Ansprachen 2004 (1.
Teil)
Ansprachen
2003
Ansprachen
2002
Ansprachen
2001
Ansprachen
2000
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Bernard Boemer
Eheg. von Maria Dannemark
Weywertz, den 30. Juli 2004
Spruch: "Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und
eine Last fallen lassen dürfen, die man lange getragen hat, das ist eine
tröstliche, eine wunderbare Sache." Lesung aus dem Buch des Propheten
Jesaja Wer misst das Meer mit der hohlen Hand? Wer kann mit der
ausgespannten Hand den Himmel vermessen? Wer misst den Staub der Erde mit einem
Scheffel? Wer wiegt die Berge mit einer Waage und mit Gewichten die Hügel?
Seht, die Völker sind wie ein Tropfen am Eimer, sie gelten soviel wie ein
Stäubchen auf der Waage. Ganze Inseln wiegen nicht mehr als ein Sandkorn.
Mit wem wollt ihr Gott vergleichen und welches Bild an seine Stelle setzen? Er
ist es, der über dem Erdenrund thront; wie Heuschrecken sind ihre
Bewohner. Wie einen Schleier spannt er den Himmel aus, er breitet ihn aus wie
ein Zelt zum Wohnen. Mit wem wollt ihr mich vergleichen? Wem sollte ich
ähnlich sein?, spricht der Heilige. Hebt eure Augen in die Höhe, und
seht: Wer hat die Sterne dort oben erschaffen? Er ist es, der ihr Heer
täglich zählt und heraufführt, der sie alle beim Namen ruft.
Weißt du es nicht, hörst du es nicht? Der Herr ist ein ewiger Gott,
der die weite Erde erschuf. Er wird nicht müde und matt,
unergründlich ist seine Einsicht. Er gibt dem Müden Kraft, dem
Kraftlosen verleiht er große Stärke. Die aber, die dem Herrn
vertrauen, schöpfen neue Kraft, sie bekommen Flügel wie Adler. Sie
laufen und werden nicht müde, sie gehen und werden nicht matt.
Evangelium (Mathäus-Evangelium) Als Jesus zur Zeit des Königs
Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem
Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden?
Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Herodes rief die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen
genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem
und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr
es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach
diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den
sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war;
dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer
Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine
Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre
Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.
Liebe Familie von Bernard, liebe Freunde und Bekannte unserer
Verstorbenen, Wenn Bernard auch schwer krank war, so traf uns sein Tod am
vergangenen Montag Nachmittag doch unerwartet. Jetzt ist endgültig, dass
es diese Gemeinschaft des Lebens in gewohnter Weise nicht mehr geben wird. Ihr
spürt einen großen Verlust. Einzig tröstlich bleibt für
Euch, dass das Leiden der letzten Tage und Wochen zu Ende gegangen ist. Aber
wir sehen, dass wir nichts mehr ausrichten können. "Einschlafen
dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen,
die man lange getragen hat, das ist eine tröstliche, eine wunderbare
Sache." So lautet der Leitgedanke, den die Trauerfamilie ausgesucht hat. Ja,
das war er, Bernard: Er war müde geworden nach den vielen und langen
Krankenhausaufenthalten. Und trotz der Schwere seiner Krankheit hat er sich
niemals aufgegeben, er hat sich nicht gehen lassen und bis zuletzt gewehrt.
Bernard ist nun von uns gegangen. Er kann nicht mehr antworten, uns nicht
mehr gegenübertreten. Alles, was uns mit Liebe erfüllt, mit Ehrfurcht
und Zuneigung zu Bernard, wechselt hinüber in die Erinnerung. Es bleibt
nur das äußere, der sterbliche Leib, dieser Sarg und gleich das
Grab. Wenn ich über das Leben von Bernard nachdenke, dann fällt
mir der Gedanke des hl. Augustinus ein: "Unruhig ist unser Herz, bis es Ruhe
findet in dir." Ja, Bernard, war ein nimmermüde arbeitsamer Mensch, der
ständig in einer gewissen Unruhe lebte. Bis zuletzt, bis es nicht mehr
ging, hat er gearbeitet und jede Stunde seines Lebens zu nutzen versucht.
Obwohl schon etwa 25 Jahre im sog. Ruhestand, so hat er sich keine Minute
seines Lebens gelangweilt. Er war ein Tüftler, handwerklich kreativ, ein
phantasievoller und praktischer Mensch, der noch so viele Pläne und Ideen
hatte. Vieles in seinem Leben drehte sich um die Astronomie, um die Gestirne.
Er erforschte das Universum und den Sternenhimmel. Dazu diente ihm eine
ansehnliche Sternwarte, die er ausbaute und in der Fachwelt seines Gleichen
noch suchen musste. Mit den Sternen verbinde ich die menschliche
Grunderfahrung, dass wir unser Leben nie ganz selber führen, sondern immer
auch geführt werden. Das war auch Bernards Glaube: In seinem Leben gab es
eine Führung. Unser Leben ist kein zielloses Umherirren. So wie die
Sterndeuter zu Jesus geführt wurden, so ist auch unser Leben geführt.
Im Stern dürfen wir hoffen, dass wir schließlich in unserem Tod zu
dem Ort finden, der das Ziel ist, an dem wir nicht mehr nur glaubend, sondern
schauend Gott anbeten, dort wo wir endgültig Ruhe finden. Bernard war
vom Wesen her ein Denker und Philosoph und trotzdem ein zielstrebiger
Praktiker, für den der Weg bereits das Ziel war. Und wenn er das Ziel
erreicht hatte, gab er sich nicht damit zufrieden, sondern suchte weiter,
überlegte und grübelte weiter. Bernard war ein Mensch, der seine
Meinung hatte und diese auch offensiv zu vertreten und verteidigen wusste,
andererseits aber genügend Toleranz und Respekt aufbrachte, die Meinung
anderer zu respektieren, da er von Grund auf ein Mensch war, der keinen Streit
säte, sondern danach trachtete, dass Frieden um ihn herum entstehen
konnte. Seinen Beitrag leistete er dazu, indem es ihm zuwider war, negativ
über andere herzufallen. Schaut euch mal eure Hände an: Mit
leeren Händen sind wir hier zusammen. Diese leeren Hände haben damit
zu tun, wie wir auf die Welt kommen und wie wir uns von der Welt verabschieden.
Das war auch bei Bernard so: Er war kein materialistisch eingestellter Mensch,
so wie wir das bei vielen Menschen erfahren. Wir brauchen eine Hand, die uns
annimmt und aufnimmt und hält. Wir brauchen eine Hand, um die Hand eines
Menschen zu ergreifen, um ihm zu sagen, ich schütze dich, ich liebe dich.
Dann haben wir unser Leben in die Hand genommen und unser Leben gestaltet. Dann
haben wir immer wieder losgelassen, fest gehalten oder hergegeben und
ausgeschenkt. So war Bernards Leben. Jetzt, da wir sterben und nichts in den
Händen halten, was uns halten könnte, kein Garantieschein, der uns
diese Schwelle des Todes ersparen könnte, da fragen wir mit Recht, was
halten wir in den Händen? Hält uns jetzt eine andere Hand? In
christlicher Hoffnung legen wir mit Ehrfurcht gegenüber dem Leben von
Bernard, sein Leben in Gottes Hand und haben ihn jetzt in unserer Erinnerung,
und hoffen, ihn dann in bleibender Gemeinschaft in Christus wieder zu
finden. Lasst mich abschließen mit einem Lied, dass Bernard so oft
sang, ein Lied, das einem Volksstück entstammt: "Der Verschwender": Das
Hobellied. Volkstümlich wurde das Lied wegen seiner einschlägigen,
schlichten Art - sowohl vom Text als auch von der Musik her.
Und in seiner Stinkwut schickt der Herr die Sintflut. Nur einer
findet Gnade in den Augen Gottes, es ist der brave Noah, der gerade an seiner
Arche hobelt.
Da streiten sich die Leut' herum wohl um den Wert des Glücks;
der eine heißt den andern dumm; am End' weiß keiner nix. Da ist der
allerärmste Mann dem andern viel zu reich! Das Schicksal setzt den Hobel
an und hobelt alles gleich.
Zeigt sich der Tod einst, mit Verlaub, und zupft mich:
Brüderl, kumm! Da stell' ich mich im Anfang taub und schau mich gar net
um. Doch sagt er: Lieber Valentin, mach' keine Umständ', geh! Da leg' ich
meinen Hobel hin und sag' der Welt
Ade! Ade - Leb wohl, Bernard.
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Erna Jouck-Kötten
Wwe von Rudolph Jouck
Nidrum, den 29. Juli 2004
Lesung: 1 Joh Seht, wie groß die Liebe ist, die der
Vater uns geschenkt hat: Wir heißen Kinder Gottes, und wir sind es. Die
Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht erkannt hat. Liebe Brüder,
jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein werden, ist noch nicht offenbar
geworden. Wir wissen, daß wir ihm ähnlich sein werden, wenn er
offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Wir wissen, daß wir
aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder
lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder haßt,
ist ein Mörder, und ihr wißt: Kein Mörder hat ewiges Leben, das
in ihm bleibt. Daran haben wir die Liebe erkannt, daß Er sein Leben
für uns hingegeben hat. So müssen auch wir für die Brüder
das Leben hingeben. Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben,
sondern in Tat und Wahrheit.
Johannes-Evangelium Als Jesus ankam,
fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Viele Juden waren zu Marta und
Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta
hörte, daß Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im
Haus. Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre
mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du
Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird
auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, daß er auferstehen wird
bei der Auferstehung am Letzten Tag. Jesus erwiderte ihr: Ich bin die
Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er
stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben.
Liebe Familie von Erna, Wieder ist ein langer Lebensweg
für unser menschliches Erleben endgültig zu Ende gegangen. Ein
bisschen unbeholfen und stumm sind wir hier vor dem Sarg von Erna und uns
bedrängen vielleicht Stimmungen, wie wir sonst allzu leicht wegschieben.
Da ist ein bisschen Wehmut dabei und die Frage: Soll das alles gewesen
sein? Ein langes Leben mit 84 Jahren mit all seinen Kämpfen, das Erlebnis
von schweren Zeiten, der frühe Tod ihres Ehegatten Rudolph vor etwa 20
Jahren, das Erlebnis von Höhen und Tiefen und jetzt dieser Abschied hier.
Wir alle haben Erinnerungen an unsere Verstorbene. Still und einfach war
ihr Leben. Sie lebte ihr Leben eher zurück gezogen. Seit etwa vier Jahren
lebte sie im Senioren- und Pflegeheim, wo so manche unter uns sie kennen
gelernt haben: ihre bescheidene, wenig anspruchsvolle Art; zu allen stets
freundlich und dankbar eingestellt. Da ist die Erinnerung an so manches
Gespräch mit der Verstorbenen. Liebe Mitchristen, "Wir wissen", so
schreibt der Evangelist Johannes, "wir wissen, dass wir schon jetzt aus dem Tod
ins Leben hinübergegangen sind, weil wir die Brüder lieben; wer nicht
liebt, bleibt im Tod". Vom Tod ins Leben hinübergehen ist nach dieser
Vorstellung nicht nur ein Ereignis nach unserem Leben, nein, das kann jetzt
schon beginnen. Älter werden, alt werden und sterben, d.h.: Vom
Festhalten zum Loslassen kommen, aufgeben müssen, immer weniger besitzen
können. Das haben allerdings nicht nur alte Menschen oder kranke Menschen
zu lernen. Keiner kann seine Hände immer nur zusammenballen, keiner kann
ein Leben lang nur zupacken, jeder muss die Hände irgendwann einmal
ausstrecken und damit sagen: Ich bin bereit, mich jemandem anzuvertrauen, der
mich bei der Hand nimmt und aufrichtet, der mich auch Wege führt, die ich
aus eigener Kraft nicht gehen kann. Wir nehmen Abschied von Erna als
Menschen mit unterschiedlichen Beziehungen zu dem Gott, in dessen Namen wir
versammelt sind. Der Glaube, den wir heute morgen hier bekennen, ist keine
Selbstverständlichkeit, nichts, was sich einem aufdrängt. Glaube an
die Auferstehung ist Angebot, eine Einladung Gottes an uns, eine uns
ausgestreckte Hand: Wir können sie ergreifen, unser Leben ihm anvertrauen.
