas aufgehen vom Unterschied zwischen Weisheit und Torheit im Verständnis Gottes und der Welt. In den Augen der Welt hatte sein Leben keinen Nutzen mehr, er konnte nichts mehr leisten, er war vielleicht zu bedauern als einer von vielen, der ein ähnliches Los getroffen hat. Er machte keine Schlagzeilen Er gehörte vielmehr zu den Stillen, zu den anspruchslosen und zufriedenen Menschen, zu den genügsamen und einfachen Menschen, zu denen die man auch belächeln mag wegen ihrer Einfachheit.

Wir stehen heute in Dankbarkeit vor Willy. Auch Dankbarkeit gegenüber allen, die ihn begleitet haben, die ihn liebevoll gepflegt und umsorgt haben. Und dankbar dürfen wir Willy auch loslassen, ihn in dem Frieden lassen, den Gott ihm versprochen hat.

Willy ist fast 93 Jahre alte geworden - es war ein langes Leben, ein hartes und schönes Leben zugleich. Aber es bleibt die Hoffnung: "Sein Leben endet nicht mit dem Tod. Der lebendige Gott schenkt Willy neues Leben. Das ist unser Glaube und das dürfen wir für unsern Verstorbenen erhoffen.

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Helene Reusch-Billen

Weywertz, den 2. Juni 2003

Einleitung

Liebe Trauerfamilie, liebe Mitchristen, Das Sterben von Frau Reusch war nicht wie ein Überfall. Es liegt etwas Friedvolles über ihren Tod. Sie durfte im Frieden gehen, nach einem langen Leben. Trotzdem tut der Abschied weh. Aber es gilt auch, was Paulus sagt: "Trauert nicht wie die, die keine Hoffnung haben!"
So nehmen wir Abschied von Frau Reusch im Glaube, dass sie ans Ziel gelangt ist, zu dem Gott sie gerufen hat. Es ist ja der Glaube, in dem sie selber verwurzelt war, ihn dem sie gelebt hat und gestorben ist. Als eine Tiefgläubige habe ich sie erlebt, vor allem in der Zeit, als ich ihr die monatliche Kranken- und Hauskommunion zu ihr nach Hause bringen durfte.
Ihre tiefste Wurzel war ihr Glaube an den Gott, der sie nun aufnimmt. Auch wenn Frau Reusch über ihren Glauben nicht viele Worte gemacht hat - er war ihre Wurzel.

Heute wollen wir sie in Gottes Hand geben und uns von ihr sagen lassen: Wenn wir unser Leben im Glauben verankern, reichen unsere Wurzeln schon jetzt hinüber ins endgültige Leben, das sich bei Gott einmal voll entfalten wird. Frau Reusch ist hineingestorben in das Auferstehungslicht.
Frau Reusch ist wirklich erlöst und muss keine Stunde des Leides und keine Stunden der Schmerzen mehr erleiden. Sie hält vielmehr Einzug in das Reich der ewigen Freude - dort, wo sie ewige Zeiten der Freude erspüren darf. Amen.
Frau REUSCH war eine sehr gastfreundliche Frau. Gerne nahm sie ihre Familie bei sich auf und die Familie fand gerne den Weg zum Königsweg. Weil unser Gott ein gastfreundlicher Gott ist, nimmt er sie nun auf in seine ewige Wohnung, wo sie wie ein Ehrengast am Tisch beim Herrn Platz nehmen darf.

Ansprache

Es heißt, wenn ein Mensch geboren wird, hat er die Hände zusammengeballt, als wolle er sagen: Ich erobere die Welt. Wenn einer stirbt, sind seine Hände ausgestreckt, als wolle er sagen: Ich habe nichts zurückbehalten, alles gehört dir, o Gott." Älter werden, alt werden und sterben, das heißt auch: vom Festhalten zum Loslassen kommen, aufgeben müssen, immer weniger besitzen können. Frau RESUCH hat schon lange loslassen müssen, und, wenigstens äußerlich betrachtet, kann man nicht sagen: Sie hat ein schönes Alter gehabt. Vielmehr war das Altwerden für sie ein langsames, aber sehr intensives Sterben auf Raten, und jeder, der sich mit ihr verbunden fühlte, spürte nichts so stark wie die eigene Ohnmacht und Hilflosigkeit.

"Wenn ein Mensch geboren wird, hat er die Hände zusammengeballt, als wolle er sagen: Ich erobere die Welt. Wenn er stirbt, sind seine Hände ausgestreckt." Ausgestreckte Hände sagen: Ich bin angewiesen auf andere, ich brauche Hilfe, ich brauche jemanden, der mich bei der Hand nimmt und mir sagt: Ich halte dich fest, ich bin bei dir, ich führe dich.

Das haben allerdings nicht nur alte und kranke Menschen zu lernen. Keiner kann seine Hände immer nur zusammenballen, keiner kann ein Leben lang nur zupacken, jeder muss die Hände irgendwann einmal ausstrecken und damit sagen: Ich nehme die Grenzen meiner Kraft, meines Könnens an; ich bin bereit, mich jemandem anzuvertrauen, der mich bei der Hand nimmt und aufrichtet, der mich vielleicht auch Wege führt, die ich aus eigener Kraft nicht gehen kann oder mir nicht zutraue.

Wer seine Hände nur zusammenballt, der wird verkrampft und isoliert. Wer nur festhalten will, der wird nie fähig sein, etwas abzugeben, der kann auch nie Neues empfangen. Ausgestreckte Hände bedeuten auch: "Alles gehört dir, o Gott." Nicht jeder wird das ehrlichen Herzens so einfach nachsprechen können.

Wir nehmen Abschied von Frau REUSCH als Menschen mit sehr unterschiedlichen Beziehungen zu Gott: Der Glaube, den wir heute morgen hier bekennen, ist keine Selbstverständlichkeit, nichts, was sich einem aufdrängt wie eine zwingende Notwendigkeit. Glaube an die Auferstehung ist Angebot, Einladung Gottes an uns, kein Zwang, sondern eine uns entgegengestreckte Hand: Wir können sie ergreifen, unser Leben ihm anvertrauen. Wir können ihm sagen: Alles gehört dir, o Gott. Aber wie schon gesagt, das ist ein Angebot Gottes. Wenn wir unsere Hand ausstrecken, dann greifen wir nicht ins Leere, und wenn wir seine Hand ergreifen, dann wird Gott uns sagen: Ihr werdet nicht dem Tod gehören und keiner anderen Macht, ihr werdet mir gehören, seid mein Eigentum. Ich nehme euch bei der Hand und führe euch.