Wenn wir unsere Hand ausstrecken, dann greifen wir nicht ins Leere, und wenn
wir seine Hand ergreifen, dann sagt uns Gott: Ihr werdet nicht dem Tod
gehören. Ich nehme euch bei der Hand und führe euch. "So nimm
denn meine Hände und führe mich", so heißt es in einem Lied,
das oft bei Hochzeiten gebraucht wird, in Wirklichkeit aber ein Sterbelied ist,
denn nur Gott und kein Mensch kann letztendlich erfüllen, was da erhofft
und erwartet wird: "So nimm denn meine Hände und führe mich, bis an
mein selig Ende und ewiglich. Ich kann allein nicht gehen, nicht einen Schritt.
Wo du wirst gehen und stehen, da nimm mich mit."
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Franziska Hardy-Halmes
Wwe von Johann Hardy
Weywertz, den 10. August 2004
Lesung aus dem Buch des Propheten Jesaja Jetzt aber - so
spricht der Herr, der dich geschaffen hat, Jakob, und der dich geformt hat,
Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich ausgelöst, ich habe
dich beim Namen gerufen, du gehörst mir. Wenn du durchs Wasser schreitest,
bin ich bei dir, wenn durch Ströme, dann reißen sie dich nicht fort.
Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich
verbrennen. Denn ich, der Herr, bin dein Gott, ich, der Heilige Israels, bin
dein Retter.
Evangelium: Lk 12,35-48 Legt euren Gürtel nicht ab, und
lasst eure Lampen brennen! Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres
Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er
kommt und anklopft. Selig die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt!
Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am Tisch Platz nehmen lassen
und sie der Reihe nach bedienen. Und kommt er erst in der zweiten oder dritten
Nachtwache und findet sie wach - selig sind sie. Bedenkt: Wenn der Herr des
Hauses wüsste, in welcher Stunde der Dieb kommt, so würde er
verhindern, dass man in sein Haus einbricht. Haltet auch ihr euch bereit! Denn
der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.
Liebe Familie von Franziska, liebe Nachbarn und Freunde unserer
Verstorbenen, Wenige Stunden nach dem plötzlichen Tod haben wir uns
über Franziska unterhalten: über ihr Leben. Wir haben gesprochen
über die Zeit und die Sorge, die sie ihrer Familie geschenkt hat. Und wir
haben uns unterhalten über so manches, das sie sich noch vorgenommen
hatte. Vieles von dem, was ich in diesem Gespräch erfahren habe,
können wir wohl zusammenfassen in dem Satz: Franziska hat das Leben
geliebt, und ganz gewiss hätte sie gerne noch weiter gelebt. Es ist uns
schwergefallen, dieses plötzliche Ende zu begreifen, und es fällt uns
auch heute noch schwer. Plötzlich und unerwartet ist Franziska
gestorben. Für sie und für uns war es - wie es das Evangelium sagt -
"eine Stunde, in der ihr es nicht vermutet". "Unerwartet" heißt aber
nicht "unvorbereitet". Ständig brannte bei ihr zu Hause auf dem Tisch ein
Licht, eine Kerze. Ein täglicher Blickkontakt auf die Kerze, sicherlich
auch von dem einen oder anderen Gebet begleitet. Dieses Licht, das ihr selbst
jetzt leuchtet, eine Hoffnung, das ihr nun das Ewige Licht leuchtet.
Franziska wurde am 12. Mai 1922, also vor 82 Jahren, an Trinen, in der
Kladdergasse in Elsenborn, in einer großen Familie geboren. Sie war die 2
von insgesamt 16 Kindern, die ihre Eltern Johann und Katharina Halmes-Mackels
geboren hat. Die Verbundenheit mit ihrer Heimat hat sie bis zu letzt
bewahrt. Und so manches Gespräch, darunter auch mit mir, drehte sich um
ihre Elsenborner Heimat. Neuigkeiten wurden ausgetauscht und Erinnerungen wach
gehalten. Bis zu ihrer Pensionierung arbeitete sie in der Küche des
damaligen Königlichen Athenäums von Bütgenbach, wo sie - auch
wegen ihrer guten Kochkünste - von den Schulkindern und Erwachsenen
geschätzt wurde. Ihrer Familie war sie eine gute Mutter und
Großmutter und war gefällig, behilflich, entgegenkommend und
freundlich. Nun ist ihr Herz - so plötzlich und still - am vergangenen
Freitag, am Herz-Jesu-Freitag, plötzlich stehen geblieben. Es war aber
nicht nur der Herz-Jesu-Freitag, sondern auch das Fest der "Verklärung des
Herrn". Dass es gerade an diesem hohen kirchlichen Festtag zu Ende ging,
sollte für uns Christen wohl kein Zufall sein. Damals auf dem Berg der
Verklärung fragten sich die Jünger, was das sei: von den Toten
auferstehen, ins Leben kommen und im Leben bleiben. Das ist glaubendes
Unterwegssein, festgemacht in der Hoffnung auf das, was Franziska und uns allen
von Gott her zugesprochen und in Jesus endgültig gezeigt ist.
Auf
diesem Berg sagt Jesus zu seinen Jüngern und damit zu uns allen: "Habt
keine Angst, ich bin gekommen, damit ihr das Leben habt" Und ich glaube und bin
davon überzeugt, dass der Brück-Berg am vergangenen Freitag für
Franziska der Berg der Verklärung war, an dem sie Jesus schauen durfte und
mit ihm das Leben vollenden konnte. Liebe Mitchristen, Jesus nahm Petrus,
Johannes und Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten.
Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes,
und sein Gewand wurde leuchtend weiß. So wie Jesus sich verwandelte, so
ist der Tod auch eine Verwandlung, er eröffnet den Weg in ein Leben, das
dieses Leben an Herrlichkeit und Freude unendlich übertrifft. Lasst
mich abschließen mit einer Sache, woran Franziska sich bis zuletzt
erfreuen konnte: Den Sport am Fernsehen, besonders die Tennisspiele. Hier
kannte sie sich aus... kannte sämtliche Tennisspieler mit ihren
Stärken und Schwächen und wusste genauestens über die
Spielregeln Bescheid. Ja, Spiel und Sport ist ein Stück Lebensfreude.
Hierbei ahnen wir alle etwas von unserem endgültigen Lebensziel: Freude zu
haben, feiern zu können, nicht mehr Leiden zu müssen, leicht und
beschwingt sein und nicht mehr mühselig und beladen sein zu müssen.
Solche Menschen sind glücklich zu preisen. Und dieses Leben ist ihr im Tod
nun geschenkt worden. Franziska hat ihren Lebenslauf beendet und das Ziel ihrer
Wege in der bleibenden Freude Gottes gefunden.
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Otto Brüls
Eheg. von Olga Sody
Bütgenbach, den 17. August 2004
Lesung: Klagelieder 3,1-24 Du hast mich aus dem Frieden
hinausgestoßen; ich habe vergessen, was Glück ist. Ich sprach: Dahin
ist mein Glanz und mein Vertrauen auf den Herrn. An meine Not und Unrast denken
ist Wermut und Gift. Immer denkt meine Seele daran und ist betrübt in mir.
Das will ich mir zu Herzen nehmen, darauf darf ich harren: Die Huld des Herrn
ist nicht erschöpft, sein Erbarmen ist nicht zu Ende. Neu ist es an jedem
Morgen; groß ist deine Treue. Mein Anteil ist der Herr, sagt meine Seele,
darum harre ich auf ihn. Evangelium: Mt 11,28-30 Kommt alle zu mir, die
ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe
verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin
gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure
Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.
Einleitung Manchmal spüren wir besonders deutlich,
dass unsere Sprache versagt, dass unsere Worte nicht mehr ausreichen. Da
möchte ich am liebsten schweigen, und nur mit euch den Schmerz aushalten.
Denn wir wollen uns hier nicht mit frommen Floskeln über die Situation
hinwegtäuschen. Wir sind sprachlos, weil uns Otto Tod sprachlos, ratlos
macht. Da ist ein Mensch von uns gegangen, in letzter Verzweiflung. Kein Mensch
konnte ihn auf dem letzten Weg begleiten. Wir stehen stumm und betroffen
daneben. Auf den Tag genau, ja: dieser Tag jährt sich, seitdem Ottos
erste Frau bei der Geburt - zusammen mit dem Baby - verstarb. Davon hatte er
noch am Todestag gesprochen. Damals war Otto gerade mal 25 Jahre alt. Das sind
52 Jahre her. "Ja, das Leben ist nicht mehr schön", so sagte er noch
vor einigen Tagen. Er konnte wohl keine Zukunft mehr entdecken "Kommt alle zu
mir, die ihr euch plagt und unter Lasten zusammenbrecht!" Wenn Jesu Wort
überhaupt für jemand gültig ist, dann für Otto. Jesus hat
sein Wort wahr gemacht durch sein Leben: Die keine Hoffnung mehr hatten, er
nahm sie an; er stand zu ihnen. Auch wir dürfen mit unserer Last zu ihm
kommen. Kommt zu mir, die ihr euch mit euren Lasten quält. Wir wollen nun
Otto gedenken und ihn Gott anvertrauen.
Ansprache
Liebe Trauerfamilie, Wir alle, die wir tief betroffen sind von
Ottos Tod, haben uns hier zusammengefunden, um von ihm Abschied zu nehmen. Wir
können es nicht fassen, dass er einfach von uns gegangen ist. Völlig
unerwartet und unvorbereitet hat uns sein Tod getroffen. Er hat keinen
Abschiedsgruß hinterlassen, er hat uns kein Zeichen und keinen Hinweis
gegeben. Er lässt uns im Nichtwissen. Auch das macht uns ohnmächtig,
hilflos, und es schmerzt uns. Und das dürfen wir hier aussprechen, dass
wir voller Trauer sind, weil Otto von uns gegangen ist, und dass wir ihn gerne
noch mitten unter uns hätten. Aber wir dürfen hier bei seinem
Abschied auch sagen, dass wir nicht verstehen. War er von einer inneren
Verzweiflung gepackt? Es ist sinnlos, sich ständig den Kopf zu
zermartern, ob man dies oder jenes übersehen hat oder hätte
verhindern können. Es ist sinnlos, weil wir nicht in einen Menschen
hineinschauen und deshalb auch nicht ahnen können, welche Ängste und
Qualen ihn bedrücken, so sehr, dass er alles um sich herum vergisst und
nur noch von dem unerträglichen Druck befreit sein will. Grübeln
bringt uns nicht weiter. Wir können dieses Unbegreifliche nur annehmen,
zusammenstehen und die Hände falten. Wir glauben, dass Gott anders
urteilt als Menschen, dass Gott ein Wissen hat um das Innerste des Menschen,
über das wir nicht verfügen, und der glaubt, dass Gott uns alle, auch
den Verzweifeltsten unter uns, nicht aufgibt. Mit euch allen will ich Otto den
gütigen Händen Gottes anvertrauen. Tun wir es, indem wir gemeinsam
mit und für Otto beten. Es gibt Geheimnisse der Menschenseele, vor
denen uns nichts anderes übrig bleibt, als Schweigen, Verstehen und
Mitleiden. Wir haben zu schweigen und versuchen zu verstehen. Liebe Familie
von Otto, Wir alle sind von Ottos Tod zu tiefst ergriffen und betroffen.