"So nimm denn meine Hände und führe mich", so heißt es auch in einem Lied, etwas kitschig und abgegriffen, weil es so oft für Hochzeiten gebraucht wird. Aber in Wirklichkeit ist es ein Sterbelied, denn nur Gott und kein Mensch kann letztendlich erfüllen, was da erhofft und erwartet wird: "So nimm denn meine Hände und führe mich, bis an mein selig Ende und ewiglich. Ich kann allein nicht gehen, nicht einen Schritt. Wo du wirst gehn und stehen, da nimm mich mit."

FÜRBITTEN

Gott, wir vertrauen darauf, dass du uns Menschen bei der Hand nimmst und uns alle Tage unseres Lebens begleitest. Höre unsere Bitten:

  1. - Für Frau Helene Reusch, die auf dich, Gott, ihre Hoffnung gesetzt hat: Führe sie zur Freude deiner Herrlichkeit.
  2. - Für alle, die an dich glauben: Stärke sie in ihrem Vertrauen auf deine Macht, die stärker ist als Leid und Tod.
  3. - Für alle, die alt und hilflos zu Hause oder in den Senioren- und Pflegeheimen sind: Lass sie deine Nähe im Gebet und durch die Güte und Freundlichkeit ihrer Mitmenschen erfahren.
  4. - Für uns selbst: Lass uns die Grenzen unseres Lebens annehmen.

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Margarethe Schumacher-Herbrand

Wwe von Robert Schumacher

Weywertz, den 30. Juli 2003

Lesung aus dem 1. Johannesbrief: Seht, wie groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Liebe Schwestern und Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Menschen lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So müssen auch wir das Leben hingeben. Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit. - Wort des Lebendigen Gottes -

Aus dem Evangelium nach Johannes: Alles, was der Vater mir gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen; denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. Denn es ist der Wille meines Vaters, dass alle, die den Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben und dass ich sie auferwecke am Letzten Tag. Amen, amen, ich sage euch: Wer glaubt, hat das ewige Leben.

Fürbitten
- Wir trauern um Oma und sind doch dankbar für ihr Leben mit uns. Schenke Du, ihr Ewiges Leben bei Dir, wo sie weiter mit uns verbunden ist.
- Für unsere Familie: Lass uns immer dankbar bleiben für alles, was wir von Oma empfangen haben. - Für alle, die dieser Tod traurig macht: Richte sie auf, und tröste sie durch deine Nähe und lass in ihnen mehr und mehr die Dankbarkeit über dieses Leben wachsen.
- Abschiednehmen ist sehr schwer; aber unser Herz ist voller Dankbarkeit. Wir sind dankbar für alles, was sie uns gegeben hat.
- Segne unser Senioren- und Pflegeheim in Bütgenbach und alle die dort tätig sind, um alten Menschen die letzten Jahre ihres Lebens so angenehm wie möglich zu gestalten.
- Hilf uns dazu beizutragen, dass alle Menschen einen würdevollen Lebensabend haben und bewahre uns davor, dass alte Menschen um uns herum einsam werden.

Einleitung

Mit fast 95 Jahren ist Frau Margarethe Schumacher, geb. Herbrand am Freitag morgen verstorben. Ein hohes Alter hat sie erreicht - Gott sei Dank! Sie ist in den letzten Jahren mit viel Liebe gepflegt worden. Gott sei Dank, dass es so etwas gibt. Als sie noch zu Hause war, habe ich ihr die monatliche Krankenkommunion gebracht. Wir haben miteinander gesprochen und miteinander gebetet. In den letzten Wochen nahmen ihre Kräfte mehr und mehr ab... aber nicht ihr Vertrauen in Gott. In diesem Gottvertrauen wollen wir Frau Schumacher ganz in Gottes Hand legen und mit ihr in dieser Stunde Auferstehung feiern.

Ansprache

Liebe Trauerfamilie,

Die meisten unter uns leben gern; auch Frau Schumacher hat gern gelebt, das wissen wir. Sie hat ihr Leben eingesetzt mit all ihren Kräften und Fähigkeiten für alle, die ihr anvertraut waren, und die vielen, denen sie Anteil an ihrem Leben gegeben hat. In den vergangenen Tagen hat sie mit ihrem Leben abschließen wollen. "Ich will sterben!", so sagte sie die letzten Tage, vor allem Mittwoch und Donnerstag. Seit Sonntag verschlechterte sich ihre Gesundheitszustand zusehends. Sie wollte nicht mehr leben, so sehr sie das Leben auch geliebt hat.

Gott hat ihr ein langes und erfülltes Leben geschenkt. Es war nicht immer einfach gewesen. Sie musste mehrmals Abschied nehmen von lieben Menschen; Krankheit und Not in der Familie und woanders hat sie erlebt und erlitten. Aber sie freute sich über alles, was sie noch tun konnte. Vor 20 Jahren feierte sie mit ihrem Mann Robert das seltene Fest der Goldhochzeit. Ihr Mann verstarb wenige Wochen darauf... Sie selbst hat ihren Mann um 20 Jahre überlebt und hat sich stets in den Dienst ihrer Familie gestellt.

In ihren vielen Lebensjahren hat sie Zeit gehabt, "hinüberzuschauen" ... an das andere Ufer, von wo Gott sie erwartet. Deshalb konnte sie auch so deutlich und mit so klarem Verstand sagen: "Ich will sterben!". Denn das Sterben erlebt sie nicht als Verlust, sondern im Geist Jesu hat sie geglaubt, dass ihr Leben bei Gott aufgenommen ist.

Sie hat es - wie viele dieser Generation - nicht leicht gehabt: Hart arbeiten. Wenn man im Leben überhaupt von Lohn reden kann, dann nur in der Weise, dass Frau Schumacher im Alter nicht allein sein musste, dass sie für die Sorge um die Kinder durch deren Sorge für sie selbst belohnt wurde. Und dieses gute Miteinander macht es Euch, liebe Familienangehörige, jetzt schwer. Ihr erfahrt schmerzlich, was es heißt, jemanden gehen zu lassen, Abschied zu nehmen, ein letztes Anschauen, eine letzte Berührung, die Erinnerung an ein letztes Gespräch, wo es - wie so viele mal - um die Familie, um die Kinder, und (Ur-)Enkelkinder ging.

Bei aller Trauer über ihren Tod, haben wir in diesem Gottesdienst Grund, dankbar zu sein. Und das bringt die Trauerfamilie in dem Spruch zum Ausdruck: s. oben. Das ist sehr hart. Aber ihr werdet auch spüren, wie sie zwar gegangen ist, aber dennoch da ist, in eurem Bewusstsein, in euren Erinnerungen. In der so eben gehörten Lesung aus dem Johannesbrief wird es so ausgesprochen: "Wir wissen, dass wir schon jetzt aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Schwestern und Brüder lieben; wer nicht liebt, bleibt im Tod."

Ihr seid bis zuletzt mit ihr auf dem weg gewesen. Es wird ihr gut gehen. Sie hat bereits in ihrem Leben ein wenig dieser ewigen Liebe erfahren dürfen und diese Liebe weitergegeben an Euch Ich bin überzeugt, sie wird uns in wacher Erinnerung bleiben; und alle, denen sie nahe steht, werden spüren, wie sehr sie aus ihrem Leben Ermutigung gewinnen. "Es ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich keinen von denen, die er mir gegeben hat, zugrunde gehen lasse, sondern dass ich sie auferwecke am Letzten Tag." (Joh 6,39), verheißt uns Jesus. Frau Schumacher hat daran geglaubt. Mit unserem Gebet begleiten wir sie jetzt auf dem Weg zur ewigen Herrlichkeit.

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Freddy Demonty

Eheg. von Traudchen Jacquemin

Weywertz, den 1. August 2003

My way
(von Elvis Presley)

And now the end is near So I face the final curtain My friend, I'll say it clear I'll state my case of which I'm certain

I've lived a life that's full I've traveled each and every highway And more, much more than this I did it my way

Regrets, I've had a few But then again, too few to mention I did what I had to do And saw it through without exception

I planned each charted course Each careful step along the byway Oh, and more, much more than this I did it my way

Yes, there were times, I'm sure you know When I bit off more than I could chew But through it all when there was doubt I ate it up and spit it out I faced it all and I stood tall And did it my way

I've loved, I've laughed and cried I've had my fails, my share of losing And now as tears subside I find it all so amusing To think I did all that And may I say, not in a shy way Oh, no, no not me I did it my way

For what is a man, what has he got If not himself, then he has not To say the words he truly feels And not the words he would reveal The record shows I took the blows And did it my way The record shows I took the blows And did it my way

Mein Weg
von Elvis Presley (Zusammenfassung)

Und nun ist das Ende nah. So stehe ich vor dem letzten Vorhang, mein Freund.

Ich habe ein erfülltes Leben gelebt Und bin auf großen Straßen gewandert. Aber ich habe es auf meine Art getan.

Einiges gab es zu bedauern. Ich habe jeden Weg vorausgeplant Und jeden Schritt bedacht auf Seitenwegen. Das habe ich auf meine Art getan.

Es gab Zeiten, ihr wisst es genau, wo ich den Mund zu voll genommen habe. Auch Zweifeln musste ich entgegentreten.

Ich habe geliebt, gelacht, geweint. Ich habe Fehler und kannte Niederlagen. Das was ich tat, habe ich auf meine Art getan.

Schlusstext:

Auf der anderen Seite des Weges Der Tod ist nichts, ich bin nur im Zimmer nebenan. Ich bin ich, ihr seid ihr. Das, was ich für Euch war, ich bin es noch immer. Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt, redet mit mir, wie ihr es immer getan habt. Gebraucht keinen anderen Ton, habt keinen feierlichen oder traurigen Ausdruck. Lacht weiter so, wie ihr gemeinsam gelacht haben, betet, lächelt, denkt an mich, betet für mich. Dass mein Namen so ausgesprochen wird Wie es immer gewesen ist, ohne Nachdruck, ohne spuren im Dunkeln. Das Leben bedeutet, was es immer gewesen ist. Der Faden ist nicht gerissen. Warum soll ich aus Euren Gedanken sein, nur weil ich aus Eurer Sicht bin? Ich bin nicht weit, gerade an der anderen Seite des Lebens.

Texte final

La mort n'est rien Je suis seulement passée dans la pièce à côté. Je suis moi. Vous êtes vous. Ce que j'étais pour vous, je le suis toujours. Donnez-moi le nom que vous m'avez toujours donné, Parlez-moi comme vous l'avez toujours fait. N'employez pas un ton différent, Ne prenez pas un air solennel ou triste. Continuez à rire de ce qui nous faisait rire ensemble. Priez, souriez, pensez à moi, priez pour moi. Que mon nom soit prononcé à la maison Comme il l'a toujours été, Sans emphase d'aucune sorte, Sans une trace d'ombre. La vie signifie tout ce qu'elle a toujours été. Le fil n'est pas coupé. Pourquoi serais-je hors de vos pensées, Simplement parce que je suis hors de votre vue ? Je ne suis pas loin, juste de l'autre côté du chemin.

Evangile - Evangelium: Mc/Mk 13,33-37

Seht euch vor, und bleibt wach! Prenez garde, restez éveillés, car vous ne savez pas quand ce sera le moment. Denn ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Es ist wie mit einem Mann, der sein Haus verließ, um auf Reisen zu gehen: Er übertrug alle Verantwortung seinen Dienern, jedem eine bestimmte Aufgabe; dem Türhüter befahl er, wachsam zu sein. Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim Hahnenschrei oder erst am Morgen. Er soll euch, wenn er plötzlich kommt, nicht schlafend antreffen. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Seid wachsam! Ce que je vous dis, je le dis à tous: veillez."

Einleitung:

Liebe Trauerfamilie, chère famille en deuil, Plötzlich hat uns die Nachricht vom Tod von Freddy erreicht. Niemand hat damit gerechnet. Plötzlich ist alles ganz anders. Wir können es nicht fassen und noch weniger begreifen.
La nouvelle du décès inopiné de Freddy nous a tous frappé. Personne ne s'y attendait. Subitement, tout es différent et nous restons là sans pouvoir le comprendre.