Wir alle, die wir ihn kannten und schätzten, wissen uns in Trauer mit Euch
verbunden, die ihr so unerwartet von einem so schweren Leid getroffen wurdet.
Wir möchten euch in dieser schweren unbegreiflichen Stunde sagen: Ihr seid
nicht allein in eurem Schmerz. Wir tragen ihn mit und wollen euch nahe sein.
Mit euch wollen wir Otto jenen Frieden wünschen, den er in dieser Welt
nicht fand. Der Tod setzt dem Leben ein Ende, aber er vermag uns nichts von
dem wegzunehmen, was Ottos Leben gefüllt hat: Fast 5 Jahrzehnte in Freude
und Leid das Leben mit Dir, Olga, geteilt. Ihr, seine Kinder, habt ihn als
liebenswerten Vater geschätzt. Nichts von alldem, was er Euch an Liebe und
Sorge geschenkt hat, geht verloren, und zwar deshalb nicht, weil auch Gott das
Gute unseres Lebens nicht vergisst Darum wollen wir dem Wort Gottes trauen,
das uns mahnt, nicht den Blick ständig zurück zu wenden, denn "an
meine Not zu denken, ist Wermut und Gift..." Wir sollen nach vorn schauen in
der Gewissheit, "dass Gottes Huld, Gottes Erbarmen nicht am Ende ist, neu ist
es an jedem Tag". Und es verspricht: "Gut ist es, schweigend zu harren auf die
Hilfe des Herrn." Oder lassen wir uns mit den Worten des Evangeliums sagen:
"Kommt zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch Ruhe
verschaffen." Tragen wir unsere Last, unseren Kummer, unser Leid zu ihm hin und
bitten wir ihn, dass er uns so viel Kraft gibt, dass wir sie tragen
können.
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Florentine Verplancken-Lenoir
Wwe von Emiel Verplancken
Bütgenbach, den 04. September 2004
Liebe Trauerfamilie, Wir nehmen heute Abschied von Frau
Florentine Verplancken, geb. Lenoir, die am vergangenen Sonntag Morgen im Alter
von 87 Jahren ihr Leben Gott dem Schöpfer zurück gab. In den
letzten Wochen habt Ihr, liebe Familie von Frau Verplancken, immer mehr
spüren müssen, dass Euch dieser Augenblick des endgültigen
Abschieds auf Erden bald bevorstehen würde. Nun ist sie seit dem
vergangenen Sonntag erlöst und wir gönnen ihr und wünschen ihr
die Ruhe und den Frieden bei Gott, von dem alles ausgeht, der unsere
Lebensquelle ist. Frau Verplancken hat in ihrem Leben sicherlich vieles
mitmachen müssen, Höhen und Tiefen, leidvolle Situationen - dazu
gehört auch ihre Krankheit, unter der sie immer mehr litt - und
Frohmachendes. Mit Dankbarkeit schauen wir heute auf dieses Leben, auf unsere
Verstorbene, aber auch auf all das, wofür wir im Anblick dieses Lebens
dankbar sind. So ist die Familie, so sind wir dankbar für das
schöne Alter von 87 Jahren, das Gott ihr geschenkt hat. Auch sind wir
dankbar dafür, dass sie kurz vor dem Tod ihres Mannes Emiel, noch
gemeinsam das sehr seltene Fest der Diamantenen Hochzeit feiern konnte: 60
Jahre hat sie ihr Leben mit Emiel in Höhen und Tiefen geteilt. Wir
sind dankbar, dass sie, nach dem Tod ihres Ehegatten Emiel im Dezember 2000,
also vor mehr als 3 ½ Jahren, Aufnahme in unserem Senioren- und
Pflegeheim fand, wo sie mit viel Liebe und Hingabe gepflegt wurde. Für die
vielen Dienste der Pflege und des Einsatzes ihr gegenüber möchten wir
Gott danken und all jenen, die dazu beigetragen haben. Bei aller Trauer
über ihren Tod, sind wir dankbar für all das, was sie gelebt und
erlebt hat. Im GL AUBEN war Frau Verplancken ein suchender Mensch, der den
Glauben ihrer Eltern nicht so einfach - etwa aus Tradition - übernahm und
gedankenlos weiterführte, bzw. wie bei vielen heutzutage, ad acta, auf
Seite legte. Nein, unsere Verstorbene war im Glauben eine Suchende, die ihr
Leben lang auf der Suche nach Gott, der Urquelle des Lebens war, und die nun -
mit dem Tode - den Weg, ihren Weg, vollendet hat. Gott hat sie zu sich
gerufen in sein Licht. Und wir hoffen und glauben, dass sie dort wieder vereint
ist mit denen, die ihr lieb waren. In der Lesung vorher haben wir die Worte
gehört: "Dort wird es keine Nacht mehr geben, und sie brauchen weder das
Licht einer Lampe noch das Licht der Sonne. Denn die Herrlichkeit Gottes
erleuchtet sie." Ihr Lebenslicht ist nur scheinbar erloschen. Sie braucht jetzt
nicht mehr zu leuchten. Jetzt darf sie sich ausruhen von ihren Mühen und
sich bescheinen lassen! Denn sie wohnt in einem Licht, das nie erlischt. Gott
selber ist ihr Licht, ihre Wärme, ihre Sonne. Für immer. Das
können und dürfen wir ihr und allen unseren Verstorbenen von Herzen
gönnen.
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Erich Schumacher
Eheg. von Leni Leufgen
Bütgenbach, den 06. September 2004
Liebe Trauerfamilie, Betroffen sind wir hier beisammen, weil
einer weggegangen ist, den wir gern hatten, der mitten aus dem Leben der
Familie gerissen wurde. So plötzlich und unerwartet. Am vergangenen
Donnerstag, 2. Sept. waren so viele Menschen fassungslos. Wir haben ihn doch
noch gestern oder vor einigen Tagen gesehen... im Geschäft, mit dem Holz,
im Auto... So habe ich in den letzten Tagen unzählige Male gehört.
Einmal mehr wird uns mit dem plötzlichen Sterben von Erich eine Wahrheit
bewusst, ja ins Herz gebrannt - es ist ein Gedanke, der, so
selbstverständlich, doch immer wieder verdrängt wird: Mitten im Leben
sind wir vom Tod bedroht. Mittendrin. Tag für Tag, wenn wir unseren Dingen
nachgehen, da, mitten im Tun, können wir plötzlich ungefragt
gezwungen werden, die Sache halbvollendet, ohne ein abschließendes Wort
liegen zulassen und zu gehen. Der Tod, der so plötzlich in unser Leben
einbrechen kann, wird zu einem Alarmzeichen, dass mitten im Leben aufblinkt.
Mit aller Dringlichkeit will uns damit gesagt werden, nicht so zu leben, als ob
wir niemals sterben müssten, uns nicht gedankenlos vom Leben treiben zu
lassen. Was bleibt denn wirklich, wo nun Erich nicht mehr inmitten seiner
Familie steht, wo wir ihn heute zu Grabe tragen ? Es bleiben wir, die
Hinterbliebenen, es bleibt das Gedenken der Familie, die er mit seiner Frau
Leni gegründet und gestützt hat; die gute Erinnerung vieler Freunde
und Bekannten, die hier versammelt sind. Ein jeder, eine jede von uns hat
seine Erinnerungen an Erich, so zum Beispiel seine ruhige Art, an das Leben
heran zu gehen, das Leben zu meistern. So schnell ließ er sich nicht aus
der Fassung bringen und bewahrte die Ruhe. "Es kommt wie es kommt!" war eine
seiner Lebensregeln, worin sich auch ein tiefes Vertrauen in Gottes Fügung
ausdrückte. Wir können uns noch so viel plagen und sorgen, "es kommt
doch, wie es kommt!".
Dann aber auch seine Bescheidenheit und
Anspruchslosigkeit. Erich war ein Mensch, der nicht gerne im Mittelpunkt stand.
Seine Art ließ ihn auch anziehend wirken gerade auf Kinder, die seine
Eigenart so schätzen. Er hat dabei einen unkomplizierten, natürlichen
Umgang mit den Menschen. "Mensch lerne tanzen, sondern wissen die Engel im
Himmel mit dir nichts anzufangen"... so lautet ein bekannter Spruch auf einem
Spruchkalender: Die regelmäßigen Treffs zum "Tanzen wie in alten
Zeiten" waren in Erichs Leben fest eingeplant. Bei diesen gemeinsamen Treffen
beim Tanz blühte er auf, erfuhr er viel Freude und Begeisterung und
Harmonie. Diese Harmonie und innere Gelassenheit findet er nun auch dort, wo er
ist. " Erichs Naturverbundenheit zeigte sich in der Zeit, die er im Wald
verbringen konnte, bei seinen Spaziergängen. " Seiner Familie ist Erich
ein guter Vater und Großvater gewesen und das soll er euch - auch
über den Tod hinaus - bleiben. " Er hat so manche
Krankenhausaufenthalte in seinem Leben verkraften müssen. Dabei bin ich
ihm denn auch mehrmals begegnet und habe seine zuversichtliche und zufriedene
Art kennen- und schätzen gelernt.
Aber nicht nur die Erinnerungen an Erich bleiben uns. Wenn da
nicht unser Glaube wäre, stünde es sehr traurig um uns; vor allem
jetzt in dieser Stunde, wo wir Abschied von Erich nehmen müssen und uns
fragen, ob es wirklich das Ende ist. Als Christen wissen wir mehr über
das, was nach dem Sterben bleibt. Unser Glaube, der uns nicht resignieren und
verzweifeln lässt. Als Christen sind wir im Angesicht des Todes von Erich
nicht ohne Hoffnung, denn wir glauben, dass Erich auch und gerade über den
Tod hinaus gehalten und geliebt wird. Ob wir leben oder sterben, wir sind in
Gottes Hand und bleiben in ihr aufgehoben auch nach dem Tod. Wir glauben, dass
dieses Ja Gottes auch über dem Leben und Sterben von Erich gesprochen
wurde. Wir nehmen heute Abschied von Erich unter dem Kreuz Christi, diesem
Zeichen göttlichen Erbarmens. In diesem Zeichen wird sein Name nicht
vergessen. Ihr habt den Spruch ausgesucht: "Wenn uns etwas fortgenommen wird,
womit wir tief und wunderbar verbunden sind, so ist viel von uns selber mit
fortgegangen. Gott aber will, dass wir uns wieder finden, reicher um alles
Verlorene und vermehrt um jenen unendlichen Schmerz." In dieser Zuversicht
und mit dieser Verheißung verabschieden wir uns heute von Erich. Ich
wünsche euch und uns allen, dass wir den tröstenden Gott erfahren.
Dass wir aus seiner Kraft leben und einmal sterben können und in Gott
für immer das Leben finden. Amen.
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Johann Schumacher
Eheg. von Yvonne Heinen
Weywertz, den 14. September 2004
Spruch: "Wir wissen nicht, wie viel er stumm gelitten, so leise
wie er ging hat er gelebt, und wie ein welkes Blatt vom Baume schwebt ist
langsam ihm das Leben weggeglitten. Er gab uns Liebe alle Zeit, Gott lohn's ihm
mit der Ewigkeit."
Lesung aus dem Buch der Sprüche (Kap. 16) Vorwort: Johann
ist ein geduldiger Mensch gewesen. Hören wir dazu im Buch der Sprüche
geschrieben steht: Lesung aus dem Buch der Sprüche 1 Ein Mensch
denkt sich manches aus, aber das letzte Wort dazu spricht der Herr. 2 Der
Mensch hält alles, was er tut, für richtig; der Herr aber prüft
die Beweggründe. 3 Lass den Herrn über dein Tun entscheiden, dann
werden sich deine Pläne erfüllen! 6 Wenn ein Mensch treu zu Gott
hält und das Gute tut, wird ihm die Schuld vergeben. 9 Das Menschenherz
macht Pläne - ob sie ausgeführt werden, liegt beim Herrn. 16 Weisheit
und Einsicht zu erlangen ist unendlich viel wertvoller als Silber und Gold. 17
Der Weg redlicher Menschen führt am Unglück vorbei. Darum: Wer sein
Leben bewahren will, achtet auf seinen Weg. 21 Ein weiser Mensch steht in hohem
Ansehen; und je besser er redet, desto leichter überzeugt er. 22 Einsicht
schenkt denen, die sie haben, das Leben. 32 Geduld bringt weiter als Heldentum;
sich beherrschen ist besser als Städte erobern. 33 Menschen werfen das
Los, aber die Entscheidung kommt vom Herrn.
Evangelium: Vorwort: Wer lange hat leiden müssen, hat -
so sagt man zu Recht - das Kreuz getragen. Im Evangelium wird berichtet, wie
einer Jesus geholfen hat, das Kreuz zu tragen. Johann gleicht einem
Kreuzträger der Passionsgeschichte. Evangelium nach Lukas Als sie
Jesus hinausführten, ergriffen sie einen Mann aus Zyrene namens Simon, der
gerade vom Feld kam. Ihm luden sie das Kreuz auf, damit er es hinter Jesus
hertrage. Es folgte eine große Menschenmenge. Evangelium unseres Herrn
Jesus Christus.
Liebe Trauerfamilie, Betroffen sind wir hier beisammen, weil
einer weggegangen ist, den wir gern hatten, der so plötzlich und
unerwartet aus dem Leben der Familie gerissen wurde. Am vergangenen Freitag,
10. Sept. am Spätnachmittag, waren so viele Menschen fassungslos. Vor
wenigen Minuten haben wir ihn doch noch beim Spaziergang auf der Straße
gesehen. Einmal mehr wird uns mit dem plötzlichen Sterben von JOHANN
eine Wahrheit bewusst, ja ins Herz gebrannt - es ist ein Gedanke, der, so
selbstverständlich, doch immer wieder verdrängt wird: Mitten im Leben
sind wir vom Tod bedroht. Mittendrin. Tag für Tag, wenn wir unseren Dingen
nachgehen, da, mitten im Tun, können wir plötzlich ungefragt
gezwungen werden, die Sache halbvollendet, ohne ein abschließendes Wort
liegen zulassen und zu gehen. Die letzten Tage des Lebens von Johann, waren
gekennzeichnet von der Mühe seiner Krankheit: Mehrmals äußerte
er, als ob er es gespürt hätte, ich glaube, ich schaffe es nicht
mehr. Und trotzdem hatte er noch irgendwie ein Ziel vor Augen: die Goldhochzeit
in 1 ½ Jahren. Als Kind, als Jugendlicher und junger Erwachsener war
Johann ein so lebensfroher, ja heiterer, stimmungsvoller Mensch, der sich am
Leben in all seinen Facetten erfreuen konnte. Er war ein engagierte Mensch, der
sich im Vereinsleben einsetzte und mitmachte, ob es im Musikverein, im
Kirchenchor, im Theaterverein oder im Fußballverein war. Überall
dort brachte er sich ein, stellte seine Fähigkeiten in den Dienst der
Gemeinschaft. Er war Mitgründer der damaligen Pfadfindergruppe unserer
Pfarre in den Nachkriegsjahren. Sehr früh, mit 32 Jahren, verlor er
infolge eines Arbeitsunfalls sein Auge. Vor allem aber seine Krankheit seit 25
Jahren machten ihm sehr zu schaffen. Diese vielen, langen Jahre seiner
Krankheit haben ihn zutiefst geprägt und geformt. Aus dem lustigen und
heiteren Johann wurde mehr und mehr ein stiller und nachdenklicher Mensch, der
vor allem - weil ihm die physisch-körperlichen Kräften keine andere
Wahl ließen - die Ruhe und Zurückgezogenheit suchte. Wenn er
sich auch mehr und mehr ins Privatleben zurück zog, so nahm er trotzdem
bewusst am Leben der Pfarrgemeinde teil. Selbst wenn es ihm sehr mühsam
war, so verpasste er den Sonntaggottesdienst nicht, da war Johann für mich
immer wieder ein lebendiges Zeichen, ein lebendiges Denkmal von Glaube und
Treue eines Christenmenschen. In seiner Hilflosigkeit, Schwäche und
Krankheit war er - so habe ich ihn immer erlebt - zutiefst zufrieden und
dankbar. Johann war ein geduldiger Mensch, der seine Krankheit, seine Gebrechen
geduldig ertrug... und vor allem im Gebet ertrug. Im Gebet hielt Johann
Rückblick und Ausblick. Er erkannte, dass in seinem Leben Christus Leid
und Lasten mit ihm getragen hat, dass er ihn gestärkt und gelenkt hat. Der
körperliche Verfall in den letzten Jahren seines Lebens brachten einen
inneren Blick mit sich. Auch am Geschehen in der Welt nahm er inneren
Anteil, interessierte und informierte sich. Aber nicht nur das Weltgeschehen,
auch das konkrete Leben in Dorf und Pfarre nahm er bis zuletzt mit Interesse
wahr. Aber auch rückblickend interessierte er sich sehr für die
Lokalgeschichte und hat hierzu auch mehrere Abhandlungen zur Regionalgeschichte
geschrieben. Jeder von uns hat seine Erinnerungen an Johann. Sein Leben, wie
das Leben eines jeden Menschen ist so vielfältig, dass ich es hier nur in
ganz wenigen Grundzügen aufzeichnen kann. Sicherlich dürfen wir
sagen, dass Johanns Leben nicht umsonst war, dass er nicht umsonst gelebt hat.
Genau darauf kommt es an... am Ende eines Lebens. Seine große Freude
waren die Enkelkinder, die in ihm sicherlich ein Vorbild sehen können und
sehen dürfen. Der heutige 14. Sept. ist das Fest "Kreuzerhöhung":
Johann hat sicher ein schweres Kreuz, sein Kreuz zu tragen gehabt. Im
täglichen Gebet hat er immer wieder um Hilfe beim Tragen seines eigenen
Kreuzes gebetet. An diesem Kreuz ist er nicht zerbrochen, sondern daran
gewachsen. Kreuze gab man früher den Sterbenden in die Hand und den
Toten mit ins Grab, damit sie sich daran halten konnten. Auch Johann fand im
Kreuz Halt. Ich wünsche, dass es auch uns so geht, dass wir in all unseren
Nöten im Kreuz Halt finden. Das Kreuz ist ein Hoffnungszeichen, denn Jesus
steht gerade beim hilflosen, schwachen Menschen. Das Kreuz hat Johann Leben und
Hoffnung gegeben. Am heutigen Fest "Kreuzerhöhung" können wir nur
erahnen, wie viel und wie oft Johann am Kreuz hinauf geblickt hat, weil er
darin die Botschaft des neuen Lebens in Christus erblickte. Unter diesem
Zeichen feiern wir nun miteinander Eucharistie, Tod und Auferstehung Jesu.
Das Kreuz gehört zu unserem Leben. Jetzt feiern wir - wie jeden
Sonntag - den Glauben an den, der für uns und mit uns das Kreuz trägt
und uns in Freud und Leid nicht allein lässt. Liebe Mitchristen, Viele
Menschen verbinden mit dem Zeichen des Kreuzes Leid und Schmerz. Für
Johann ist das Kreuz aber ein Zeichen des Lebens über den Tod hinaus
gewesen. So wünsche ich uns, dass wir - mit Johann glauben, dass die
Kreuze des Lebens wie in der Musik und im Gesang, auch erhöhen.
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Hermann-Joseph Schumacher
Eheg. von Helga Löw
Weywertz, den 28. September 2004
Einleitung: Mit folgenden Herbstgedanken: "Sacht fällt
mit dem Laub der Sommer von den Bäumen. Leise spült der Regen das
Leben aus der Welt. Sanft versinkt im Staub ein Hauch von Sonnenträumen;
Schatten wehn entgegen, wer dem Wind sich stellt. Nichts bleibt wie es war, und
nichts wird ewig währen; Ewig nur der Kreis von Werden und Vergehn. Was
die Welt gebar, wird Neues stets gebären, Laub oder Leben sei's: Es
stirbt, um zu entstehn.
Liebe Familie von Hermann-Joseph, liebe Bekannte und Freunde
unseres Verstorbenen, Hermann-Joseph war erst 63 Jahre alt und hätte
noch so gerne gelebt. Er hat das Leben geliebt. Aber der Tod kennt keinen
Kalender. Oft kommt er ohne vorher anzuklopfen. Dagegen lässt er viele
in Alten- und Pflegeheimen liegen, die schon lange auf den Tod warten und froh
wären, wenn sie endlich sterben dürften. Aber sie müssen
weiterleben. Das ist doch ungerecht... höre ich immer wieder. Es ist hart,
wenn plötzlich eine Krankheit auftritt und binnen weniger Wochen zum Tod
führt. Irgendwo ist das nicht zu fassen, auch wenn es eine medizinische
Erklärung gibt. Es ist eben ein Vater, der sich für seine Familie
eingesetzt und so deren Leben geprägt hat. Ihr hatte gehofft, die
Krankheit hinauszögern zu können, aber diese war stärker.
Vor zwei Wochen empfing Hermann-Joseph das Sakrament der Krankensalbung im
Malmedyer Krankenhaus. Als ich ihm das Sakrament gespendet habe, da hat er
seine Hand entgegengestreckt und die meine lange festgehalten. Ich glaube, dass
das, was im Zeichen des Sakramentes geschehen ist, ihm in Wahrheit zuteil
wurde: dass Gott ihm, in seinem sterben, die Hand entgegengestreckt hat und
dass er sie ergriffen hat und darin erfahren durfte: Ich bin in Gott Hand
geborgen und vollendet. Leitgedanke: "Obwohl wir Dir die Ruhe gönnen, ist
voller Trauer unser Herz. Dich leiden sehen und nicht helfen können, das
war für uns der größte Schmerz." Es war schlimm für
euch, liebe Familie, diese böse Krankheit von Hermann-Joseph miterleben zu
müssen. Es war schwer mit anzusehen, wie er immer weniger wurde und
sterben musste. Aber ihr seid nicht von seiner Seite gewichen und seid bei ihm
gewesen bis zum letzten Atemzug. Das enge Zusammensein der letzten Tage ist nun
zu Ende. Bald wird der Alltag wieder einkehren. Aber er wird nicht mehr so sein
wie früher, weil Hermann-Joseph euch fehlt. Der Wald, die Bäume
und die Arbeit waren sein Leben.... von Jung an. Wenige Stunden nach
Herbstanfang hat Hermann-Joseph sein Leben dem Schöpfer zurück
gegeben. Unser deutsches Wort "Herbst" bedeutete ursprünglich so viel wie
"Zeit der Ernte" "Pflückzeit". Im Englischen sagt man es noch heute
für Herbst "harvest", d.h. Ernte. Nun ist auch die Zeit der Ernte für
Hermann-Joseph gekommen. Deshalb lasst mich mit einem Herbstgedanken von Rilke
enden:
Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in
den Himmeln ferne Gärten; sie fallen mit verneinender Gebärde. Und in
den Nächten fällt die schwere Erde aus allen Sternen in die
Einsamkeit. Wir alle fallen. Diese Hand da fällt. Und sieh dir andre an:
es ist in allen. Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in
seinen Händen hält. Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Liebe Trauerfamilie, Was einen Menschen wertvoll in der
Erinnerung seiner Mitmenschen macht, macht ihn auch wertvoll in den Augen
Gottes. Alles, was ein Mensch aus Glauben und Liebe getan hat, verbindet ihn
mit Gott. Das ist die echte ERNTE, die nicht vergehen wird und in die Ewigkeit
hinein blüht. Amen.