Wir sind hilflos, erschüttert und tief betroffen. Wir möchten etwas sagen und finden nicht die passenden Worte dafür. Wir möchten aufschreien und wissen doch, dass es nicht rückgängig zu machen ist.
Nous sommes déconcertés, bouleversés, profondément émus. Nous voudrions prendre la parole, mais les mots adéquats nous manquent. Nous voudrions protester et pourtant, nous savons qu'il n'y a pas de marche arrière.

Besonders Euch, liebe Trauerfamilie, möchte ich sagen, dass wir an Eurer Trauer mitfühlen, auch wenn wir sie Euch nicht abnehmen können.
Spécialement à vous, chère famille en deuil, je voudrais dire que nous participons à votre tristesse, même si nous ne pouvons pas vous en libérer.

Auch hier in der Kirche versuche ich nur mit einigen Worten, Euch beizustehen, gerade in dieser Stunde des Abschieds, Euch ein Wort des Trostes aus dem Glauben heraus zu geben.
Ici à l'église et en ce moment de séparation, je voudrais simplement essayer de vous assister par quelques mots, quelques mots de consolation basés sur notre foi.

Ansprache:

Liebe Trauerfamilie, chère famille en deuil,

Wer von uns kennt sie nicht, die gemischten Gefühle eines Abschieds? Wie schwer fällt es uns, bei einem Abschied die richtigen Worte zu finden! Wir spüren, wie leer und belanglos unser Reden dort wird, wo wir uns verabschieden und trennen müssen. "My way" ... mein Weg... so singt Elvis Presley "And now the end is near" und jetzt ist das Ende nahe…. So sang Elvis Presley. Und wir wissen alle, dass Freddy ein großer Fan von Elvis Presley gewesen ist. Nun hat sein Weg urplötzlich eine andere Richtung genommen. Es wurde ein anderes, endgültiges Ziel daraus.

Dieses neue Ziel war für ihn sicherlich nicht unbekannt. Die Gebetsheftchen, die Freddy auf seinem Nachttisch liegen hatte und aus denen er regelmäßig betete, zeugen davon, dass er ein religiöser Mensch war, der um das endgültige Ziel unseres Lebens wusste und daraus Hoffnung schöpfte. Aber die Stunde des Aufbrechens war so rasch, so unvermittelt da, dass wir es bis jetzt kaum begreifen können. Wir halle hier fühlen euren Schmerz, liebe Familie. Sehr viele hier am Ort denken an euch.

Aus zahlreichen Reaktionen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis erfahre ich, dass der Tod von Freddy vielen auch deshalb so nahe geht, weil wir erahnen, dass wir alle nur einen Herzschlag vom Tod entfernt leben. Ich sage das nicht, um Ängste zu wecken, sondern um bewusst zu machen: Wir tun gut daran, nichts, was wir heute untereinander klären könnten, auf morgen zu verschieben. Denn so meint es wohl Jesus mit seinen Gleichnisworten vom Herrn, der alle Verantwortung den Dienern übertrug und mit seiner Herausforderung "Seid wachsam".

Et Freddy possédait un coeur vigilent. Il était un homme de peu de mots : calme d'une part, jovial et sociable de l'autre. Das sagt die Familie in ihrem Leitgedanken, den wir auf den "Totenzetteln" finden werden: C'est précisément ce que la famille a voulu exprimer par les quelques phrases reprise sur le souvenir mortuaire:

"Tes paroles étaient rares. Mais derrière ce silence se cachait un grand amour pour les autres. Sois heureux auprès de ceux que tu vas retrouver. " Seiner Familie war er ein guter Ehemann und Vater. Obwohl er mit Leib und Seele in seiner Familie zu Hause war, kreiste er niemals nur ums eigene "Nest". Als fußballbegeisterter Mensch, hat er beim Fußball mitgemacht.... Seine Lebensfreude spürte man auch so deutlich beim Karneval.

Pour sa famille, il était un bon mari et papa. De tout son être, corps et âme, il aimait la vie en famille, mais il ne s'est jamais contenté de tourner seulement autour de son propre " nid ". Ainsi, il aimait participer à la vie sociale tant à Sourbrodt qu'à Weywertz. Acharné de football, il a été longtemps actif et toujours fervent supporter du RFC de la Roer. Lors des fêtes de carnaval, Freddy se distinguait par sa jovialité et sa gaieté de cœur.

Ein Stück seiner Wachsamkeit sehe ich vor allem darin, dass er für so viele Menschen wie ein "Kumpel" war. Wie viele sind bei ihm gewesen und haben sich bei ihm ausgeweint... "Gestandene Männer", die ihr Herz bei ihm ausschütteten, weil sie wussten, bei Freddy findest Du ein offenes Ohr und Herz. Ihm kannst Du dich anvertrauen, ohne gleich be- oder verurteilt zu werden.

Freddy possédait un coeur vigilent. Une partie de sa vigilence, je l'aperçois dans le fait que pour bon nombre de gens, il était comme un " bon copain ". Ainsi, beaucoup de ses amis sont venus le trouver pour lui dévoiler leurs problèmes et leurs peines. Des hommes adultes sont venus lui vider leur cœur parce qu'ils étaient sûrs de trouver auprès de Freddy une oreille attentive et un cœur ouvert. On pouvait se confier à lui sans courir le danger d'être immédiatement jugé ou condamné.

Wir kennen noch andere Züge im Leben von Freddy. Wir spüren in dieser Stunde den großen Verlust. Aber es ist auch tröstlich zu merken: Er hat uns weiterhin etwas zu sagen. Er wird nicht stumm sein, wenn wir uns treffen. Er ist bei uns. Wenn wir heute beim Abschied Freddys Leben noch einmal vor Augen halten, fragen wir unwillkürlich: "Welches sind die tieferen Quellen seines und unseres Lebens?

In sein Leben ist der Tod so plötzlich eingetreten. Als Christen dürfen wir glauben, dass in seinem Leben nichts umsonst und verloren ist. Auch das Unfertige, auch das Bruchstückhafte ist in guten Händen. Er ist am Ziel" Für uns alle aber heißt es: Wir gehen weiter. Wir stehen weiter in der Verantwortung. Wir sind gerufen, wachsam zu sein, wo Gott uns anspricht, uns herausfordert und uns begegnet. Für dieses Weitergehen bieten viele unter uns, euch von Herzen eine Hilfe und Stütze an. Das ist für uns auch ein Teil der Verantwortung, in die der Herr uns gestellt hat.

Fürbitten/Prière universelle (Nadia)

P. Nous venons d'écouter la Parole de Dieu qui nous invite à espérer envers et contre tout. Présentons maintenant notre prière au Dieu des Vivants. Herr Jesus Christus, du bist Herr über Leben und Tod. Wir treten in dieser Stunde, in Schmerz und Trauer, mit unseren Bitten vor dich:

  • · Freddy war ein ruhiger Mensch, der nicht viele Worte machte. Herr, lass uns mehr in der Stille auf die Worte hören, die du uns durch Menschen sagen lässt.
  • · Freddy war ein lebensfroher Mensch, der die Geselligkeit liebte. Lass auch uns ein großes Netz menschlicher Beziehungen knüpfen und gib uns Mut und Kraft einander zu tragen.
  • · Merci Seigneur, pour le sourire de Freddy. Au cœur de l'épreuve, donne-nous ta force pour que nous ayons toujours l'envie de vivre et d'aimer.
  • · Freddy war ein Mensch, der sich im Kreise der Familie wohl fühlte. Lass auch uns in der Familie Halt finden und uns in der Familie der Kinder Gottes aufgenommen wissen.
  • · Freddy hatte ein Herz für viele Menschen, die bei ihm anklopften. Schenke auch uns ein offenes Ohr und Herz für Menschen, die mit Sorgen und Nöten zu uns kommen.
  • · Ermutige die Familie und die Angehörigen von Freddy, dass sie aus dem Glauben heraus den Schmerz des Verlustes annehmen können.
  • · Wir bitten dich für Freddy, dass das Gute, das er getan und gesagt hat, Frucht trägt für sein Ewiges Leben
  • · Bereite in den Herzen aller, die um Freddy trauern, den Weg, der sie hinführt vom Schmerz zur Dankbarkeit für das, was uns in Freddy geschenkt bleibt.

P. Herr, du hast mit Freddy einen Menschen zu dir gerufen, der aus deiner Liebe gelebt hat. Nimm ihn auf in deine Ewige Liebe.

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Frau Anna Goffart-Langer

Wwe von Johann Goffart

Kalterherberg, den 15. September 2003

Einleitung:
Auferstehungsfeier: Ausdruck des österlichen Glaubens. Anna war eine tiefgläubige Person, die ihren Dank ihres Glaubens das Leben in seinen Höhen und Tiefen meistern konnte. Sie lebte eine konkreten, handfesten und klaren Glauben. Sie war fromm, aber nicht frömmelnd, geradlinig... und gleichzeitig offen für Neues. Hinweis auf das heutigen Marienfest "Gedächtnis der Schmerzen Mariens": Ist die Pieta (Maria trägt den toten Jesus in ihren Armen) nicht ein trostvolles Bild dafür, was uns im Tod erwartet. Wir werden im Tod in die liebenden Arme des mütterlichen Gottes hineinsterben. Wir werden im Tod nicht in eine fremde, dunkle und abweisende Welt eintauchen, sondern von den liebenden Armen einer Mutter erwartet. So nimmt uns Marie die Angst vor dem Tod. Das ist sicher auch ein Grund dafür, warum Anna, wie so viele ältere Menschen, so gerne den Rosenkranz beten und darin Frieden und Zuversicht finden. Wenn sie immer wieder beten: "Hl. Maria, Mutter Gottes, bitte für uns, jetzt und in der Stunde unseres Todes", dann beten sie sich in das Vertrauen hinein, dass sie im Tod in Gottes mütterliche Arme hineinsterben, dass ihr Tod wie eine Geburt ist, jetzt nicht aus der Mutter heraus, sondern in die Mutter hinein.

Ansprache: Im Alter von 93 ½ Jahren verstarb Frau Anna Goffart, geb. Langer. Sie hat friedlich im Simmerather Krankenhaus ihr Leben Gott dem Schöpfer zurück gegeben. In den letzten Jahren hat sie so vieles schon überstanden, aber immer wieder die Kräfte gefunden, die ihr das Leben gab.

Sie hing am Leben, freute sich des Lebens, war sie doch bis ins hohe Alter geistig so fit geblieben. Sie interessierte sich bis zuletzt für das Leben in ihrer Umgebung und in der weiten Welt. Andererseits spürte sie auch die Kräfte schwinden. Das bringt sie in einen ihrer Gebete so zum Ausdruck: "O Gott, der du uns zum Sterben verurteilt, aber die Stunde und den Augenblick des Todes uns verborgen hast, verleihe, dass ich alle Tage meines Lebens in Gerechtigkeit und Heiligkeit zubringe, damit ich würdig sei, mit dem Frieden eines guten Gewissens aus dieser Welt zu scheiden, und in deiner Liebe zu sterben.

Wenn sie auch seit 1939, mit der Heirat mit Johann, der 1975, also vor 28 Jahren verstarb, in Kalterherberg lebte und sich hier wohlfühlte, so ist sie ihren Wurzeln nach Weywertz immer treu geblieben. Sie war zu Hause in den beiden Mundarten: im Kalterherberger, wie auch im Wievertzer Platt. Noch vor Kurzem besuchte sie die Jubiläumsausstellung in der Weywertzer Pfarrkirche aus Anlass der 200-Jahr-Feier der Pfarrgemeinde.

Anna lebte aus einem unerschütterlichen und geradlinigen Glauben. Der Glaube war für sie bis zuletzt ihr Lebenselixier. Danach richtet sie ihr Leben aus. Sie lebte einen Glauben, der sich zum Einen an die für sie unumstößlichen Wahrheiten von früher ausrichtete, andererseits aber auch bis ins Alter hinein von einer Offenheit geprägt war, die manche vielleicht erstaunte. Den Änderungen in der Kirche, so auch in der Liturgie stand sie offen gegenüber.