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Aloys Leyens
Wwer von Anna Schäfer
Weywertz, den 18. Oktober 2004
Liebe Trauerfamilie, liebe Mitchristen, Wir nehmen heute
Abschied von Aloys Leyens, der am 2. November 1922, also vor fast 82 Jahren, in
Bütgenbach als viertes Kind das Licht der Welt erblickte. Noch zwei
weitere Geschwister werden folgen. Zwei seiner Brüder kehrten nicht mehr
aus dem Krieg zurück. Die einzige Schwester verstarb vor einigen Jahren.
Am 26. Mai 2001, also vor 3 Jahren, durften Anna und Aloys das Goldene
Ehejubiläum feiern. Nie hatten sie ernsthaft geglaubt dieses Fest feiern
zu können. Umso glücklicher waren sie und ihre Familie, dieses Fest
miteinander gefeiert zu haben. Am 12. März diesen Jahres verstarb
Anna. "Herr Pastor, für wie lange habe ich es noch!" fragte mich Aloys
am Tag vor seinem Tod, als ich ihm die Krankensalbung spendete und die
Krankenkommunion gab. Und er fragte es mit klarer und kräftiger
Stimme... so dass wohl keiner geahnt hätte, dass er wenige Stunden
später sein Leben dem Schöpfergott schon zurück geben
würde. Aber die Stunde kennt in der Tat niemand...und das ist ein
Segen, es nicht zu wissen, wann wir vor Gott hintreten, mit unserem Leben. Wir
wissen weder den Tag noch die Stunde. Niemand hätte wohl gedacht, dass wir
schon heute von Aloys Abschied nehmen würden. Es bleiben Trauer und
Schmerz. Der Tod kommt unerwartet. Die Frage von Aloys wenige Stunden vor
seinem Tod, wird zu einer Anfrage an uns alle: "Wie lange habe ich es noch?"
Keiner kennt die Stunde. Seid deshalb wachsam, achtet auf das, was Gott von
euch will, zu jeder Zeit und zu jeder Stunde. Und Aloys war bereit... bereit zu
sterben. Und auch das will sein Tod uns sagen: Unser Leben ist nicht in unserer
Hand, es liegt nicht in unserer Verfügungsgewalt. Es ist uns vielmehr
anvertraut und als Aufgabe übergeben. Der das Leben gibt, er nimmt es
wieder entgegen. Und Aloys bezeugte das in seinem Leben. Aloys war ein
regelmäßiger Gast in unserer Pfarrbibliothek, wo es wohl keinen
Bergroman mehr gibt, den er nicht bereits gelesen hätte. Um Berge geht es
ja auch in unserem Glauben. Da ist der Ölberg, der uns deutlich zeigt,
dass Jesus uns nicht mit großen Worten abspeist, sondern selbst unseren
Weg bis in den Tod vorgegangen ist. Bis in die Todesangst hinein hat er unser
Leben geteilt. Und das soll uns stärken. Denn unser Glaube sagt: Sein Weg
ist nicht im Tode geendet, sondern lebt weiter und will uns auch dorthin holen.
Und dann ist da der Berg der Verklärung. Damals auf dem Berg der
Verklärung fragten sich die Jünger, was das sei: von den Toten
auferstehen, ins Leben kommen und im Leben bleiben. Auf diesem Berg sagt Jesus
zu seinen Jüngern und damit zu uns allen: "Habt keine Angst, ich bin
gekommen, damit ihr das Leben habt" Und ich glaube und bin davon
überzeugt, dass unter den vielen Bergromanen auch der Berg der
Verklärung war, an dem sie Jesus schauen durften und mit ihm das Leben
vollenden konnte. Liebe Mitchristen, Jesus nahm Petrus, Johannes und
Jakobus beiseite und stieg mit ihnen auf einen Berg, um zu beten. Und
während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes, und
sein Gewand wurde leuchtend weiß. So wie Jesus sich verwandelte, so ist
der Tod auch eine Verwandlung, er eröffnet den Weg in ein Leben, das
dieses Leben an Herrlichkeit und Freude unendlich übertrifft.
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Trinchen Arloff-Noel
Wwe von Hubert Arloff
Herbesthal, 30. Oktober 2004
Lesung Lesung aus dem 1. Johannesbrief Seht, wie
groß die Liebe ist, die der Vater uns geschenkt hat: Wir heißen
Kinder Gottes, und wir sind es. Die Welt erkennt uns nicht, weil sie ihn nicht
erkannt hat. Liebe Brüder, jetzt sind wir Kinder Gottes. Aber was wir sein
werden, ist noch nicht offenbar geworden. Wir wissen, dass wir ihm ähnlich
sein werden, wenn er offenbar wird; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Wir
wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben hinübergegangen sind, weil wir
die Brüder und Schwestern lieben. Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Daran
haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So
müssen auch wir für die Brüder und Schwestern das Leben
hingeben. Wort des Lebendigen Gottes.
Evangelium: Mt 11,28-30 Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt
und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein
Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen
demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch
drückt nicht, und meine Last ist leicht.
Liebe Trauerfamilie, liebe Mitchristen, Mit 92 Jahren ist
Trinchen verstorben. Ein hohes Alter hat sie erreicht - Gott sei Dank. Das
hätte wohl keiner von uns gedacht, dass es mit Trinchen auf einmal so
schnell gehen würde. Ganz plötzlich hat sie in der Nacht von Dienstag
auf Mittwoch - am frühen Mittwoch Morgen, dem 27. Oktober (2004) im Alter
von 92 Jahren in Ruhe ihr Leben dem Schöpfer zurück gegeben. An einem
27. des Monats verstarb auch Hubert im Jahre 1985, vor 19 Jahren. Nach der
Hüftoperation kam sie in die Geriatrie, ihr allgemeiner Zustand
verschlechterte sich, dann ging es ihr wieder bedeutend besser... so dass ihr
Tod schließlich sehr plötzlich kam. So wie sie gelebt hat, wie sie
war, ist sie auch gestorben: zufrieden, betend, bei Gott Trost und Hilfe
suchend und findend. Jeder und jeder von uns wird seine Erinnerungen an
Trinchen haben, die für einen jeden von uns ganz verschieden sein
mögen. So manche Kindheitserinnerungen habe ich an Trinchen, wenn sie zu
uns zu Besuch kam, freudestrahlend, lachend, erzählend... so lachte auch
ich als Kind, da man spürte, von Trinchen ging Lebensfreude und Frohsinn
aus. Dann, als Kaplan in Eupen, wenn ich sie besuchte, wenn sie mich
einlud, einen guten Kuchen backte oder sonst wie eine Freude zu bereiten
suchte. Trinchen war ein selbstloser und hochherziger Mensch, der vor allem ihr
Leben im Dienst an andere lebte. Da steckte kein "Muss" dahinter, sondern das
für jeden da sein wollen, anderen helfen und Gutes tun, steckte tief in
ihr, von Kind auf. Selbst in ihrem Leben leidgeprüft, konnte sie Trost
spenden, weil sie wusste, wie es Menschen in geprüften und geplagten
Zeiten zu Mute sein muss. Bei ihr fanden Menschen ein offenes Ohr, ihr konnte
man Sorgen und Nöte anvertrauen. In vielerlei Hinsicht kann sie uns
dabei sicherlich Vorbild sein und uns Lebenden darin ein Zeichen sein. Ein
weiteres Wesenszug von Trinchen war ihre Gottverbundenheit, die sich deutlich
in ihrer Verehrung der Mutter Gottes zeigte. Wie oft hat sie ihre und die
Sorgen anderer auf den Pilgerwegen nach Lourdes mitgenommen. Aber vor allem im
Gebet fand sie das große Vertrauen, das ja auch berechtigt ist. Im
Evangelium sagt Jesus: "Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und unter Lasten
stöhnt. Ich werde euch Ruhe verschaffen". Dieses Wort gilt für
Trinchen. Es gilt aber auch für uns, den Lebenden. Mit unseren Lasten,
mit unseren Sorgen dürfen und können wir zum Herrn kommen. Wir
brauchen unser Leben nicht allein zu tragen - Christus trägt es mit. Wenn
wir mit ihm sprechen, so wie Trinchen es tagtäglich tat, denn spürt
sie mehr und mehr, wie der Herr sie trägt über alle Niederungen des
Lebens, ja über den Tod hinaus. Liebe Familie und Freunde von Trinchen,
Wir geben das Leben von Trinchen heute endgültig in die Hand Gottes
zurück. Möge sie in der Gemeinschaft mit Christus die endgültige
Vollendung ihres Lebens finden. Amen.
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Toni Haas
Eheg. von Franziska Conrads
Weywertz, den 20. November 2004
Spruch: "Nicht trauern wollen wir dass wir dich verloren
haben, sondern dankbar sein, dass du so lange bei uns warst. Wer im
Gedächtnis seiner Lieben lebt ist ja nicht tot, er ist nur fern. Tot ist
nur, wer vergessen ist."
Lesung aus der Offenbarung des Johannes (21,2ff.) Ich sah die
heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie
war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt hat. Da
hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes
unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden sein Volk
sein; und er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren
Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine
Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Er, der auf dem Thron
saß, sprach: Seht, ich mache alles neu.. Ich bin das Alpha und das Omega,
der Anfang und das Ende. Wer durstig ist, den werde ich umsonst aus der Quelle
trinken lassen, aus der das Wasser des Lebens strömt. Wer siegt, wird dies
als Anteil erhalten: Ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein.
Evangelium nach Lukas (12,36-37) Seid wie Menschen, die auf
die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm
öffnen, sobald er kommt und anklopft. Selig die Knechte, die der Herr wach
findet, wenn er kommt! Amen, ich sage euch: Er wird sich gürten, sie am
Tisch Platz nehmen lassen und sie der Reihe nach bedienen.
Liebe Trauerfamilie Oekoven hat ihm hier gefehlt, seine
geliebte Heimat. Wenn er auch hier bestens versorgt war und es ihm an nichts
fehlte und es gesundheitsbedingt auch nicht mehr anders ging, so fehlte ihm ,
dem Oekovener Urgestein, seine Ortschaft Oekoven mit der romanischen Kirche St.
Briktius erbaut um ca. 1200 und als Höhepunkt des dörflichen Lebens
das Schützenfest, die Kirmes der St. Sebastianus Schützenbruderschaft
von 1925. Nun hatte es ihn aber nach Eupen-Malmedy verschlagen und hier
fehlte ihm sein Oekoven. Sein Herz hing daran, was sich aber auch in
mannigfaltigen ehrenamtlichen Diensten konkret zeigte. Er hat sich stets in den
Dienst einer guten Sache gestellt. Selbstlos, oft unbemerkt, auch unbedankt,
hat er sich für die Gemeinschaft engagiert. Tagaus, tagein hat er so
unschätzbare Arbeit für andere geleistet. Herr Toni Haas hat ein
bewegtes, glückliches und zufriedenes Leben gehabt. Wer unter uns nicht
nicht ehrenamtlich aktiv ist, sollte sich angesichts des Todes von Toni Haas
überlegen: Freiwillige und ehrenamtliche Hilfe in Pfarre, Dorf, Vereine,
usw... trägt nachweislich dazu bei, unsere Vitalität, unser
Selbstwertgefühl und unsere Zufriedenheit zu steigern - und dadurch unser
Leben zu verlängern. Und Toni Haas ist ein beredtes Beispiel
dafür. Nun, ich werde nicht in alles Einzelheiten auf dieses
reichhaltige Leben eingehen. Dazu gibt es andernorts Gelegenheit. Seit 1947,
d.h. seit 57 Jahren, ist unser Verstorbener mit Frau Franziska Conrads
verheiratet. Seine beiden Enkelkinder Sandra und Patrick sind sein ganzer
Stolz. Toni Haas ist ein Mensch, dessen Namen und Tun untrennbar mit seinem
Heimatort verbunden ist, der viel für sein Dorf geleistet hat. Sein
persönliches Versprechen, sich mit aller Kraft für seine Heimat
einzusetzen, wenn er nach seiner Verwundung 1941 wieder genesen sollte, hat er
mehr als eingelöst. Gerade in der Kriegszeit hat er etwas von der Not, den
Schmerzen und dem Leid entdeckt. Vielleicht hat er darin auch sein eigenes
Fragen und Suchen entdeckt. Neben seinem Einsatz um die
Kriegsgräberfürsorge und im Geschichtsverein möchte ich vor
allem seinen Einsatz in der St. Sebastianus Bruderschaft Oekoven hervorheben.
Seit 73 Jahren Mitglied dieser Bruderschaft ist schon
außergewöhnlich und davon etwa 40 Jahren als Schriftführer
dieser Vereinigung. Als Pfarrer - ich bin leider nur wenige Monate,
nämlich seit Juli d. J. sein Pfarrer - ist es mir besonders wichtig,
seinen langjährigen - fast 25-jährigen - Einsatz im Kirchenvorstand
der Kirchengemeinde hervorzuheben und hier seine Bemühungen für den
Erhalt der St. Briktius-Pfarrkirche zu unterstreichen. Aber nicht nur die
materiellen Belange der Kirche lagen ihm am Herzen. Auch die Seelsorge und das
Pfarrleben hat er durch seinen Einsatz im Pfarrgemeinderat mitgeprägt und
den Pfarrer unterstützt. Mensch wie Toni Haas brauchen wir, die zum
Beispiel das Leben der Pfarrgemeinde schriftlich dokumentieren und aufzeichnen
und damit der Nachwelt umfangreiche und so wertvolle Aufzeichnungen
hinterlassen. Gerade seine Unterlagen waren die Grundlage für eine
umfangreiche Chronik der Bruderschaft Okeoven anlässlich ihres
75-jährigen Jubiläums. Dass unser Verstorbener eine rheinische
Frohnatur war, zeigt auch sein Einsatz im Karneval, wo er als Verfasser von
dörflichen Szenen in der "Bütt" bekannt war. Überhaupt keine
Feier verlief ohne irgendeine dichterische Geschmacksprobe unseres
Verstorbenen. Kurz zusammengefasst, hat Toni Haas seine Heimat, sein
Heimatort, geliebt und diese Liebe auch versucht anderen nahe zu bringen, diese
Begeisterung für seine Heimat auch auf andere überspringen zu lassen.
Er war in seiner Heimat verwurzelt und diese Verwurzelung hat ihm viel
bedeutet. Mit seinem Leib war er in der heimatliche Erde verwurzelt, aber seine
Seele hat er Gott geweiht, d.h. sein Innerstes. Liebe Trauerfamilie, liebe
Freunde und Bekannte unseres Verstorbenen, Bei all seiner Verwurzelung in
Heimat und Glauben dürfen wir darauf vertrauen, dass Christus Herrn Toni
Haas wie auf Adlerflügeln in die neue Welt hinübergetragen hat. Wir
dürfen darauf vertrauen, dass er nun die Fülle des Lebens und des
Glücks für immer erfährt.
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Alain Reinertz
Weywertz, den 25 . November 2004
Spruch: "Der allmächtige und barmherzige Gott schenke uns
die Gnade und die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die wir nicht ändern
können."
Evangelium: Mt 2,1-12 Als Jesus zur Zeit des Königs
Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem
Osten nach Jerusalem und fragten: Wo ist der neugeborene König der Juden?
Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.
Herodes rief die Sterndeuter heimlich zu sich und ließ sich von ihnen
genau sagen, wann der Stern erschienen war. Dann schickte er sie nach Betlehem
und sagte: Geht und forscht sorgfältig nach, wo das Kind ist; und wenn ihr
es gefunden habt, berichtet mir, damit auch ich hingehe und ihm huldige. Nach
diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den
sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war;
dort blieb er stehen. Als sie den Stern sahen, wurden sie von sehr großer
Freude erfüllt. Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine
Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm. Dann holten sie ihre
Schätze hervor und brachten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe als Gaben dar.
Weil ihnen aber im Traum geboten wurde, nicht zu Herodes zurückzukehren,
zogen sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land.
Einleitung
Was sich in den letzten Tagen abgespielt hat an Schrecken,
Bestürzung, innerer Auflehnung und Erschütterung, kann nicht in Worte
gefasst werden. Fassungslos suchen wir nach Gründen, nach irgend etwas,
das ALAIN im Letzten dazu bewegt hat. Er hatte doch so viele Pläne
für die Zukunft. Alain hat in seinem Leben mit scheinbar ruhiger
Sicherheit und innerer Festigkeit seinen Weg genommen. Wir haben ihn gekannt
als verlässlichen, pflichtbewussten, hilfsbereiten und aufrechten
Menschen, als ein gestandenes "Mannsbild". Sein Leben ist nun
Stückwerk geblieben. Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Er muss in
eine Situation geraten sein, die ihm als grausame Ausweglosigkeit erscheinen
musste. Warum nur? Wir wissen es nicht. Wir bleiben zurück mit Fragen. Mit
der Grausamkeit des Todes. Aber: Bleiben uns nur Entsetzen und das Klagen? Was
glauben wir denn? Wenn wir den Eltern von Alain ein wenig folgen wollen, dann
muss uns ein solcher Tod auch ans Herzstück unseres Glaubens bringen.
So darf angesichts des Todes und gerade auch des Todes von Alain, von der
Auferstehung Jesu geredet werden. Und im Blick auf ihn dürfen wir glauben,
dass unser Tod von seiner Liebe und seinem Leben umfangen ist. In der Trauer
und in den Tränen und Schmerzen, ist Christus, der lebt. Das ist unser
Glaube und gerade für Alain. Wir alle sind eingeladen, für ihn zu
beten.... und für seine Angehörigen, dass sie die Gnade und die
Gelassenheit finden, das anzunehmen, was sie nicht ändern können.
Ansprache
"Das hätten wir aber nicht gedacht...." "Damit haben wir aber
nicht gerechnet...." "Er war doch immer ein so ruhiger Junge".
Liebe Trauerfamilie, liebe Freunde und Bekannte von
Alain, Solche oder ähnliche Worte habe ich in den letzten Tagen allzu
oft gehört. Das, was da am vergangenen Samstag geschah, hat Eure Familie
und viele unter uns grundlegend verändert. "Wir können seinen
(Alains) Tod nicht begreifen", so habt Ihr es oft genug in den letzten Tagen
gesagt, ja, wer kann das schon begreifen, was da passiert ist? Ihr habt in den
vergangenen Tagen gegrübelt und überlegt. Ihr habt euch Fragen
über Fragen gestellt - weitergekommen seid Ihr nicht. Deshalb habt ihr
euch auch folgenden Gedanken ausgesucht, oder besser gesagt selbst
umgeschrieben, der das Unbeschreibliche zum Ausdruck bringen kann: (Spruch)
Es gibt Dinge im Leben, die hinterlassen nur Fragen, aber keine Antworten.
Alain selbst hat auch keine Antwort gegeben... Er nimmt sie mit ins Grab. Wir
werden lernen müssen, damit zurecht zukommen. Wir werden lernen
müssen, mit diesen Fragen zu leben. Und selbst wenn wir eine Antwort
wüssten - würde sie Euch, würde sie uns weiterhelfen? Es
kann im Leben eines Menschen so dunkel werden, dass er keinen Ausweg mehr
für sich sieht. Und keiner kann mehr helfen. Sage bitte niemand, er sei
vor solchen Dunkelheiten gefeit/resistent. Wir sind uns des Lebens niemals
sicher, bis zum letzten Atemzug. Was bleibt, ist die Ohnmacht. Mit dieser
Ohnmacht sind wir hier. In dieser Kirche. Vor Gott. Es ist jetzt nicht die
Zeit, oberflächliche und pathetische Worte dahinzureden... Es ist die
Zeit, auszuhalten, miteinander auszuhalten, mit einem suchenden Blick auf Jesus
Christus, der am eigenen Leib all das durchlitten hat, was das Leben einem
zumuten kann. "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen" So oder
ähnlich fragt auch Ihr. Gott: Warum? Warum muss dieses Jahr für uns
so entsetzlich enden? Traut Gott diese Frage zu! Wer, wenn nicht ER, kann
hinter die Dunkelheit schauen? Was bleibt, ist die Ohnmacht. Und das
Suchen. Dieses, das Suchen, verbindet euch, verbindet uns mit Alain. Ganz
bewusst habe ich als biblischen Text für diesen Gottesdienst eine
Geschichte genommen, in der Menschen auf der Suche sind. "Wo ist der
neugeborene König der Juden? wir haben seinen Stern aufgehen sehen und
sind gekommen, um ihm zu huldigen", so beginnt die Erzählung von den
Sterndeutern auf der Suche nach dem Leben, die Suche nach dem Sinn, die Suche
nach der Wahrheit, kurzum, die Suche nach dem Stern, der mich hinbringt zu dem,
der das Leben ist. Alain... an sich ein junger Mensch, wie viele andere
auch: fleißig, korrekt, freundlich, grüßte... Und dazu
hilfsbereit.... machte mit beim Fußball, im J.G.V..... und an so manch
anderen Orten. Und dann auch wieder ein "Einzelgänger", verschlossen,
beteiligte sich zwar am Gespräch der anderen... ohne aber notwendigerweise
etwas von sich preiszugeben, von sich zu erzählen. Er war ein Mensch, der
keine halben, sondern ganze Sachen machte. Da konnte er konsequent sein,
mitunter auch hartnäckig; dann, wenn es um die Klarheit ging - da war er
kein Freund von faulen Kompromissen. Jeder, der sich mit der Nacht
auskennt, weiß, dass da nicht immer Sternenhimmel ist. Manchmal ist der
Himmel bedeckt, ganz dunkel. Dann muss man die Finsternis aushalten und hoffen,
dass irgendwann der Stern sich wieder zeigt. Am vergangenen Samstag war es
leider anders. Da, als ALAIN den Stern, der ihm den Lebensweg zeigte, aus den
Augen verloren hatte, da fehlte ihm die Kraft zu warten, bis der Stern wieder
aufleuchtete. Wo habt Ihr, wo haben wir unseren Platz in dieser Geschichte,
in dieser Dreikönigsgeschichte? Wie weit sind wir gekommen auf dem Weg? Wo
befinden wir uns im Moment? Irgendwo taumeln wir auf diesem Weg hin und her in
der stillen Hoffnung, dass uns dieser Stern nicht verloren geht und dass dann,
wenn wir ihn nicht mehr sehen, noch genügend Kraft bleibt, um auszuhalten
und zu warten, bis wir ihn wieder entdecken: diesen Stern, dieses Licht des
Lebens, das uns die Dunkelheit aufreißt und wieder nach vorne blicken
lässt. Doch nun wieder zurück nach hier: Noch bestimmen Trauer
und Sprachlosigkeit unser Leben. Aber ich bin mir sicher, dieser Stern zieht
vor uns her, oft noch verhalten, manchmal schon ein wenig heller. Und wenn wir
die Hoffnung nicht aufgeben, dass dieser Stern für uns leuchtet, auch wenn
wir nichts von ihm sehen, dann wird er uns eines Tages wieder zum Leben
führen. Vertrauen wir darauf, dass für ALAIN dies schon
Wirklichkeit ist. Vertrauen wir darauf, dass der Stern seines Lebens, den er am
vergangenen Freitag nicht mehr sehen konnte, dass dieser Stern ihn durch das
Dunkel des Sterbens hindurch hin zu jenem Gott geführt hat, der jedes
menschliche Leben versteht und in seinen Händen hält, auch über
den Tod hinaus. Und beten wir darum, dass in uns dieses Vertrauen - Schritt
für Schritt - wächst und stärker wird als die Ohnmacht und das
Entsetzen, die uns augenblicklich lähmen.