Aus diesem Glauben heraus engagierte sie sich auch in der Pfarrgemeinde in der Paramentengruppe. Hier konnte sie auch ihren Beruf, den sie als Näherin und Schneiderin damals in Malmedy erlernte, in der Dienste Gottes und der Christengemeinde stellen.

Die Verbundenheit mit Gott war für sie keine Theorie, sondern konkretes Leben. Wie viel sie gebetet hat, wird ihr und Gottes Geheimnis bleiben. "Wenn sie nicht in den Himmel kommt..." hörte ich verschiedene Menschen sagen. Sie besuchte den Gottesdienst aus innerer Freude heraus regelmäßig und lebte ihre Verbundenheit mit Gott in einem intensiven Gebetsleben.

Mit so manchen Änderungen in Kirche und Welt kam sie nicht zu recht. Aber wen wundert's: Viel jüngere als unsere Verstorbene kommen den Änderungen heute nicht mehr nach.

Was ihr Sorge machte sprach sie in einem Gebet, aus dem ich zitiere, aus: "Hl. Mutter Anna, hilf mir zu ertragen, dass meine Enkel Wege gehen die ich nicht verstehe. Wie sie ihr Leben gestalten, ist mir fremd, ihre Eigenheiten, und ihre Hektik fordern von mir viel Geduld. Es tut mir weh, dass ihnen Glaube und Kirche wenig bedeuten. Ach würde ich mich doch nur irren. Vielleicht beten sie ohne dass ich es sehe und weiß. Hl. Anna, ich liebe meine Kinder und Enkel wie du Maria und Jesus geliebt hast. Bitte hl. Anna, um ein gutes Miteinander der Generationen. Stehe hl. Anna allen Eltern bei, in ihren Sorgen. Segne Jesus meine Enkel und meine ganze Familie."

Liebe Trauerfamilie, liebe Mitchristen, In Gottes Augen geht ein großes und erfülltes Leben zu Ende. Ihr ist ein langes Dasein als Kranke zuletzt erspart geblieben und hat ein gesegnetes Alter erreicht, wenn auch der Tod einer Mutter immer zu früh ist.

Abschließend wende ich mich mit einem Gebet, dass unsere Verstorbene so oft an ihre Namenspatronin, die hl. Anna, gebetet hat: "Hl. Anna, seit der Taufe trage ich deinen Namen. Bitte für mich bei Gott um die Kraft deines Glaubens, die Größe deiner Hoffnung, und die Fülle deiner Liebe. Steh mir bei, dass ich wie du den guten Kampf kämpfe, und einst die Krone des Lebens empfange. Amen.

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Joseph Rauw

Wwer von Gerta Beurthier

Weywertz, den 30. September 2003

Liebe Trauerfamilie, liebe Mitchristen,
Den meisten unter uns ist der entsetzliche Unfalltod von Gerta am 28. Jan. 1999 noch in Erinnerung, an einem Donnerstagmorgen auf der Chaussee, wenige Meter von ihrem Haus entfernt.

Und jetzt am vergangenen Donnerstag Abend als Josef plötzlich und unerwartet infolge eines Verkehrsunfalls stirbt. Für ihn und für uns war es - wie es das Evangelium sagt - eine Stunde, in der ihr es nicht vermutet".

Die meisten unter uns haben Josef gekannt. Deshalb sind wir hier. Josef war ein Mensch von wenig Worte. Wenn man Josef ein wenig beschreiben müsste, dann würden wir wohl alle sagen, dass er ein Bastler und Tüftler gewesen ist.

Ohne viele Worte aber zupackend, so ist er gewesen. Seine handwerkliche Begabung und sein Wissen kamen ihm dabei sehr zu Gute. Sein zupackendes Wesen zeigte sich z.B. darin, dass er ohne langes Zureden damals den ersten LKW-Transporter nach Russland fuhr nach der Tschernobyl-Katastrophe.

Hier - wie auch in seinem ganzen Leben - kam seine Abenteuerlust zum Vorschein. Josef hat in seinem Leben Krankheit viel Leid erfahren und ertragen.

Und nun.... mitten im Leben sind wir vom Tod bedroht. Mittendrin. Tag für Tag, wenn wir unseren Dingen nachgehen, da, mitten im Tun können wir plötzlich ungefragt gezwungen werden, die Sache halbvollendet, ohne ein abschließendes Wort liegen zu lassen und zu gehen. Will uns dieser Tod nicht sagen, dass wir nicht so leben sollen, als ob wir niemals sterben müssten, und uns nicht blind vom Leben treiben lassen.

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Martha Boemer-Vannuys

Wwer von Henri Lecoq/Anton Boemer

Weywertz, den 21. Oktober 2003

Liebe Trauerfamilie, Was der Apostel Paulus - auf sein Leben zurückschauend und den Tod vor Augen - sagt, dürfen wir jetzt auch von Martha sagen: Sie hat "ihren Lauf", ihren am Ende immer beschwerlicher gewordenen Weg vollendet. Martha hat das schöne Alter von 93 Jahren erreicht. Gott sei Dank. Seit fast 3 Jahren befand sie sich im Pflegeheim, wo sich seit Anfang September ihr Gesundheitszustand zusehends verschlechterte.

So sehr man Martha auch immer behalten möchte, niemand hätte ihr eine Verlängerung ihrer Leidenszeit wünschen können. So liegt über ihrem Sterben, bei aller Trauer, auch Frieden. Es war für sie Hinübergang, Heimgang, wo sie die anderen ihrer Familie wieder sehen wird: "Ich haben den Lauf vollendet".

Viele unter uns werden sich noch daran erinnern, wie sie ihre Wege vom Bahnhof zum Dorf zurücklegte, raschen, eiligen Schrittes. Nun hat sie ihren "Lauf" vollendet, wie es der Apostel sagt.

Aber es ist auch ein tiefer Einschnitt in Eurem Leben: Für sie der Schritt zur Vollendung... für uns der Abschied für jetzt. Mit Martha geht für euch auch ein Stück Heimat, ein Stück des eigenen Lebens mit. In euren Erinnerungen habt ihr mir vieles von Eurer Oma erzählt.