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Gerta Kelternich-Weynand
Wwe von Freddy Kelternich
Bütgenbach, den 01. Dezember 2004
Spruch: "Auferstehung ist unser Glaube. Wiedersehen unsere
Hoffnung. Gedenken unsere Liebe." Lesung: Text von Augustinus
Evangelium: Lk 12,36-37 (keiner kennt den Tag noch die Stunde)
Liebe Familie von Gerta, liebe Bekannte und Freunde, Betroffen
sind wir hier beisammen, weil eine weggegangen ist, die wir gern hatten. So
plötzlich und unerwartet. Am vergangenen Freitag, 26. Nov. waren so viele
Menschen fassungslos. Wir haben sie doch noch gestern oder vor einigen Tagen
gesehen... im Geschäft, in der Kirche, im Auto... So habe ich in den
letzten Tagen unzählige Male gehört. Einmal mehr wird uns mit dem
plötzlichen Sterben von GERTA eine Wahrheit bewusst, ja ins Herz gebrannt
- es ist ein Gedanke, der, so selbstverständlich, doch immer wieder
verdrängt wird: Mitten im Leben sind wir vom Tod bedroht. Mittendrin. Tag
für Tag, wenn wir unseren Dingen nachgehen, da, mitten im Tun, können
wir plötzlich ungefragt gezwungen werden, die Sache halbvollendet, ohne
ein abschließendes Wort liegen zulassen und zu gehen. Mit aller
Dringlichkeit will uns damit gesagt werden, nicht so zu leben, als ob wir
niemals sterben müssten, uns nicht gedankenlos vom Leben treiben zu
lassen. Was bleibt denn wirklich, wo wir nun GERTA heute zu Grabe tragen ?
Es bleiben wir, die Hinterbliebenen, es bleibt das Gedenken ihrer Familie, die
gute Erinnerung vieler Freunde und Bekannten, die hier versammelt sind.
" |
Es bleibt die Erinnerung, das Gedenken an eine sanfte,
gutmütige und angenehme Frau, die ihr Leben in aller Schlichtheit,
Behutsamkeit und Diskretion führte. |
" |
Es bleibt das Gedenken an einen Menschen, die ihre
Verbundenheit mit ihrem vor 17 Jahren verstorbenen Mann Freddy auch über
den Tod hinaus lebte und die in der Hoffnung lebte, einmal wieder mit ihrem
Mann zusammen sein zu dürfen. (s. Spruch) |
" |
Es bleibt eine Frau, vor der wir uns mit Achtung und
Respekt verneigen, da sie jahrelang ihren Schw.Vater pflegte und umsorgte. |
" |
Es bleibt ein Mensch, der nach dem Tod ihres Mannes, der
ihr so schwer gefallen ist, sich wieder gefasst hat, sich wieder mit Zuversicht
aufgemacht hat und das vertrauensvoll Leben angepackt hat. So lernte sie in
ihrem Alter das Auto fahren um sich eine gewisse Bewegungsfreiheit bewahren zu
können. |
" |
Es bleibt das Gedenken an einen Menschen, der bis ins hohe
Alter - und 81 Jahre ist gewiss ein "schönes" Alter - aktiv geblieben ist,
es sicherlich gesundheitlich-körperlich auch konnte, aber auch und vor
allem geistig aktiv blieb. |
" |
Es bleibt die Erinnerung an eine Frau, die sich kulturell,
gesellschaftlich und sozial interessierte, die sich über das Leben der
Pfarrgemeinde und Dorfgemeinschaft und darüber hinaus informierte. |
" |
Es bleibt das Gedenken an einen Menschen, der aktiv am
Leben der Christengemeinde teilnahm, indem sie keinen Sonntagsgottesdienst
ausließ und - bei aller Liebe zu ihrer Heimatpfarrkirche St. Stephanus -
sich öffnete für das Leben des Pfarrverbandes, indem sie auch
regelmäßig am Gottesdienst in der Michaelspfarrkirche Weywertz
teilnahm. |
" |
Es bleibt ein Mensch zurück, der sich nicht
zurück zog und das eigene Sofa hütete, sondern Menschen besuchte, auf
Menschen zu ging. |
Aber nicht nur die Erinnerungen an GERTA bleiben uns. Wenn da
nicht unser Glaube wäre, stünde es traurig um uns; vor allem jetzt in
dieser Stunde, wo wir Abschied von GERTA nehmen müssen und uns fragen, ob
es wirklich das Ende ist. Als Christen wissen wir mehr über das, was
nach dem Sterben bleibt. Unser Glaube, der uns nicht resignieren und
verzweifeln lässt. Als Christen sind wir im Angesicht des Todes von GERTA
nicht ohne Hoffnung, denn wir glauben, dass GERTA auch und gerade über den
Tod hinaus gehalten und geliebt wird. Ob wir leben oder sterben, wir sind in
Gottes Hand und bleiben in ihr aufgehoben auch nach dem Tod. Wir glauben, dass
dieses Ja Gottes auch über dem Leben und Sterben von GERTA gesprochen
wurde. Wir nehmen heute Abschied von Erich unter dem Kreuz Christi, diesem
Zeichen göttlichen Erbarmens. In diesem Zeichen wird sein Name nicht
vergessen. Als Familie habt ihr den sehr passenden Gedanken und Spruch
ausgesucht: (Spruch) In dieser Zuversicht und mit dieser Verheißung
verabschieden wir uns heute von Gerta. Ich wünsche euch und uns allen,
dass wir den tröstenden Gott erfahren. Dass wir aus seiner Kraft leben und
einmal sterben können und in Gott für immer das Leben finden. Amen.
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Eloi Bastin
Eheg. von Franziska Heck
Bütgenbach, den 04. Dezember 2004
Spruch: "Gehofft haben wir gemeinsam. Gekämpft hast Du
allein. Verloren haben wir Dich alle. Danke für den Weg, den Du mit uns
gegangen bist. Danke für die Hand, die uns oft so hilfreich war. Danke
für Deine Nähe, die uns Geborgenheit gab. Danke, dass es Dich gab!."
Lesung: Text "Stellen wir uns vor, wir stünden auf einem Bahnsteig "
Evangelium: Joh 12,23-26 " Jesus sagte: Die Stunde ist gekommen, dass
der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das
Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es
aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer an seinem Leben hängt, verliert
es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins
ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin,
dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn
ehren. "
Liebe Familie von Eloi, liebe Bekannte und Freunde, Schwere
Wochen und Tage liegen hinter Euch und hinter Eloi. Hinter Euch, bes. für
Dich, liebe Franziska, die Du um die Schwere und Unheilbarkeit seiner Krankheit
wusstest und für Eloi da warst bis zuletzt. Hinter Eloi, der ebenfalls
um die tödliche Krankheit wusste und immer bewusster die gemeine
Zerstörungskraft seiner Krankheit bis zum Ende aushalten musste. Die
Hoffnung auf Gesundheit, wie sie - seit Ausbruch der Krankheit - in den
vergangenen 1 ½ Jahren immer wieder aufgeblüht war, sie wurde
schmerzhaft enttäuscht. Ihr musstet zusehen, wie er Schmerzen litt und
sich darin wehrte und den Kampf doch verlieren musste, und konntet nichts mehr
tun als warten, ohnmächtig warten auf den Tod, der ihn befreien sollte.
Doch gerade dieses so tatenlose Warten wurde zur wichtigen Hilfe für Eloi:
Er konnte eure Nähe spüren, den Halt eurer Hand, die Kraft eurer
Gebete und die Hoffnung eures Glaubens. Nur: Festhalten konntet ihr Eloi
nicht. Ihr musstet seine Hand loslassen und müsst jetzt lernen, sie ganz
loszulassen. Das schmerzt sehr, einen Menschen einfach aus unserem Leben gehen
zu lassen. Wen wir gern haben, mit wem wir viele Tage unseres Lebens geteilt
haben, den können wir nicht einfach los-lassen. Eloi war eng mit Euch
verbunden. Eloi hat in seiner Krankheit das Leben mutig angepackt. Bis
zuletzt ist er tapfer und mutig gewesen. "Dass Sterben so lange dauert, habe
ich nicht gewusst", hat er gesagt. In diesem Augenblick geht euer Blick
zurück auf all die Jahre, die ihr mit ihm gelebt habt. Vieles möchtet
ihr in guter Erinnerung behalten.
|
Als ELOI noch im Vollbesitz seiner Kräfte war, hat er
versucht, wie wir wissen, sein irdisches Heim so schön wie möglich zu
gestalten. |
|
Wir haben Eloi gekannt als einen Menschen der stets
korrekt, exakt, genau gelebt hat. Wohl auch aus diesem Grund war er - auch
über seine Pension hinaus - ein geschätzter Mitarbeiter in der Firma,
in der er gearbeitet hat und für die er sich zu 100 % (und noch mehr)
engagiert und eingesetzt hat. |
|
Seiner Frau Franziska war Eloi ein liebevoller und
herzlicher Ehemann. |
|
Was ihn wohl auszeichnete war sein Interesse, sein
Engagement als Vereinsmensch. Hierzu wird Ralph Bodeux am Ende des
Gottesdienstes sprechen. |
|
Eloi war ein weltoffener Mensch, der sich für alles
und an allem interessierte. Sein Umgang mit den Menschen war von Herzlichkeit,
Entgegenkommen, Freundlichkeit und Gefälligkeit geprägt. |
In den letzten Monaten bin ich mehrmals bei ihm gewesen. Wir haben
miteinander geredet, gebetet, auch gelacht. Er hat das Sakrament der
Eucharistie und der Krankensalbung mehrmals empfangen. Wisst Ihr: Wie schwer
fällt es uns doch oft, Kranke zu besuchen, wenn wir wissen, dass es keine
Heilung mehr gibt. In meinem über 20 Jahren Dienst als Priester fällt
es mir noch immer schwer in solchen Situationen das rechte Wort zu finden.
Gottseidank: Denn sonst wären es wohl leicht dahin gesprochene,
nichtssagende Worte. Bei ELOI ist es mir anders ergangen, bei ihm habe ich
selber Stärkung und Ermutigung erfahren. Sehr schnell spürte ich
nämlich, dass er seinem Tod aus einer Hoffnung heraus entgegenging, die
ihn wohl auch zeit seines Lebens getragen hat, auch wenn dies kein Thema war,
das er anderen Menschen gegenüber geäußert hätte. Was wir
selbst - sozusagen als "Außenseite" dieses Vertrauens - an ihm sehen und
erfahren durften, waren seine liebenswürdige Art, sein Interesse für
das, was wir taten, seine Unterstützung mit Rat und Tat bei Fragen und
seine selbstverständliche Menschlichkeit. Der Tod eines Menschen
stellt Fragen an die, die wir die Hinterbliebenen nennen, an UNS: Wie
möchte ich gelebt haben, wenn es mit mir zum Sterben kommt? Wovon lasse
ich mich leiten? Unsere Anstrengungen, gute Menschen zu werden und gute
Menschen zu sein, bewegen sich zwischen Versuch und Irrtum. Wir haben in uns
die Sehnsucht, liebende Menschen zu sein, geliebt zu werden und zu lieben. Wenn
wir dieser Sehnsucht in uns Raum geben und immer bewusster danach leben, sind
wir, wie ich meine, auf einem guten Weg. Vertrauen wir jetzt miteinander
Eloi und uns selbst Gottes barmherziger Liebe an, die in Christus sichtbar
geworden ist. Feiern wir miteinander das Mahl Jesu, in dem er sich selbst uns
schenkte im Zeichen von Brot und Wein, zu dem er auch uns einlädt, um uns
zu zeigen, dass der TOD letztlich keine Macht über den hat, der sich
Gottes Liebe anvertraut.
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Franz Königs
Eheg. von Traudchen Cremer
Bütgenbach, den 16. Dezember 2004
Liebe Traudchen, liebe Familie von Franz, liebe Mitchristen,
Wir nehmen heute Abschied von einem lieben Menschen, der seiner
Familie ein so guter Vater gewesen ist. Sein Lebensinhalt waren seine Frau und
seine Kinder, seine Familie, für die er zeitlebens da war. Euch
erfüllt viel und tiefe Trauer am heutigen Tag des Abschieds. In euch
lebt aber auch sehr viel Dankbarkeit für Euren Vater und Ehegatten, der
bis zuletzt für Euch da war. Sein Tod kam sehr plötzlich, zumal
die Ärzte eine Besserung in Mont-Godinne mitteilten, wenn auch Franz
selber wahrscheinlich mehr über seinen Gesundheitszustand wusste, als er
preisgab... aus Liebe zu seiner Familie. Und dann kam doch so plötzlich am
Sonntag Morgen, in der Früh, die Nachricht, dass er sein Leben Gott seinem
Schöpfer zurück gegeben hat.
Franz war ein so geduldiger und stiller Mensch, ein Mensch, der
nicht gerne im Mittelpunkt war und trotzdem der stille, ruhende Mittelpunkt der
Familie war, die er um sich scharte und die sich um ihn versammelte. Bis
zuletzt hatte er sein Lächeln auf seinen Lippen... als würde er
sagen: Sorgt euch nicht, ich bin und bleibe für euch da... auch nun in
dieser anderen Welt. Und genau das glauben wir und deshalb sind wir hier
versammelt. Vertrauen wir Franz ganz der Liebe Gottes an. Er wird euch, er
wird uns - nicht zuletzt auch im Seniorenheim - fehlen. Aber wir wissen ihn in
unserer Nähe... wenn auch in einer anderen Form. Gott schenke ihm das
Ewige Leben.
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Lena Gehlen-Niessen
Wwe von Franz Gehlen
Bütgenbach, den 20. Dezember
Liebe Familie von Lena, liebe Mitchristen, Vor 2 Monaten, am
21. Okt, kam Lena ins Krankenhaus, das sie seitdem, mit nur einmal weniger
Stunden, nicht mehr verlassen sollte.
Wer hätte gedacht, dass es - trotz der Schwere ihrer
Krankheit - auf einmal so schnell gehen würde. Lena ist in ihrem Leben oft
und viel krank gewesen...und trotzdem: Hat sie sich nie aufgegeben, immer
wieder aufs Neue hoch gekrabbelt und mit Mut das Leben wieder angepackt.
Wir alle haben Lena als einen Menschen kennen gelernt, der
kontaktfreudig und offen war, ein Mensch, der sich im Beisein anderer wohl
fühlte und das Gespräch, den Kontakt zu anderen Menschen suchte. Ihre
zahlreichen Besuche bei Menschen und ihre Diskretion und Zurückhaltung
zeigen dies überdeutlich. Sie war ein freundlicher Mensch, herzlich im
Umgang mit anderen.
Lena war auch ein Mensch - und dies können sicherlich mehrere
unter uns bestätigen - für den Dienstbereitschaft keine leeren Worte
waren. Sie war ein Mensch, der gerne half, aushalf, ohne viele Worte, ohne
selbst im Mittelpunkt stehen zu müssen; aber im Stillen hat sie vieles
für sich getragen und bei sich behalten.
Ihr ganzes Leben war ein Leben im Dienen an andere... ob
während 25 Jahren im alten Krankenhaus in Bütgenbach oder bei der
langjährigen Pflege ihrer Eltern und ihres Mannes Franz. Lena hat ihr
Leben bis vor wenigen Wochen in der eigenen Hand behalten können. Die
kurze Krankheit hat gereicht, um sie spüren zu lassen, dass ihre Kraft am
Ende war. Sie hat sich dagegen nicht gewehrt, ja sie hat es angenommen. Am
vergangenen Freitag Morgen, in der Frühe, verstarb sie. Gott hat an ihrer
Tür angeklopft. Er hat sie abgeholt auf die letzte Etappe ihres nicht
immer leichten Lebenswegs. Und Gott hat sie bereits gefunden. Er kam, um bei
ihr anzuklopfen. Sie hat auf ihn schon gewartet und ihm die Tür
geöffnet.
Wir sehen mit den Augen des Glaubens ihr Sterben anders. Ihr ist
der letzte Advent ihres Lebens geschenkt worden. Gott ist ihr begegnet, er hat
sie an der Hand genommen und hat sie an ihr letztes Ziel geführt. Gott
selbst ist das sie erfüllende Licht. Sie ist angekommen und aufgenommen.
Gottes Licht leuchtet in ihr auf. So lebt sie nicht nur bei Gott, sie lebt auch
ganz mit Euch. Was jetzt noch durch Trauer und Schmerz verdunkelt ist, das wir
immer mehr von Gottes Licht erhellt.
Wenn wir LENA unseren Dank zeigen wollen - und wir haben ihr
wirklich viel zu verdanken -, dann können wir diesen Dank nicht besser
ausdrücken, als sie jetzt in unserem Beten in Gottes vollendende
Hände zu geben. Lena- so sagt unser Glaube - ist bei Gott; mit Gott ist
sie und bleibt sie mit uns verbunden. Sie ist nicht einfach weggegangen oder
verschwunden. Weil sie in Gott geborgen ist, kann sie auch bleibend mit uns
verbunden bleiben.
Cher Jean, Ce matin, nous voulons nous rappeler que Dieu se
souvient de tout ce qu'il a eu de vrai et de beau dans la vie de LENA et lui
demander de l'accueillir. Elle a servi, elle a aimé les siens. Et nous
savons bien que tout cela ne peut mourir. D'autres que moi seraient bien plus
habilités à vous parler d'ELLE pour évoquer les milles
raisons que nous avons pour rendre grâce aujourd'hui. Au travers de sa
vie se révélait une personnalité aux multiples facettes.
Elle était une personne sensible et serviable, discrète. Elle a
rendu service à beaucoup de monde. Jamais elle ne se mettait
elle-même en valeur. Il nous reste l'espérance, car nous n'avons
pas perdu LENA. L'amour ne disparaît jamais.
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Ida Wey-Heinen
Eheg. von Anton Heinen
Bütgenbach, den 29. Dezember 2005
Spruch: "Weinet nicht ich hab es überwunden, bin freit von
meiner Qual. Doch lasset mich in stillen Stunden bei euch sein noch manches
Mal. Was ich getan in meinem Leben, ich tat es nur für Euch. Was ich
gekonnt, hab ich gegeben, als Dank bleibt einig unter euch."
Liebe Familie von Ida, liebe Mitchristen, liebe Freunde und
Bekannte unserer Verstorbenen,
Es ist der sicher schwerste Moment im Leben des Ehegatten und im
Leben von Kindern, von der eigene Frau, von der Mutter unwiderruflich Abschied
nehmen zu müssen. Eure Anrede "Mama" oder "Mutter" bleibt unerhört.
Mit großem Schmerz spüren wir, dass die innige Vertrautheit, wie sie
zwischen Eurer Mutter und Euch, den Kindern, bestanden hat, nun abgebrochen
ist.
Und es kommen Euch Situationen in den Sinn, in der sich die Liebe
Eurer Mutter besonders ausgedrückt hat, die so sprechend und gleichzeitig
so schlicht sind: Wie sie Anteil nahm an Eurem Größer- und
Erwachsenwerden. Wie sie sich um Euer Glück und Fortkommen sorgte.
Ein jüdisches Sprichwort bringt es auf den Punkt: "Meine
schönste Erfindung, spricht Gott, ist die Mutter." Denn die Liebe einer
Mutter ist grenzenlos; sie hört niemals auf - Und darin verkörpert
sie - erstaunlich genug! - etwas von dem, wie Gott selbst ist. Viele Worte hat
Ida nie darum gemacht, das war ihre Sache nicht, - war sie doch eine ruhige und
stille, eine schlichte und sanfte Frau - doch wir alle habe es erleben
dürfen.
Und was Ida euch geschenkt hat, das möge Gott jetzt IHR
schenken: eine Liebe, die keine Grenzen kennt. Eine Liebe, die auch vor dem Tod
nicht Halt macht.
Ida's Platz bleibt nun leer. Mit ihr seid ihr so lange und so
selbstverständlich zusammen gewesen. Vielleicht werdet Ihr, die Ihr Eure
Mutter bis zuletzt gepflegt habt, auch ein bisschen Erleichterung
verspüren über den Heimgang, aber sicher spüren wir noch mehr,
wie sehr Ihr sie vermisst, die kleinen Eigenarten, die Art, über das Leben
nachzudenken. Ida war durch und durch eine Frau, die ihre Arbeit liebte, im
Geschäft für die Menschen da sein. Über 50 Jahre führte sie
dieses Geschäft, das sie ihrerseits von ihrer Mutter übernommen
hatte. Am 26. September ereilte sie ein Gehirnschlag, der ihr Leben und das
Leben der ganzen Familie verändern sollte. Sie wurde zu einem Pflegefall
und ihr habt euch um sie gekümmert, bis zuletzt.
Vor 4 Wochen kam sie ins Malmedyer Krankenhaus, wo ich sie
näher kennen lernen durfte. Ida war ein Mensch, der ganz für die
Familie lebte, war sie selbst doch auch ein Familienmensch, der das
Zusammensein in der Familie genoss und sich auf Familienfeste aller Art zu
freuen wusste. Vor 3 Jahren, am 6. Okt. 2001 durften beide - Ida und Anton -
das seltene Fest der Goldhochzeit feiern. Ida war - und so haben die meisten
sie wohl gekannt - ein zufriedener Mensch, anspruchslos. Sie freute sich, wenn
es anderen gut ging, lachte gerne und war stets darauf bedacht, niemanden zu
verletzten. Während andere - wie Elefanten im Porzellanladen - oftmals
unbedacht Worte von sich geben, die sehr verletzlich sind, so war Ida - diskret
und zurückhaltend - sanft und feinfühlig genug, niemanden zu
verletzen. Das steckte wohl auch in ihrem Wesen, das wir wohl als friedfertig,
friedliebend und sanftmütig erlebt haben.
Für ihre Familie gab sie alles, verschenkte sie sich. Ihr
tiefes Herzensanliegen war es den Frieden und die Eintracht innerhalb der
Familie zu fördern. Wenn man im Leben überhaupt von Lohn reden kann,
dann nur in der Weise, dass Ida in ihrer Krankheit nicht allein sein musste,
dass sie für die Sorge um die Kinder durch deren Sorge für sie selbst
belohnt wurde. Umso schwerer ist es jetzt, sie gehen zu lassen, Abschied zu
nehmen, ein letztes Anschauen, eine letzte Berührung. Das ist sehr hart,
und im Grunde kann Euch niemand über diese Erfahrung hinweghelfen. Aber
ihr werdet auch spüren, dass Eure Mutter zwar gegangen ist, aber dass sie
dennoch da ist, in eurem Herz, in euren Erinnerungen. Gerade da hat sie in Euch
Spuren hinterlassen, Spuren auf denen ihr weiter gehen könnt, weil es
Spuren sind, die aus der Liebe der Mutter zu ihrer Familie kommen. So habt ihr
den Gedanken ausgesucht, der wohl niemanden gleichgültig lässt: "---"
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