In Momenten des Abschieds spüren wir deutlich, wie viel sie sich für euch eingesetzt hat. Zwei Weltkriege hat Martha erlebt, den ersten noch als Kind, den zweiten mit der ganzen Last und Sorge, die die Kriegszeit aufgebürdet hat. Ihren ersten Mann hat sie nach nur wenigen Ehejahren im Krieg verloren. Und dann nach dem Krieg, wieder Anfang ganz von unten. Dann starb ihr 2. Mann, dann ihr einziger Sohn. All das hat sie mitgemacht und ihre Geschwister überlebt.

Aber sie stand mit beiden Füßen im Leben bis sie schließlich selbst gebrechlich wurde und auf Hilfe angewiesen war, ja am Ende so elend daliegen musste. An Martha können wir sehen, dass nicht das unser Leben erfüllt, was wir haben, sondern was wir geben. Ihr dankt ihr, weil - wie ihr mir mehrmals sagtet - sie einfach DA WAR. Und sie ist auch weiterhin für euch DA, wenn auch in einer anderen Form.

Für den anderen "da sein", ohne viel zu tun oder zu leisten... "einfach da sein"

Die Erinnerung dieses Lebens und die Hoffnung auf die Vollendung möchte ich in ein Bild fassen, das für Martha ganz wichtig gewesen ist: der GARTEN... bis zuletzt hat sie sich dafür interessiert. Wer sich mit Garten umgibt, der weiß um alles Vergängliche. Die vollendete Pracht des Gartens und das Ernte und Verwelken ist manchmal an einem Tag zu erleben. Der Garten ist nichts Bleibendes. So auch wir unvollendete Menschen. Auch wir Menschen vergehen.

Martha ist durch viele Abschiede ihres Lebens hindurchgegangen, ohne zu zerbrechen. Und jetzt der große Abschied: das Sterben. Christus lässt uns alle beim Abschiednehmen nicht ohne Hoffnung. Was er damals seinen Jüngern zu sagte, das gilt für Martha und für uns: "So seid auch ihr jetzt bekümmert, aber ich werde euch wiedersehen; dann wird euer Herz sich freuen."

Der Tod von Martha ist endgültig. Und doch gilt das Wort Jesu: "Ich werde euch wiedersehen!" Darauf dürfen wir vertrauen. Noch so manche Abschiede werden auf uns alle warten. Abschied und damit auch Schmerz. Aber vertrauen wir darauf, dass Christus das letzte Wort hat: Ich werde euch wiedersehen. Wir werden uns wiedersehen.

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Karl Peters

Eheg. von Maria Peters

Weywertz, den 13. Dezember 2003

Liebe Trauerfamilie,
Am vergangenen Dienstag Abend ging das Leben hier auf Erde für Karl zu Ende und begann für ihn ein neues Leben. Über 10 Jahre hat er mit seiner Krankheit gekämpft. Im Jahre 1992 begann ein Weg, der ihn immer wieder ins Krankhaus führte, zu Operationen. Bei all dem hat er immer wieder neue Hoffnung geschöpft und fest daran geglaubt, dass es wieder besser würde... und so war es ja auch... bis nun zuletzt.

Am vergangenen Sonntag, kurz vor dem Beginn meiner Besinnungstage in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach wollte er mich nochmals sehen... beten und die Krankensalbung empfangen. Die Krankenkommunion hatte er bereits vormittags von seiner Frau Maria erhalten.

Er hat mehr gespürt und geahnt, als wir vielleicht meinten. Hoffentlich ist der Pastor zurück, um mich auf dem letzten Weg zu begleiten... so sein Wunsch. Und er hat auch gewartet, so dass es auch für mich ein wichtiger Weg ist, den ich heute ein letztes Mal mit Karl gehen werde.

"Mir kann keiner mehr helfen..." sagte er bei klarem Verstand und im Bewusstsein der Schwere seiner Krankheit... "nur ich selbst..." kann mir helfen, indem ich immer wieder an das Leben glaube und darauf hoffe, dass Gott mich nicht fallen lässt.

Er hatte Angst vor dem Sterben und fürchtete eine langen und qualvollen Tod. Dies ist ihm - Gott sei dank - erspart geblieben. Bis zuletzt war er bei klarem Verstand und im Kreise seiner Familie bei ihm zu Hause atmete er ein letztes Mal und verstarb.

Karl war ein Mensch der sehr gesprächig, mitteilsam und überall beliebt war. Er nahm sich stets Zeit zum Gespräch... bei ihm zu Hause oder auf der Straße. Er war sehr kommunikationsfreudig. Sein Beruf, den er bis 1985, bis zu seinem 58. Geburtstag ausübte, brachte dieses Gesprächsbereitschaft noch mehr zum Ausdruck, als er mit Heizöl die Kunden belieferte und infolge einer Operation diese Tätigkeit nicht mehr ausüben konnte.

Bis zuletzt hat er sich nicht auf Altenteil ausgeruht, sondern in Haus und Hof geholfen und gearbeitet. Karl war ein Mensch, der sich einsetzte. Er war Mitgründer des Kgl. Turnvereins. Zu diesem Verein hat er bis zu letzt stets treu gestanden. Er war Fahnenträger und Kassierer dieses Vereins.

Während 26 Jahren ist er Mitglied des Kirchenvorstandes unserer Pfarre und seit 1981 Vorsitzender gewesen. Dort habe ich ihn stets als einen besonnenen und gewissenhaften Präsidenten kennen- und schätzen gelernt, der aber nicht am Alten klebte, sondern sich für das Neue in der Kirche öffnete und es auch nach außen hin vertreten konnte. Er interessierte sich für das Geschehen in Pfarre und Kirche und nahm von Innen her Anteil daran.

Ja, liebe Trauerfamilie,
In den letzten Wochen habt ihr geahnt, dass Euch über kurz oder lang die schwere Abschiedsstunde bevorstehen würde. Lange hat er sich gegen die Krankheit aufgelehnt, immer wieder versucht, mutig das Leben neu anzupacken.

Unser Blick geht heute zurück auf all die Jahre, die wir mit ihm gelebt haben. Wir alle werden Karl als einen gutherzigen und friedvollen Menschen in Erinnerung behalten.

Nach dem Gottesdienst werden wir den Leib von Karl in das Grab legen und der Erde anvertrauen. Dabei werden wir an das Evangelium erinnert: "Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein." Doch aus dem Tod des Saatkorns wächst neues Leben ans Licht Bitten wir Gott darum, dass aus dem Saatgut unseres Verstorbenen für uns alle reiche Frucht wächst.

Ansprache von Walter REUTER anlässlich der Exequien für Herrn Karl Peters (+ 09.12.2003)

Mit Betroffenheit nehmen wir heute Abschied von Karl Peters. Mit ihm verlieren wir, verlieren das Dorf und die Pfarre Weywertz einen Menschen, der aktiv am Vereinsleben und am Leben der Pfarre und der Kirche teilgenommen und es mitgestaltet hat. In beiden Bereichen hat er es nicht gescheut, Verantwortung zu übernehmen: im Vorstand des Turnvereins und seit 1977 als Mitglied des Kirchenvorstandes. Von 1981 bis zu seinem Heimgang am vergangenen Dienstag Abend war er dessen Vorsitzender.

Als Präsident des Kirchenvorstandes haben wir Karl als einen gewissenhaften, einsatz- und hilfsbereiten Kollegen kennen und schätzen gelernt. Bis zuletzt - auch als ihm die Krankheit schon zu schaffen machte - hat er dieses Amt mit großer Hingabe und tiefem Gottvertrauen wahrgenommen. Dabei war er immer auf das Wohl seiner Kirche und Pfarre bedacht.

Der kirchlichen Tradition in Gottesdienst und Liturgie war er eng verbunden und wusste sie zu schätzen und zu respektieren. Andererseits war er offen und aufnahmebereit für Neuerungen in der Kirche und im Pfarrleben. Er war sich dessen bewusst, dass auch die Kirche und die Pfarre mit der Zeit gehen und sich anpassen müssen, wenn sie weiterhin die Menschen unserer Zeit ansprechen wollen. So hat Karl als Kirchenvorstandspräsident nie auf Konfrontation gesetzt, sondern immer Kompromissbereitschaft gezeigt.

Lieber Karl,
Dafür verneigen wir uns in Ehrfurcht und Dankbarkeit an Deinem Sarg. Möge Dir der Herrgott den Ewigen Lohn bereit halten. Als Freund bist Du von uns gegangen, als Freund wirst Du in unseren Herzen weiter leben. Deiner Familie sprechen wir im Namen des Kirchenvorstandes und der Pfarre unsere tiefempfundene Anteilnahme aus.

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Karl Thomas

Eheg. von Agnes Reinertz

Weywertz, den 30. Dezember 2003

Spruch:
"Du hast gesorgt, du hast geschafft, bis dir die Krankheit nahm die Kraft. Schmerzlich wars vor dir zu stehen, deinem Leidenhilflos zuzusehen. Nun ruhe aus in Gottes Hand, ruhe in Frieden und habe Dank."

Liebe Trauerfamilie,
Am vergangenen 2. Weihnachtstag, dem Stephanus-Tag, verstarb Karl im Alter von beinahe 75 Jahren. Karl war viele Jahre krank und seine Kräfte wurden immer weniger. Am vergangenen Freitag Morgen, während wir Gottesdienst feierten, hat sein Herz aufgehört zu schlagen.

Heute tragen wir Karl zu Grabe. Vieles von ihm lebt fort in unserer Erinnerung, in den vielen Fotos und unseren eigenen Bildern in unserem Herzen, wenn wir von ihm erzählen, was wir mit ihm erlebt haben, wie er war, wenn wir etwas von ihm in uns selbst wieder entdecken.

Nun hat Karl eine Wohnung bei Gott, denn bei Gott geht kein Mensch verloren. Gott hat uns geschaffen für unser Leben in dieser Welt. Wie sah sein Leben auf dieser Welt aus? Ich kann hier nur Weniges davon in einige Sätze fassen:

Karl wurde vor knapp 75 Jahren geboren. In diesem Dreivierteljahrhundert hat er viele Höhen und Tiefen erlebt. Von Beruf war er zwar Bäcker, hat diesen Beruf aber nicht ausgeübt.

Sein Herz hing an zwei Tätigkeiten: Zum einen die Sägerei und zum anderen die Landwirtschaft. Dazwischen, zwischen Sägerei und Bauerei spielte sich sein Leben ab.

Karl war ein stiller, ruhiger Mensch, ohne viele Wort. Er war hart mit sich selbst und - das schon aus der Erziehung heraus - kannte er vor allem eins: Arbeiten. Pflichtbewusst und gewissenhaft nahm er die Arbeit sehr genau.

Seiner eisernen Widerstandsfähigkeit - zäh wie er war - ist es zu verdanken, dass er die Krankheit, die ihn vor mehr als 11 Jahren übermannte, und die ihn immer schwächer werden ließ, so lange hat meistern können.

Seinem Dorf war er immer sehr verbunden. Er interessierte sich für den Fußball und für Geschichte: der 2. Weltkrieg ließ ihn nicht los. Im Kleintierzuchtverein war er und Mitgründer des KFC. Als Gladbach-Fan hat er wohl nur wenige Spiele verpasst, bis es zuletzt gar nicht mehr ging.

Karl lag das Klagen oder Jammern oder Sich Betrauern fern. Trotzdem war es für ihn bitter mit anzusehen, dass seine Kräfte dahinschwanden und er seinem aktiven Leben in dieser Form nicht mehr nachkommen konnte: "Wo geht das nur hin?" hat er oftmals gesagt und dabei ist auch so manche Träne geflossen. Was mag in einem Menschen vorgehen, der spürt, wohin die Krankheit führt. Manchmal versank er in einem Loch, bis er lernte, immer wieder neu lernen musste, sein Leiden anzunehmen. Viele Jahre lang ertrug er ohne Wehleidigkeit seine sich ständig verschlimmernde körperliche Schwäche. Umso mehr freute er sich über die Menschen, die zu ihm kamen.

Wir danken Karl für alles, was er uns in seinem Leben und nach seinen Möglichkeiten mitgeben konnte. Im Grunde wissen wir erst im Nachhinein, was wir an einem Menschen wirklich gehabt haben, wenn er nicht mehr unter uns ist. Karl hat sein Leben am vergangenen 2. Weihnachtstag in die Hand seines Schöpfers und Erlösers zurück gegeben. Wir glauben daran, dass er in der Hand Gottes Geborgenheit findet für immer. Amen.

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